Befesa-Aktie: Tief und tiefer – zu Recht?

Ertragswende geschafft

Die Aktie von Befesa (WKN: A2H5Z1) konnte von den guten Quartalszahlen nicht profitieren. Am Montag erholt sie sich leicht und steht mit aktuell 21 € knapp über dem Allzeittief. Insgesamt beträgt der Kursverlust im laufenden Geschäftsjahr rund -43%. Ist das wieder ein günstiges Einstiegsniveau?

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Weiteres Wachstum erzielt

Analog zum zweiten Quartal setzte sich das Wachstum im dritten Quartal fort. Die am 31. Oktober veröffentlichten Finanzkennzahlen sind hiervon geprägt. Der Umsatz erhöhte sich im letzten Quartal zum Vorjahresquartal um 1,7% auf 293,7 Millionen €, das operative Ergebnis stieg um 16% auf knapp 49 Millionen €.

Auf Sicht der ersten neun Monate konnte das schwache erste Quartal somit vollständig ausgeglichen werden. Der Umsatz legte während diesem Zeitraum um 1,2% gegenüber dem Vorjahr auf 914,8 Millionen € zu. Das bereinigte EBITDA stieg um 11% auf 151,7 Millionen €. Hier wirkten sich wieder höhere Zinkpreise positiv aus. Zudem konnten die Kosten weiter gesenkt werden.

Problematisch bleibt der Nettoertrag, gegenüber dem Vorjahr reduzierte er sich um 9,3% auf 25 Millionen €. Mit 5 Millionen € im dritten Quartal beträgt er die Hälfte der beiden Vorquartale. Hier machen sich die höheren Zinsen aus der gestiegenen Verschuldung bemerkbar. Die höheren Verbindlichkeiten resultieren aus dem Ausbau der US-Anlage in Palmerton sowie der Übernahme der restlichen Anteile an der Tochter Recytech.

Der operative Cashflow erhöhte sich um 39% auf 118 Millionen €. In der Summe ist die Geschäftsentwicklung positiv, insbesondere der operative Ertrag verbessert sich überproportional.

Asier Zarraonandia, CEO von Befesa, kommentierte die Entwicklung so:

 Befesa hat solide Ergebnisse für das 3. Quartal erzielt und damit seine Widerstandsfähigkeit in einem schwierigen Markt unter Beweis gestellt.

Jahresprognose konkretisiert

Nachdem sie bereits mit dem Halbjahresbericht erhöht wurde, erfolgte jetzt eine deutliche Verfeinerung. Statt 205 bis 235 Millionen € werden jetzt 210 bis 215 Millionen € erwartet. Im Hinblick auf das bisher erreichte EBITDA wird im vierten Quartal mit einem deutlichen Anstieg auf mindestens 58 Millionen € gerechnet. Für das nächste Geschäftsjahr wird zweistelligen EBITDA-Wachstum erwartet.

Neben der Ertragsverbesserung ist auch ein Schuldenabbau geplant. Der Verschuldungsgrad soll von aktuell 3,3 auf 3 Ende 2024 und auf 2,5 Ende 2025 sinken. Die Zinkpreise wurden bis 2026 abgesichert, dies verschafft Planungssicherheit.

Aktie hat Potenzial

Der bisherige Kursverlauf ist wirtschaftlich nicht gerechtfertigt. Seit dem zweiten Quartal verbesserte sich die operative Ertragslage stetig. Allerdings wurden die Erwartungen der Marktexperten verfehlt.

Aus meiner Sicht ist die Aktie unterbewertet. Ich bleibe bei meiner letzten Einschätzung von 33 €. Was für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite. Sollte sie mit 0,73 € konstant bleiben, entspricht das einer Rendite von aktuell 3,4%.

Die Analysten sind ebenfalls einheitlich der Meinung, dass die Aktie unterbewertet ist, die Bandbreite der Einschätzungen ist jedoch sehr groß. Die Deutsche Bank sieht den fairen Wert bei 26 €. Hauck Aufhäuser ist mit 38 € deutlich zuversichtlicher. Für Jefferies mit 44 € besitzt die Aktie Verdoppelungspotenzial.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet gute Einstiegschancen. Die Aktie eignet sich als Depotbeimischung.

ℹ️ Befesa in Kürze

  • Die Befesa S.A. ist ein weltweit agierendes Umweltdienstleistungsunternehmen, das sich auf das Recycling von Reststoffen aus der Stahl- und Aluminiumindustrie spezialisiert hat.
  • Das Recyclingunternehmen mit Sitz in Luxemburg betreibt international 23 Recyclingwerke.
  • Das Unternehmen wird im MDAX gelistet und wird an der Börse mit rund 840 Millionen € bewertet.

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