Bayer-Aktie: Wird das Tal der Tränen noch tiefer?

Analysten pessimistisch
06.01.25, 09:29

Die Bayer-Aktie steht seit Anfang Oktober wieder unter massivem Druck, der Kursverlust seitdem beträgt mehr als -35%. Hoffnungsschimmer sind kaum in Sicht und die Analysten werden zunehmend pessimistisch. Droht dem DAX-Konzern nun eine weitere Talfahrt oder bietet sich aus Anlegersicht eine günstige Einstiegschance?

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Ernüchternde Zahlen

Die jüngste Geschäftsentwicklung von Bayer auf ganzer Linie enttäuscht.

In den ersten neun Monaten 2024 verzeichnete der Konzern lediglich ein Umsatzwachstum von 1% gegenüber dem Vorjahr. Besonders alarmierend: Der Gewinn pro Aktie sank auf 4€, während der Free Cashflow mit -0,2 Milliarden € sogar in den roten Bereich rutschte. Hauptverantwortlich für die schwache Performance war die Crop Science Sparte, deren Umsatz um 2% schrumpfte. Gründe hierfür waren unter anderem Wetterprobleme in Lateinamerika und ein starker Preisverfall bei Pflanzenschutzmitteln.

Aus Sicht der leidgeplagten Aktionäre könnte sich diese Entwicklung 2025 leider noch verschärfen.

Düstere Aussichten für 2025

So rechnet das Management für das kommende Jahr mit weiteren Rückschlägen.

In der Crop Science Division drohen anhaltende regulatorische Hürden und ein verstärkter Preisdruck durch Generika-Hersteller. Gleichzeitig dürfte der Patentablauf des Blockbuster-Medikaments Xarelto die Margen im Pharmageschäft belasten. Zwar setzt Bayer große Hoffnungen auf neue Produkte wie Nubeqa und Kerendia, doch deren Wachstum könnte langsamer ausfallen als erhofft. Zudem plant der Konzern umfangreiche Kostensenkungen, deren Erfolg aber ungewiss ist.

Für Anleger bedeutet dies: Mit einer schnellen Erholung der Bayer-Aktie ist vorerst nicht zu rechnen.

Bewertung noch immer hoch

Hinzu kommt: Trotz des massiven Kursrückgangs erscheint die Bayer-Aktie weiterhin überbewertet.

Basierend auf den Analystenschätzungen für 2027 ergibt sich ein Enterprise Value (56,6 Mrd. €)/Free Cashflow (4 Mrd. €) -Multiple von über 14. Dies impliziert eine Rendite von lediglich 7% – gerade einmal 2,5 Prozentpunkte über der Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen. Angesichts der zahlreichen Risiken wie den laufenden Glyphosat-Klagen und der unsicheren Geschäftsentwicklung erscheint diese Bewertung zu hoch. Hinzu kommt: Die Prognosen für 2027 beinhalten bereits erhebliche Kosteneinsparungen, die möglicherweise nicht in vollem Umfang realisiert werden können.

Das Chance-Risiko-Verhältnis für Anleger ist daher weiterhin nicht attraktiv.

Fazit: Finger weg trotz Kurssturz

Die Bayer-Aktie mag auf den ersten Blick günstig erscheinen, doch der Schein trügt.

Die operativen Herausforderungen in allen Geschäftsbereichen, die anhaltenden Rechtsrisiken und die (bei genauer Betrachtung) nach wie vor hohe Bewertung sprechen gegen ein Investment. Solange keine nachhaltige Trendwende erkennbar ist, sollten Anleger die Finger von der Bayer-Aktie lassen. Wer auf der Suche nach unterbewerteten Pharma- oder Agrarwerten ist, findet derzeit attraktivere Alternativen am Markt.

Mutige Investoren, die auf der Suche nach den Durchstartern im Biotechsektor 2025/26 sind, sollten die Bayer-Aktie links liegen lassen und sich stattdessen unseren Evotec-Report ansehen.

ℹ️ Bayer vorgestellt

  • Die Bayer AG (WKN: BAY001) ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
  • Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und unterhält weltweit Niederlassungen.
  • Das Unternehmen ist im DAX gelistet. Nach einem massiven Kursverfall beträgt die Marktkapitalisierung zurzeit rund 19 Milliarden €.

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