Bike24-Aktie: Was ist hier noch zu erwarten?

Die Bike24-Aktie (WKN: A3CQ7F) fiel am Freitag mit einem Kurssprung von +6,2% auf 1,55 € auf. Somit hat sie den Kursrückgang bei Bekanntgabe der vorläufigen Quartalszahlen wieder wettgemacht. Insgesamt ist der Kursverlauf das reinste Desaster. Seit der kurzfristigen Erholung im Juni auf rund 3,20 € hat sie sich danach mehr als halbiert. Ist die Aktie für Anleger jetzt wieder interessant?

ℹ️ Bike24 vorgestellt

Die Bike24 Holding AG, kurz Bike24, gehört zu den führenden E-Commerce-Fahrradplattformen in Kontinentaleuropa. Der Online-Händler mit Fokus auf das Premiumsegment erlebte seit Gründung 2022 einen rasanten Anstieg. Mittlerweile erfolgen Auslieferungen in rund 80 Länder, überwiegend in Europa. Der Hauptsitz befindet sich in Dresden. Die Marktkapitalisierung beträgt 68 Millionen €.

Markt für Fahrräder rückläufig

Während der Pandemie erlebten die Hersteller von Fahrrädern und Zubehörteilen eine Sonderkonjunktur. Fahrradfahren wurde so populär, dass die Hersteller die Nachfrage kaum noch bedienen konnten. Insbesondere die E-Bike-Modelle wurden sehr stark nachgefragt.

Mittlerweile ist der Markt gesättigt und die Wachstumsraten haben sich umgekehrt. Inzwischen kämpfen viele Startup-Unternehmen in dieser Branche ums Überleben. Die Konkurrenten „Fahrrad.de“ sowie die finnische „Revonte“ haben Insolvenz angemeldet. Dem dänischen Anbieter „Mate Bike“ droht ebenfalls das Aus.

Das Hauptproblem bei vielen Anbietern ist, dass bewusst eine Wachstumsstrategie gefahren wird. Dabei bleibt die Rentabilität auf der Strecke. Die Folgen sind hohe Nettoverluste. Dies gilt auch für Bike24.

Positiv ist, dass das Dresdner Unternehmen dabei ist, die Lagerbestände deutlich zu verringern. Per Ende September betrug der Lagerbestand 84,8 Millionen €. Bis zum Jahresende soll er weiter auf 75 Millionen € sinken.

Andrés Martin-Birner, Mitgründer und CEO von Bike24, beschreibt die Lage so:

Wir befinden uns weiterhin in einem Umfeld, welches die Fahrradwelt seit Jahrzehnten nicht erlebt hat. Erste Konsolidierungen zeigen, dass sich der Markt grundlegend verändern wird. Dennoch konnten wir trotz deutlich reduzierter Rabattaktionen unsere Vorräte weiter abbauen und bleiben bei der Devise Profitabilität vor Wachstum.

Jahresprognose erneut gesenkt

Nachdem diese bereits im Juli reduziert wurde, erfolgt nun eine erneute Prognoseanpassung nach unten. Demnach wird jetzt mit einem Umsatzrückgang in der Bandbreite von 16 bis 11% gerechnet – zuletzt lag die Spanne noch bei 10 bis 5%.

Die bereinigte operative Marge wird beibehalten, sie soll zwischen -1 und +1 liegen. Insgesamt ist die erneute Reduzierung kein gutes Zeichen.

In der Pressemitteilung wurden erste Eckdaten dargestellt. Darin wird darauf hingewiesen, dass die bereinigte operative EBITDA-Marge sich im dritten Quartal auf 3,9% weiter verbesserte – im Vorjahreszeitraum lag sie bei 3,3%. Der Grund hierfür ist, dass die gewährten Rabatte deutlich verringert wurden.

Der Konzernumsatz ging um 16% deutlich zurück auf 61,1 Millionen €. Die Branche merkt insgesamt die Konsumentenzurückhaltung. Diese ist im Zubehörbereich sehr ausgeprägt: Dieses Segment beträgt bei Bike24 rund 79%.

Die bestätigten Zahlen werden am 2. November bekannt gegeben. Dann wird die Ertragslage detaillierter dargestellt.

Was bedeutet das für die Aktie?

Mittlerweile ist die Unsicherheit sehr hoch, das zeigt der starke Kurseinbruch seit Juni. Aktionäre sind enttäuscht und verkaufen, auf der anderen Seite halten Anleger sich zurück. Die Folge sind sinkende Kurse. Dieser Trend dürfte sich meiner Meinung nach fortsetzen.

Bevor hier keine Bodenbildung eintritt, sollten Anleger die Aktie meiden. Zu welchen Kursen und wann diese kommt, ist momentan schwer zu sagen. Entscheidend werden die Zukunftsaussichten für das nächste Jahr sein.

Mein Fazit: Aktie meiden und vorerst abwarten.

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