Bilfinger: Der nächste Leckerbissen für Anleger

16.05.22

Vergangene Woche meldete Bilfinger (A11940) zum Auftaktquartal aufgrund des Russland-Rückzugs Verluste und der Markt reagierte entsetzt mit einem 13%-Tagesverlust für die Aktie. Hinzu kam dann ein weiteres Minus von 13% durch den Dividendenabschlag. Selbst diese absolute Top-Dividende von insgesamt 4,75 € konnte den Anlegern die bittere Pille nicht versüßen. Nun verteilt der Industriedienstleister für seine Aktionäre aber weitere Geschenke.

Bilfinger mit Sitz in Mannheim hat sich vor Jahren infolge zahlreicher Akquisitionen von einem Baukonzern zu einem Industriedienstleister gewandelt. Das Unternehmen plant, implementiert und überwacht Bauprojekte überwiegend in den Bereichen Petrochemie, Chemie, Pharma oder Zement. An der Börse hat der SDAX-Konzern derzeit einen Wert von 1,4 Milliarden €.

Aktienrückkäufe für bis zu 100 Millionen €

Das nächste Bonbon für Bilfinger-Anleger ist nun amtlich: Am heutigen Montag hat das Management mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ab dem 1. Juli Aktienrückkäufe zu starten. Im Rahmen des Programms kann das Unternehmen maximal rund 4,1 Millionen eigene Anteilsscheine erwerben für einen Gesamtpreis von bis zu 100 Millionen €. Bis zum 17. März 2023 will der Industriedienstleister die Käufe spätestens beendet haben.

Bilfinger macht damit von der Ermächtigung der Hauptversammlung (HV) vom vergangenen Mittwoch Gebrauch. Demnach kann der Konzern innerhalb eines Jahres Aktien im Umfang von bis zu 10% des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals erwerben. Zu diesem Zeitpunkt hielten die Mannheimer rund 200.000 eigene Anteile oder 0,5% des Grundkapitals.

Die Unternehmensleitung hatte sich bislang noch nicht dazu geäußert, wozu sie die zurückgekauften Aktien nutzen will. Klar ist: Im Rahmen der jüngsten HV-Beschlüsse darf der Vorstand seine eigenen Anteile auch einziehen. Darüber hinaus behält sich der Konzern das Recht vor, das Rückkaufprogramm jederzeit zu beenden.

Kurseinbruch nach Verlustmeldung

Die Händler hatten das Aktienrückkaufprogramm bereits eingepreist, sodass im Laufe des Montagsvormittags bislang keine nennenswerten Kursbewegungen stattfanden. Vergangene Woche hatte Bilfinger seine Aktie mit seinen Zahlen zum Auftaktquartal auf Talfahrt geschickt. Der Titel sackte Mittwoch und Donnerstag um jeweils rund -13% ab. Freitag folgte ein Rebound um knapp +7% auf 28 €.

Eine starke Kundennachfrage hat Bilfinger im Auftaktquartal ein zweistelliges Umsatzplus beschert. Rückstellungen wegen des Russland-Rückzugs drückten jedoch das operative Ergebnis, sodass unter dem Strich ein Verlust anfiel.

Prognose bestätigt

Seine bisherige Prognose für das laufenden Jahr bekräftige der Vorstand jedoch. So rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem deutlichen Umsatzplus gegenüber dem Vorjahreswert von 3,7 Milliarden €. Auch beim Betriebsergebnis (EBITA) sollen die 121 Millionen € aus dem Jahr 2021 klar übertroffen werden. Unter dem Strich erwartet das Management jedoch einen deutlich niedrigeren Konzerngewinn als die 130 Millionen € im Vorjahr, als die Mannheimer noch vom Verkauf von Immobilien profitiert hatten. Die von Marketscreener befragten Analysten schätzen den Überschuss für 2022 im Schnitt auf 88,1 Millionen €.

Das Bilfinger-Management hatte zudem ein üppiges Paket geschnürt, um die bittere Verlustpille für die Anleger etwas zu versüßen. So wurde bei der HV eine Dividende von 1,00 € je Aktie vorschlagen sowie eine Sonderausschüttung von 3,75 € je Anteilsschein. Das ergab beim damaligen Kurs eine zweistellige Top-Rendite. Das sind Ertragsdimensionen, die man in DAX-Indizes sonst vergeblich sucht.

Das spricht für die Bilfinger-Aktie

Daneben gibt es eine Reihe weiterer Gründe für ein Investment in den Industriedienstleister. Aktuell wird die Bilfinger-Aktie zum 13-fachen Gewinn gehandelt, die Bilanz des Unternehmens ist grundsolide und mittelfristig dürfte es von immer größeren Kundeninvestitionen profitieren – vor allem im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien und Batterien. Zudem können sich die Mannheimer durch das Wiederaufleben der Kernkraft in einigen Ländern lukrative Aufträge erhoffen.

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