Bilfinger-Aktie: Darunter leidet sie noch immer
Die Bilfinger-Aktie konnte sich von dem Kursrückgang im Oktober noch nicht erholen. Am Dienstag verliert sie leicht und steht aktuell bei knapp 44 €. Wo liegt der faire Kurs?
Stabile Geschäftsentwicklung fortgesetzt
Die sehr solide Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr wurde im dritten Quartal fortgesetzt. Der Konzern meldete, dass das Outsourcing bei Unternehmen immer mehr zunehme. Bilfinger als Industriedienstleister profitiert von diesem Trend.
Der Umsatz in den ersten neun Monaten verbesserte sich um 12% auf 3,7 Milliarden €. Davon entfielen 1,9 Milliarden € auf das dritte Quartal. Hier wirkte sich die übernommene Tochter Storck positiv aus. Die Übernahme wurde im April abgeschlossen.
Die Ertragslage entwickelte sich überproportional. Hier machte sich die Restrukturierung verbunden mit der Steigerung der Profitabilität bemerkbar. Das operative EBITDA stieg um 56% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 190 Millionen €, die daraus resultierende EBITA-Marge lag bei 5,2%. Unterm Strich verblieb ein Konzernergebnis von 128 Millionen € – das entspricht einem Zuwachs von 74%.
Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als sehr gut zu bezeichnen, dies gilt insbesondere für die Ertragsverbesserung.
Jahresprognose teilweise angehoben
Für das restliche Geschäftsjahr ist das Unternehmen zuversichtlich und bestätigte die bisherigen Erwartungen weitestgehend. Beim Free Cashflow wird allerdings mit einer Verbesserung auf 125 bis 165 Millionen € gerechnet – bisher lagen diese bei 100 bis 140 Millionen €.
Der Konzernumsatz mit 4,8 bis 5,2 Milliarden € sowie die EBITDA-Marge mit 4,8 bis 5,2% wurden bestätigt. Beide Werte liegen deutlich über den Vorjahreswerten mit 4,5 Milliarden € sowie einer Marge von 4,3%.
Von dem Ausgang der US-Wahlen erwartet das Unternehmen eine positive Geschäftsentwicklung in den USA.
Thomas Schulz, Vorstandsvorsitzender von Bilfinger, kommentierte den Wahlausgang so:
Wir erwarten von der neuen Regierung mehr Investitionen in konventionelle Energien und vor allem in Infrastruktur.
Potenzial vorhanden
Der Kurseinbruch erfolgte, als in den USA eine Fähranlegestelle einbrach. Die US-Tochter war an der Errichtung beteiligt. Es kamen Gerüchte auf, dass das für Bilfinger eine Belastung von 50 bis 100 Millionen € bedeuten könnte.
Bisher wurden laut Unternehmensangaben keine Rückstellungen gebildet, da bisher keine Ansprüche geltend gemacht wurden.
Dieser Kursrückgang ist wirtschaftlich nicht gerechtfertigt, sollte jedoch positiv gesehen werden. Hierdurch bieten sich günstigere Einstiegschancen. Der faire Wert dürfte aus meiner Sicht bei 55 € liegen. Die Basis hierfür ist weiterhin die gute Ertragslage. Die Analysten der Deutschen Bank und der UBS sehen diesen jeweils bei 59 €.
Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite. Sollte sie unverändert bei 1,80 € liegen, entspricht dies einer aktuellen Rendite von 4%.
Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet gute Einstiegschancen.
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ℹ️ Bilfinger in Kürze
- Die Bilfinger SE (WKN: 590900) ist ein international tätiger Industriedienstleister mit den Schwerpunkten Wartung und Instandhaltung von Industrieanlagen. Zudem entwickelt das Unternehmen Komplettlösungen für Anlagen und Infrastrukturprojekte.
- Neben dem Hauptsitz in Mannheim befinden sich Niederlassungen auf allen Kontinenten.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet; aktuell liegt die Marktkapitalisierung bei knapp 1,7 Milliarden €.
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