Bayer: Diese Gewinnwarnung ist gar nicht das Problem!

Sascha
04.08.20

Der Leverkusener Chemie- und Pharmagigant Bayer (WKN: BAY001) legte heute früh seine aktuellen Quartalszahlen vor. Demnach wurde in Q2 ein Umsatz in Höhe von 10,05 Milliarden Euro bei einem EBIT von -10,78 Milliarden Euro eingefahren.

Das Konzernergebnis fiel auf -9,54 Milliarden Euro, was Bayer mit Belastungen aus den Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat in den USA infolge der Monsanto-Übernahme begründete. Einerseits fielen die vorgelegten Geschäftszahlen damit natürlich alles andere als gut aus. Andererseits zeigt sich der Konzern weiterhin relativ resistent gegen die Covid-19-Pandemie. Nichtsdestotrotz sah sich das Management um den umstrittenen CEO Werner Baumann heute dazu genötigt die eigenen Prognosen für 2020 leicht zurückzunehmen.

Gewinnwarnung unschön, aber prinzipiell unproblematisch!

So erwartet der Konzern für 2020 nun einen Jahresumsatz zwischen 43 und 44 Milliarden Euro anstatt wie bisher zwischen 44 und 45 Milliarden Euro. Die EBITDA-Marge (Pre Ex) soll jedoch unverändert bei 28 Prozent liegen. Demnach sinkt die Gewinnerwartung auf Basis des EBITDA (Pre Ex) auf nur noch rund 12,1 Milliarden Euro. Zuvor hatte man hier noch mit 12,3 bis 12,6 Milliarden Euro (arithmetisches Mittel: 12,45 Milliarden Euro) gerechnet.

Der gigantische Verlust im zweiten Quartal ist hier jedoch prinzipiell ebenso wenig ein Problem wie die leicht gesenkte Umsatz- und Gewinnprognose. Denn der Quartalsverlust basiert auf einem Einmaleffekt, nämlich der prinzipiellen Einigung mit den Klägern in den USA. Und Bayer mag (noch) kein Corona-Profiteur sein, das Unternehmen ist jedoch definitiv auch kein großer Corona-Verlierer wie beispielsweise die Deutsche Lufthansa, Fraport oder TUI.

Warum die Aktie aber trotzdem fällt...

Grundsätzlich war, ist und bleibt Bayer ein Unternehmen, dass sehr gut aufgestellt ist und jedes Jahr Milliardengewinne schreibt. Daher war, ist und bleibt die Aktie – gerade zu solchen Ausverkaufspreisen – auch unverändert einer meiner Favoriten im DAX. Doch wenn das alles so ist wie ich schreibe, warum fällt die Aktie dann heute trotzdem? Nun, zum einen ist eine Gewinnwarnung grundsätzlich natürlich schon immer eine negative Überraschung.

Zum anderen aber darf man nicht vergessen, dass der Titel auch schon in den vergangenen Tagen beziehungsweise Wochen unter Abgabedruck stand. Grund hierfür war und ist, dass ein Richter in den USA, der dem gefundenen Kompromiss mit den Glyphosat-Klägern noch zustimmen muss, sich diesbezüglich kritisch geäußert hat. Nachdem die Anleger vor kurzem also schon die Lösung aller Probleme gefeiert hatten, wurden sie von diesem Richter und seinem kritischen Kommentar wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Damit war und ist die Unsicherheit, ob man tatsächlich eine schnelle Lösung in der Causa Glyphosat gefunden haben könnte, wieder zurückgekehrt. Unsicherheit aber ist das, was die Anleger an der Börse am Allermeisten hassen. Denn für Anleger zählen letztlich nur Fakten. Nur diese nämlich lassen sich einpreisen, alles andere ist immer Spekulation. Der US-Richter hat mit seinem negativen Kommentar daher kürzlich die "Shorties" unter den Spekulanten auf den Plan gerufen. Ich würde mich diesen heute jedoch entgegenstellen – und die Aktie kaufen!

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