BayWa-Aktie: Deshalb wird 2025 ein entscheidendes Jahr

Am Montag ist die BayWa-Aktie um rund +20% hochgesprungen und steht aktuell bei 11 €. Kurz vor Jahresschluss gelang die Vereinbarung über das Sanierungskonzept des Agrar-Unternehmens. Was bedeutet das für das nächste Jahr?

Fahrplan der Sanierung festgelegt

Kurz vor dem Ablauf des Stillhalteabkommens seitens der Großaktionäre sowie der Gläubigerbanken wurde am 27. Dezember das finale Sanierungskonzept beschlossen. Damit ist der Weg frei und die Maßnahmen können umgesetzt werden.

Die Kernpunkte sind wie bereits bekannt einerseits der Verkauf der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Beteiligungen. Zum Zweiten sollen durch interne Restrukturierungsmaßnahmen die Kosten deutlich gesenkt werden. Hierfür ist ein Abbau von 1.300 Stellen vorgesehen.

Verkauf der Beteiligung der RWA-Beteiligung vorgesehen

In einem ersten Schritt erfolgt der Verkauf des 47,5% Anteils an der österreichischen Raiffeisen Waren AG an deren RWA-Muttergesellschaft. Hierfür erhält der bayerische Konzern 176 Millionen €.

Damit wird ein Darlehen der RWA in Höhe von 26 Millionen € getilgt. Der Rest dient der Liquiditätssicherung.

Neue Finanzstruktur bis Ende April erstellt

Das bisherige Stillhalte-Abkommen wurde bis Ende April verlängert. Während dieser Zeit wird die neue Finanzstruktur festgelegt. Dabei dürfte ein Teil der 5 Milliarden € Verbindlichkeiten in langfristige Verbindlichkeiten umgeschuldet werden. Der größte Teil dürfte in kurz- und mittelfristige Schulden gewandelt werden.

Laut Konzernangaben sollen bis 2027 rund 4 Milliarden € getilgt werden. Der überwiegende Teil davon erfolgt durch Verkäufe von Auslandsbeteiligungen.

Der Verkauf des Mehrheitsanteils an der BayWa r.e, einer Tochter für erneuerbare Energien, soll erst 2027 verkauft werden. Momentan ist das Umfeld in diesem Geschäft zu schlecht. (Das gilt nebenbei bemerkt nicht für die Automobil-Branche. Unser kostenloser Auto-Report zeigt daher auf, welche Aktien man unbedingt im Auge behalten sollte.)

Kapitalerhöhung vorgesehen

Ein zentraler Punkt ist die geplante Kapitalerhöhung im Volumen von 150 Millionen €. Damit sollen auch die Anteilseigner ihren Beitrag leisten. Die genauen Details werden im ersten Quartal 2025 festgelegt.

Die vollständige Unterbringung der neuen Aktien wird durch die beiden Großaktionäre, Bayerische Raiffeisen-Beteiligung sowie die österreichische Raiffeisen Agrar Invest, sichergestellt. Die Kleinaktionäre erhalten ebenfalls ein Bezugsrecht, somit können sie ihren Anteil sichern.

2025 wird ein wichtiges Jahr für die BayWa-Aktie

In den beiden ersten Quartalen wird sich zeigen, wie sich der Aktienkurs entwickelt. Vieles hängt von der Kapitalerhöhung ab. Hier kann es je nach Attraktivität zu einem Kursrückgang, aber auch zu einem Kursanstieg kommen. Aktionäre, die das Bezugsrecht vollständig ausüben, erleiden langfristig keine Verluste.

Insgesamt ist das finale Sanierungskonzept Erfolg versprechend. Es wird ein steiniger Weg und am Ende bleibt ein Rumpfkonzern des bisherigen Großkonzerns übrig. Dieser sollte profitabel arbeiten, sodass der Kapitaldienst nach 2027 möglich ist.

Bis eine Dividende gezahlt wird, dürfte es jedoch noch länger dauern. Erst müssen die Restverbindlichkeiten weiter reduziert werden.

Mein Fazit: Wer für den Einstieg einen langen Anlagehorizont einplant, dürfte durch Kurssteigerungen belohnt werden. Während dieser Zeit wird der Kurs sehr volatil, je nach Nachrichtenlage, bleiben. Der heutige Kurssprung zeigt die Auswirkungen positiver Nachrichten.