Bayer: Eine Aktie für die Ewigkeit?
Eine Strategie beim Depotaufbau ist es, Aktien zu kaufen und sehr lange im Depot zu lassen. Diese Aktien werden dann als „Ewigkeitsaktien“ bezeichnet. Eine solche Aktie könnte Bayer (WKN: BAY001) sein. Warren Buffet ist der typische Investor hierfür. Was sind die Voraussetzungen hierfür und gelten diese für das Unternehmen?
Ewigkeitsaktien – das sind die Voraussetzungen
Ein wichtiges Kriterium ist, dass bei diesen Werten ein langfristiges Wachstum zu erwarten ist. Hier kommt es sehr stark auf die Branche sowie die Produkte an. Ein klassisches Beispiel hierfür sind Aktien aus der Lebensmittelbranche. Lebensmittel werden tagtäglich gekauft, die einzelnen Arten ändern sich zwar, aber der Absatz ist permanent gewährleistet. Zudem wächst die Bevölkerung und aufgrund eines höheren Wohlstandes werden auch höherwertige Lebensmittel gekauft.
Ein weiteres zentrales Kriterium bei der Ewigkeitsaktie ist, dass regelmäßig Dividenden gezahlt werden. Idealerweise sollten diese in regelmäßigen Abständen erhöht werden. Das bedeutet, dass der Ertrag sich stetig verbessert.
Wer Aktien mit dem sehr langfristigen Blick kauft, geht zudem davon aus, dass die Unternehmen auch zukünftig noch existieren. Ein Blick auf den Dax oder andere Börsensegmente zeigt, dass viele Unternehmen eine lange Vergangenheit haben. Eine Übernahme dieser Werte ist eher unwahrscheinlich.
Sind diese Kriterien bei Bayer erfüllt?
Bayer besteht aus drei Segmenten: Pharmaceutical, Consumer Health und Crop Science. All diese Segmente sind stabil und sind auch zukunftsträchtig. Die Weltbevölkerung steigt, somit steigt auch der Bedarf an Nahrungsmittel. Consumer Health ist ein relativ konstantes Segment mit leicht wachsenden Umsätzen.
Pharmaceuticals ist ein dynamischer Wachstumstreiber. Neben sogenannten Blockbustern besitzt Bayer eine gute Pipeline. Dass ein Projekt misslingen, ist in der Erforschung von Arzneien Alltag.
In der Summe ist das Kriterium des Wachstums also erfüllt.
Im Geschäftsjahr 2023 ist das operative EBITDA von 13,5 auf 11,7 Milliarden € gesunken. Neben gestiegenen Kosten ist ein Volumenrückgang mitverantwortlich. Das Konzernergebnis fiel mit einem Verlust von knapp 3 Milliarden € negativ aus. Die Ursache sind Rückstellungen für Rechtsansprüche der zahlreichen Glyphosat-Klagen.
Alle drei Segmente weisen jedoch einen operativen Gewinn aus. Das dürfte auch zukünftig so bleiben. Die Dividende wurde auf die Mindestsumme von 0,11 € für die nächsten drei Jahre reduziert. Während dieser Zeit bleibt das Geld im Unternehmen und dient dem Schuldenabbau. Danach dürfte wieder mit steigenden Dividenden zu rechnen sein.
Das Kriterium der Dividendenzahlung ist somit ebenfalls erfüllt, allerdings fällt sie für die nächsten Jahre gering aus. Das neue Management um Bill Anderson dürfte die Ertragskraft wieder deutlich steigern.
Das Unternehmen gibt es schon über 100 Jahre. Kurzfristig war es in der IG Farben integriert, wurde später aber wieder als selbständiges Unternehmen geführt. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass es auch zukünftig eigenständig bleibt.
Es gibt zwar Überlegungen, es aufzuteilen, momentan ist das jedoch keine Option. Die Probleme in der Landwirtschaftssparte bleiben noch eine Zeit lang erhalten. Crop Science besteht jedoch mehr als aus dem Produkt Glyphosat. Sollte eine Abspaltung kommen, wird Bayer als reines Pharmaunternehmen weitergeführt.
Insgesamt dürfte die Zukunftsfähigkeit Bestand haben.
Bayer als Ewigkeitsaktie geeignet
Meiner Meinung nach kann die Aktie als ein Ewigkeitswert betrachtet werden. Der Kursrückgang seit 2023 mit 60 € auf aktuell rund 27 € ist massiv und beruht fast ausschließlich auf den Problemen um Glyphosat. Für Neueinsteiger bietet dieser Kurssturz jedoch große Chancen.
Vorerst ist weiterhin mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen. Das Dauerthema Rechtsstreitigkeiten wird auch noch die nächsten Jahre erhalten bleiben. Die Anzahl der Klagen dürfte sich jedoch deutlich verringern.
Ein Blick in die mittel- bis langfristige Zukunft ist positiv. Hier gehe ich von deutlichen Kurssteigerungen aus. Anleger mit einem längeren Horizont dürften bei dieser Aktie gut aufgehoben sein. Kursrückschläge werden immer wieder eintreten, maßgebend ist jedoch der Langfristtrend. Die Analysten sehen mehrheitlich die Aktie momentan als unterbewertet.
Mein Fazit: Aus heutiger Sicht eignet sich die Aktie gut als Ewigkeitswert. Nach dem Motto „kaufen und liegenlassen“.
ℹ️ Bayer vorgestellt
- Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
- Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und unterhält weltweit Niederlassungen.
- Das Unternehmen ist im DAX gelistet. Bayer ist nach einem massiven Kursverfall, beträgt die Marktkapitalisierung 27,3 Milliarden € wert.
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