Biofrontera die neue Evotec? Es brodelt hinter den Kulissen!

Marc Rendenbach
19.03.18

Die jüngste Kursrallye bei Biofrontera (WKN: 604611) weckt Erinnerungen an den Branchen-Pendant Evotec (WKN: 566480), dessen Aktie zwischen 2016 und 2017 fast +500% zulegen konnte. Biofrontera klettert nun allein in den letzten vier Monaten +130% in die Höhe.

Fundamental sind beide deutschen Biotechwerte aktuell kein Kauf mehr. Und wenn wir das sagen, dann ist das bekanntlich auch so - schließlich stürzen alle Aktien, vor denen wir warnen, regelmäßig ab, während echte SD-Biotech-Tipps in der Regel Kursgewinne von deutlich über +100% in relativ kurzer Zeit verzeichnen. Fakt ist: Der Biofrontera-Kurs wird aktuell vor allem von dem Vorhaben des Investors Deutsche Balaton AG getrieben, weitere Stücke des Unternehmens über ein öffentliches Angebot zu erwerben.

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Geheime Übernahmepläne?

Ziel der Deutsche Balaton ist es, durch den Erwerb weiterer 6,25 Millionen Aktien zusammen mit der DELPHI Unternehmensberatungs AG die Sperrminoritätsschwelle von 25% der ausstehenden Biofrontera-Anteile zu überschreiten, um damit wesentlichen Einfluss auf Entscheidungen ausüben zu können. Eine Kontrollübernahme sei aber nicht vorgesehen.

Der Investor kritisiert unter anderem die Vorgänge im Rahmen der letzten Kapitalerhöhung zu Beginn des Jahres, bei der Biofrontera-Aktien zu einem Preis von 4 Euro und damit am äußersten unteren Ende der vorgesehenen Spanne platziert wurden, obwohl die Deutsche Balaton selbst Gebote für eine größere Zahl von Aktien deutlich über diesem Preis abgegeben, jedoch keine Anteile zugeteilt bekommen habe.

Ein hierduch entstandener Schaden soll ebenso überprüft werden wie eine Forschungskooperation mit der Firma Maruho Inc., einem weiteren Großaktionär der Gesellschaft, von dem die Deutsche Balaton glaubt, dieser könne im Verbund zu einem tiefen Preis nach dem ganzen Unternehmen greifen. Mit der Aufstockung des eigenen Anteils soll dieser Option entgegengetreten werden.

Schließlich kündigt man auch an, personelle Veränderungen herbeizuführen zu wollen. So soll zunächst auf der kommenden Hauptversammlung ein neuer Aufsichtsrat installiert werden.

Das Angebot der Deutsche Balaton an die Biofrontera-Aktionäre soll neben einer Geldzahlung je Aktie auch aus einem handelbaren Finanzinstrument bestehen, "durch das bei reduziertem Risiko die annehmenden Aktionäre an allen Chancen und Kurssteigerungen der Biofrontera-Aktie bis zu einem Aktienkurs von 40,00 Euro je Biofrontera-Aktie bis zum 30.11.2020 voll partizipieren."

Zu viel Gezocke

Ernsthafte Anleger machen aktuell einen Bogen um Biofrontera, auch wenn weitere Kurssteigerungen im Zuge eines möglichen Aktionärskampfs hinter den Kulissen und damit verbundenen Spekulationen möglich erscheinen. Bei einem Kurs von aktuell rund 7,40 Euro notiert der Wert bereits 85% über dem Platzierungsniveau der Kapitalerhöhung im letzten Monat.

Die Marktkapitalisierung Biofronteras, deren Anteile nach der letzten Finanzierungsrunde nun auch als "American Depositary Shares" an der Nasdaq gehandelt werden, beläuft sich mittlerweile auf mehr als 300 Millionen Euro, obwohl sich das Hauptprodukt Ameluz zur Hautkrebs-Behandlung erst noch kommerziell beweisen muss. Im Gesamtjahr 2017 wurden laut Plan lediglich 12 Millionen Euro umgesetzt. Insbesondere aus den USA erhofft sich das Management aber große Wachstumsimpulse.

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