BHP: Was der Deal mit Tesla bedeutet

Die Preise für Eisenerz und dem von Tesla (WKN: A1CX3T) heiß begehrten Batterierohstoff Nickel befinden sich nur knapp unter Allzeithoch-Niveau. Entsprechend positiv sind die Gewinnprognosen für die Produzenten des unentbehrlichen Industriemetalls. Branchenschwergewichte wie BHP Group (WKN: 863578) und Vale (WKN: A0RN7M) erweisen sich im derzeitigen Marktumfeld als absolute Gelddruckmaschinen.

Der industrielle Aufschwung der Weltwirtschaft, aber vor allem seitens China, verleiht dem Preis für Eisenerz Flügel. Etwa 213 US$ bezahlt die Industrie aktuell pro Tonne und somit nur 16 US$ weniger als zum Allzeithoch bei 229 US$. Laut den Analysten der Bank Goldman Sachs hat der Bullenmarkt noch nicht sein zyklisches Hoch erreicht.

Nicholas Snowdon, Leiter der Abteilung für Basismetalle und Bulks Research bei Goldman Sachs, schreibt in seinem aktuellen Research-Report:

Es wäre falsch zu sagen, dass der Bullenmarkt für Eisenerz an der Schwelle zum Ende steht.

Die Annahme eines anhaltenden Bullenmarktes basiert auf einfachen Fakten. Die sich erholende Wirtschaft stützt die Nachfrage und somit auch die Preise. Zudem werden die großen Produzenten ihr Angebot nicht erhöhen, um eine Überflutung des Marktes zu verhindern.

Snowdon sagt weiter:

Der Preis wird wahrscheinlich erst ab 2023 zu einer „komfortablen Position“ zurückkehren.

Geht es nach den Analysten, so ist es längerfristig unwahrscheinlich, dass ein Preisniveau von über 200 US$ pro Tonne nachhaltig sein wird. Dennoch sollte sich der Preis um die 150 US$ pro Tonne einpendeln, was im historischen Vergleich immer noch außerordentlich wäre.

BHP und Vale fahren mächtige Gewinne ein

Australien ist nicht nur im Besitz der weltgrößten Eisenerz-Reserven, sondern auch Heimat des größten Rohstoffkonzerns BHP. Dieser gab zum Jahresabschluss, der in Australien am 30. Juni endete, bekannt, dass die jährliche Eisenerzproduktion von 248 Millionen Tonnen um 2% auf 253 Millionen Tonnen gesteigert werden konnte. Damit liegt man am oberen Ende der eigenen Prognose.

Deal mit Tesla sorgt für Aufmerksamkeit

Neben Eisenerz und Kupfer ist BHP mit einer Jahresförderung von 89.000 Tonnen auch unter den Top 5 der größten Nickel-Produzenten. Jüngst verkündete der Konzern eine Kooperation mit Tesla, die BHP künftig zum Nickel-Lieferanten für den Automobilkonzern machen wird.

BHP Chief Commercial Officer Vandita Pant sagte bei einer Investorenpräsentation:

Die Nachfrage nach Nickel in Batterien wird in den nächsten zehn Jahren schätzungsweise um mehr als 500 Prozent steigen…

Der Deal mit Tesla lockt sicherlich neue Interessenten und Investoren an. Mit hohen Rohstoffpreisen und einem neuen starken Partner an seiner Seite schließt BHP ein fabelhaftes Geschäftsjahr ab.

Eisenerz-Ära lässt diese Bergbauriesen im neuen Glanz erstrahlen

Da unter anderem rund 70% der Gewinne aus dem Eisenerzgeschäft stammen, wird bei BHP Billiton von Analysten für 2022 eine dicke Dividendenrendite von 8,8% erwartet, auf die sich Investoren freuen können.

Auch die Gewinnprognosen für das kommende Jahr sind kaum zu übertreffen. So kennen selbst die Ertragsprognosen für dieses und nächstes Jahr zurzeit nur den Weg nach oben und haben sich allein seit Jahresanfang um 90% verbessert. Das KGV von aktuell 12 sollte damit im nächsten Jahr auf ~8,5 sinken.

Das brasilianische Bergbauunternehmen Vale, zweitgrößter Eisenproduzent der Welt, kämpft nun schon seit rund zwei Jahren mit Problemen, die ein damaliger Dammbruch auslöste. Mit einer Jahresproduktion von rund 300 Millionen Tonnen Eisenerz und 280.000 Tonnen Nickel im Jahr 2020 macht aber auch Vale derzeit ein extrem gutes Geschäft. In den vergangenen Jahren war die Eisenerzproduktion etwas rückläufig, doch der Konzern rechnet bis Ende 2022 mit einer Förderkapazität von 400 Millionen Tonnen.

Auch für Vale stehen steile Gewinnprognosen der Analysten aufgrund des Eisenerzgeschäfts in Aussicht und haben sich seit dem Jahresbeginn um 80% erhöht.

Für das Unternehmen wird für dieses Jahr ein KGV von nur 3,4 fällig, da ein Gewinn von etwa 6,50 US$ pro Aktie erwartet wird. Im kommenden Jahr könnte das KGV leicht auf 5,8 steigen, wobei weiterhin hohe Eisenerzpreise selbst diese konservative Erwartung der Analysten pulverisieren könnte.

Meine Einschätzung

Eisen und  Stahl werden zum entscheidenden Faktor der Wirtschaftserholung und ein wichtiger Bestandteil der modernisierten und grünen Infrastruktur sein.

Ein vorzeitiges Abklingen der massiven Nachfrage ist damit nicht in Aussicht zu stellen. Die Bergbauunternehmen stehen erst am Beginn ihres Superzyklus und verdienen in diesen Zeiten prächtig. Außerdem sind die Managements willens, uns als Aktionäre in Form von satten Dividenden an ihrem Erfolg teilhaben zu lassen.

Der Aufbau einer langfristigen Position dürfte sich bei den beiden erwähnten Dividenden-Monstern durchaus lohnen. Anleger können hier getrost Positionen eingehen, sobald die Kurse eine Korrektur anzeigen, die einen preiswerten Einstieg ermöglichen.

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