Bilfinger-Aktie: Das steckt hinter den Abverkäufen
Die Bilfinger-Aktie (WKN: 590900) hielt am Donnerstag im SDAX die rote Laterne mit einem Tagesminus von 5,5%, nachdem das Unternehmen überraschend starke Zahlen vorgelegt hat. Warum haben Anleger gerade jetzt die Flucht ergriffen?
Bilfinger mit Sitz in Mannheim hat sich vor Jahren infolge zahlreicher Akquisitionen von einem Baukonzern zu einem Industriedienstleister gewandelt. Das Unternehmen plant, implementiert und überwacht Bauprojekte überwiegend in den Bereichen Petrochemie, Chemie, Pharma und Zement. An der Börse hat der SDAX-Konzern derzeit einen Wert von 1,34 Milliarden €.
„Sell the news“ nach starken Zahlen
Wer schon länger an der Börse tätig ist, kennt das: Eine Aktie hatte wochenlang einen starken Lauf, es riecht förmlich nach Korrektur. Dann legt das Unternehmen auch noch starke Quartalszahlen vor, doch just diese Gelegenheit nutzen Anleger dann, um Gewinne mitzunehmen. Das Papier rutscht – für viele Beobachter kaum nachvollziehbar – deutlich ab.
Das Phänomen ist bekannt als der zweite Teil des Börsenmantras „Buy the rumor, sell the news“ – und seit Donnerstag kennt es nun auch jeder Bilfinger-Aktionär. Denn die SDAX-Aktie des Unternehmens ging mit einem Abschlag von -5,5% aus dem Handel, obwohl der Clean-Tech-Dienstleister zuvor für sein Auftaktquartal überraschend gute Zahlen vorgelegt hat.
Jahresziele nach Auftragsschub bestätigt
So übertrafen sowohl Umsatz als auch das operative Ergebnis (EBITDA) die durchschnittliche Analystenerwartung um etwa +6%. Der Q1-Umsatz kletterte demnach gegenüber dem Vorjahreszeitraum um +11% auf 1,05 Milliarden € und der EBITDA-Gewinn verdoppelte sich sogar auf 22 Millionen €. Unter dem Strich blieb dem Unternehmen in den drei Monaten ein Überschuss von 7 Millionen €, nach einem 6 Millionen € hohen Verlust vor einem Jahr.
Ein weiteres Highlight des Bilfinger-Berichts: Der Auftragseingang ist organisch um +24% auf knapp 1,4 Milliarden € gewachsen, was den Angaben nach durch die Inflation und eine starke Nachfragedynamik angetrieben wurde.
Seine Jahresziele bestätigte der Industriedienstleister. Zur Erinnerung: Zum einen wollen die Mannheimer die EBITDA-Marge von 3,2% aus dem Vorjahr auf 3,8 bis 4,1% verbessern. Bis 2024 soll die Marge früheren Angaben zufolge dann auf mindestens 5% klettern und in den nächsten drei bis vier Jahren weiter auf 6 bis 7%. Dabei plant das SDAX-Unternehmen, jährlich um 4 bis 5% zu wachsen, wobei für 2023 Erlöse von 4,3 bis 4,6 Milliarden € angepeilt sind, nach gut 4,3 Milliarden € im Vorjahr.
Streben nach mehr Effizienz
Bei den großen Verbesserungen des operativen Ergebnisses trug laut Bilfinger auch das jüngst aufgelegte Sparprogramm bei. So will der Clean-Tech-Player die Verwaltung verschlanken und in standardisierten Arbeitsabläufen effizienter werden. Jährlich sollen ab dem kommenden Jahr dadurch rund 55 Millionen € eingespart werden. Geplant ist auch der Abbau von 750 Stellen. Im Gegenzug fallen in diesem Jahr für das Programm aber 62 Millionen € an Kosten an.
In Sparzwängen befindet sich Bilfinger aber mitnichten. Der starke Auftragsschub für den SDAX-Konzern macht deutlich, dass das Unternehmen in allen Segmenten profitiert von den Trends Energiewende und Nachhaltigkeit. Die Inflation spielt den Mannheimer ebenfalls in die Karten, da Kunden unter Druck sind, ihre Anlagen schleunigst effizienter zu machen.
SD-Leser immer auf dem Laufenden
Wir haben zuletzt im November 2022 darauf hingewiesen, wie günstig die Bilfinger-Aktie bewertet ist angesichts der großen Marktchancen für den Konzern. Börsianer haben den Braten schließlich gerochen und dem Clean-Tech-Titel in den ersten sechs Wochen des neuen Jahres zu einem Kursplus von rund +30% verholfen. SD-Leser, die mit einem Investment beim SDAX-Konzern liebäugelten, haben wir daraufhin vor der akuten Korrekturgefahr gewarnt.
Letztendlich bleibt der Industriedienstleister jedoch auf einem guten Weg, so dass Anleger bei bei der Bilfinger-Aktie von einem stabilen Investment ausgehen können, das in Kombination mit Aktienrückkauf-Programmen und Dividendenzahlungen großzügige Rendite liefern dürfte.
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