Beyond Meat: Horrorzahlen garniert mit Ausreden!
Bekanntlich bin ich kein großer Freund von Beyond Meat (WKN: A2N7XQ). Dies liegt jedoch nicht daran, dass ich etwas gegen Veganer hätte, auch wenn ich selbst keiner bin.
Allerdings glaube ich, dass die strikt vegane Ernährungsweise nur ein kurzfristiger Trend ist, der vorübergehen wird, zumindest als Massenphänomen. Natürlich wird es einige Idealisten geben, die sich langfristig rein vegan ernähren. Aber die Mehrheit wird – früher oder später zumindest zwischendurch – auch wieder Fleisch essen. Trotzdem ist der kurzfristige Trend durchaus begrüßenswert, da er vielleicht dabei helfen kann mittel- bis langfristig den Fleischkonsum zumindest etwas zu reduzieren.
Warum ich dann kein Freund von Beyond Meat bin...
Jetzt kann man natürlich zurecht die Frage stellen warum ich dann kein Freund von Beyond Meat bin. Nun, zunächst einmal frage ich mich warum ein überzeugter Veganer – also jemand, der ja kein Fleisch essen will – dann Produkte zu sich nehmen möchte, die nach Möglichkeit genau wie Fleisch aussehen. Zumal diese Produkte dadurch nicht unbedingt gesund sind und darüber hinaus ebenfalls die Umwelt schädigen.
So haben Studien in den USA beispielsweise herausgefunden, dass die Burger Patties aus dem Hause Beyond Meat mehr Fett und Salz aufsaugen als normale Burger Patties. Zudem basieren sie auf Erbsenproteinen, weshalb das Unternehmen große Teile der weltweiten Erbsenproduktion aufkaufen muss. Dies aber führte zu kurzfristig stark steigenden Erbsenpreisen, was wiederum zum verstärkten Anbau von Erbsen führte. Kurzfristig kein Problem, aber auf lange Sicht sind solche Monokulturen schlecht.
Horrorzahlen und die Ausreden des Managements
Womit ich endlich zu den gestern Abend – nachbörslich – vorgelegten Quartalszahlen kommen kann, die allerdings wirklich schwere Kost für die Aktionäre sind. Denn Beyond Meat erzielte in seinem abgelaufenen dritten Fiskalquartal nur einen Quartalsumsatz in Höhe von gut 94,4 Millionen US-Dollar und verfehlte damit die Konsensprognosen der Analysten in Höhe von gut 132,2 Millionen US-Dollar deutlich. Auch unter dem Strich sah es nicht viel besser aus. So musste man einen Verlust je Aktie in Höhe von -0,28 USD anstatt eines erwarteten Gewinns je Aktie von 0,05 USD vermelden.
Doch damit noch nicht genug. So musste das Management eingestehen, dass man im abgelaufenen Quartal erstmals richtig hart von der Covid-19-Pandemie getroffen wurde. So hätten die Verbraucher bereits im Vorquartal entsprechende Vorräte angelegt und sich nun zurückgehalten. Außerdem sei der Kundenmix schlecht, denn Fastfood-Ketten, die von der Pandemie wegen ihrer Drive-In-Schalter profitieren konnten, machten nur rund ein Drittel der Kunden aus. Dadurch sei einerseits der Absatzrückgang sowie andererseits der deutlich gesunkene durchschnittliche Verkaufspreis der Produkte zu erklären.
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Verwirrung um McDonald’s und den McPlant
Noch in den vergangenen Quartalen sah das Management solche Probleme jedoch komischerweise nicht. Komisch, denn die Pandemie hat ja nicht gerade erst begonnen. Vielmehr befinden wir uns doch aktuell schon in der zweiten Welle. Insofern kaufe ich dem Management um Gründer und CEO Ethan Brown diese Aussagen auch so nicht ab – und viele Anleger sehen es wohl ähnlich. Vielmehr glaube ich, dass dem Unternehmen der zunehmend härtere Wettbewerb mit Großkonzernen wie Nestlé immer mehr zusetzt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch noch, dass die Fastfood-Kette McDonald’s gestern bekanntgab mit dem McPlant einen neuen, veganen Burger ins Angebot aufzunehmen. Daraufhin geriet die Aktie von Beyond Meat zunächst unter Abgabedruck, weil viele Anleger schon glaubten, dass Beyond Meat damit bei McDonald’s raus sei. Später stellte dann aber ein Sprecher von Beyond Meat klar, dass man den McPlant zusammen mit McDonald’s für McDonald’s entwickelt habe.
Fazit: Der Wettbewerb wird immer härter, die Aktie ist kein gutes Investment!
Im Conference Call mit Analysten betonte CEO Ethan Brown nun, dass man zwar weiter gerne mit Fastfood-Ketten wie McDonald’s zusammenarbeite. Man bestehe dann aber darauf, dass diese die Produkte von Beyond Meat auch unter der Marke Beyond Meat anbieten würden. Ob sich McDonald’s tatsächlich daranhalten wird, scheint angesichts der Ankündigung des McPlant fraglich. Zumal McDonald’s kein Problem haben dürfte einfach weiter den schon erhältlichen Big Vegan anzubieten, der bekanntlich aus dem Hause Nestlé stammt...
Alles in allem bleibe ich daher bei meiner Einschätzung, dass die Aktie von Beyond Meat langfristig kein gutes Investment ist. Der Wettbewerb ist schon heute hart und wird zukünftig immer härter. Das Problem dabei ist, dass die Wettbewerber – anders als Beyond Meat – keine Startups, sondern Weltkonzerne wie Nestlé sind. Nach Vorlage des Quartalsberichts verlor die Aktie fast ein Viertel an Wert. In einen solchen "Crash" hinein sollte man natürlich nicht verkaufen. Aber in jede Kurserholung hinein gilt hier: "Geben ist besser als nehmen!".
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