Beiersdorf-Aktie: Kurz vor dem Ausbruch?
Die Beiersdorf (WKN: 520000) setzt ihre Aufwärtsbewegung fort. In dieser Woche notiert der DAX-Titel bereits mit +2,6% im Plus, seit Jahresbeginn stehen damit Gewinne von fast +20% zu Buche. Am Donnerstag ist der Kurs bei Xetra im Hoch bis auf 128,55 € gestiegen und hat sich damit ganz nah an das Rekordhoch aus dem Mai von 128,60 € herangeschoben. Kommt es nun zum erfolgreichen Ausbruch?
ℹ️ Beiersdorf vorgestellt
Die Beiersdorf AG mit Sitz in Hamburg ist ein weltweit agierender Markenartikel-Konzern, der sich zu 51,18% im Mehrheitsbesitz der maxingvest Gruppe, einer Holdinggesellschaft der Familie Herz, befindet. Zum Portfolio gehören bekannte Marken wie Nivea, Eucerin, Labello oder tesa. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern tätig und wird an der Börse aktuell mit 28,44 Milliarden € bewertet.
Weiterhin zweistelliges Wachstum
Zahlen zum dritten Quartal hatte der Konsumgüterkonzern bereits Ende Oktober vorgelegt. Diese zeigten eine starke Geschäftsentwicklung trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche. Laut Mitteilung stiegen die Erlöse in den ersten neun Monaten organisch um gut 11% auf rund 7,3 Milliarden €.
Profitieren konnten die Norddeutschen dabei von gut laufenden Geschäften der Hauptmarke Nivea und mit Hautpflegeprodukten wie Eucerin. Dagegen ist die Luxusmarke La Prairie weiter das Sorgenkind im Beiersdorf-Kosmos. Zurückzuführen ist dies auf geschäftsschädigende Praktiken im asiatischen Raum durch sogenannte „Daigou“-Geschäfte.
Mit „Daigou“ werden in Auftrag gegebene Käufe von Luxus- oder Markenartikeln bezeichnet, die im Ausland aufgrund von Steuerbegünstigungen getätigt werden, und somit deutlich günstiger sind, als wenn die Produkte im Inland über herkömmliche Kanäle erworben werden.
Auch wenn China mit staatlichen Maßnahmen gegen „Daigou“ vorgeht, ist das Luxuskosmetikgeschäft hierdurch negativ beeinflusst worden. Das Segment verzeichnete in den ersten drei Quartalen einen Umsatzrückgang um 15,8%.
Allerdings konnte dieser Malus durch die gut laufenden Geschäfte in den anderen Segmenten mehr als ausgeglichen werden. Im Consumer-Bereich stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 13,6%. Das Klebstoffgeschäft (Tesa) legte um 1,3% zu.
Zweite Prognoseanhebung in diesem Jahr
Aufgrund der insgesamt sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung hat das Management daher die Jahresziele noch einmal nach oben angepasst.
Erwartet wird nun ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Dagegen soll die operative Umsatzrendite ohne Sondereffekte weiterhin leicht über dem Wert des vergangenen Jahres liegen. 2022 betrug die bereinigte EBIT-Marge 13,2%.
Sollte man sich die Aktie ins Depot legen?
Die Anhebung der Umsatzprognose war bereits im Vorfeld erwartet worden, hat der Aktie aber einen weiteren Schub gegeben. Nun befindet sich der Kurs am oberen Ende einer seit März bestehenden Konsolidierungszone, die sich von 116 bis 128 € erstreckt.
Ich traue der Aktie zu, diesen Widerstand nach oben zu durchbrechen. Auf manch einen Anleger mag der Anteilsschein öde und unspektakulär wirken, der langfristige Aufwärtstrend weist jedoch in eine andere Richtung und spricht klar für die Aktie. Gerade defensiv orientierte Anleger kommen auf ihre Kosten.
Beiersdorf steht für solides Wachstum und hohe Profitabilität, Krisenresistenz und eine große Markenmacht. Von den Analysten erhält die Aktie ebenfalls Zuspruch. Obwohl es auch einige zurückhaltende Stimmen gibt, spricht sich die Mehrheit für einen Kauf aus. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 134 €. Barclays traut der Aktie sogar einen Anstieg auf 150 € zu.
Für mich eignet sich die Aktie als konservative Beimischung für das Depot.
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