BioNTech-Aktie: Aufschwung schon wieder vorbei?
Nach einem starken Jahresstart hat es die BioNTech-Aktie am Mittwoch erwischt. Sie ging mit -3,7% bei 122,15 US$ aus dem Handel. War der Aufschwung nur ein kurzes Strohfeuer oder gibt es gute Aussichten für 2025?
Vogelgrippe-Hype ebbt ab
Den guten Jahresstart mit einem Kursplus von mehr als 10% – inzwischen sind es noch 6,8% – verdankt die BioNTech-Aktie zweifellos der Entwicklung in den USA im Zusammenhang mit der Vogelgrippe. Nachdem ein Patient in den USA an dem H5N1-Vogelgrippevirus gestorben war, profitierten beinahe alle Titel von Impfstoffherstellern, unter anderem auch der von Wettbewerber CureVac, der ebenso wie BioNTech auf die mRNA-Technologie setzt.
Der Todesfall im Bundesstaat Louisiana war der erste in den Vereinigten Staaten. Der Verstorbene war älter als 65 Jahre und habe auch andere gesundheitliche Probleme gehabt, teilten die Behörden mit. Auslöser des Börsen-Hypes der Impfstoffhersteller-Aktien dürfte vor allem die Ankündigung der Regierung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden gewesen sein, mehrere Hundert Millionen US-Dollar in den nationalen Kampf gegen die Vogelgrippe zu investieren.
Doch am Mittwoch ebbte der kurzfristige Vogelgrippe-Hype im Vorfeld des heutigen Jimmy-Carter-Börsenfeiertags in den USA ab, sämtliche Impfstoffhersteller-Aktien erlitten Kursverluste.
Teurer Vergleich
Kleine und mittlere Biotech-Unternehmen sind oft finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet. Sie müssen viel Geld für die Forschung aufwenden, erzielen aber in vielen Fällen keine (nennenswerten) Umsätze. Bei BioNTch ist das etwas anders, denn die Mainzer haben bekanntlich ihren Goldesel Comirnaty, der Covid-Impfstoff spült ihnen seit Jahren Geld in die Kasse.
Doch eine kleine Kehrseite der Medaille bekam der Impfstoffhersteller vor wenigen Tagen zu spüren. Gemeinsam mit seinem US-Partner Pfizer musste BioNTech millionenschwere Vergleich in den USA in Bezug auf Lizenzgebühren schließen. Insgesamt umgerechnet 1,2 Milliarden € werden BioNTech und Pfizer an die US-Gesundheitsbehörde NIH und die Universität von Pennsylvania zahlen, teilten die Mainzer der Nachrichtenagentur dpa-AFX mit.
In dem Lizenzstreit ging es um nicht exklusive Rechte an Patentanmeldungen, die bei dem Covid-19-Impfstoff Comirnaty verwendet werden. Beim Streit mit dem NIH handelte es sich um Lizenzgebühren und andere damit zusammenhängende Beträge.
Starker Widerstand
Charttechnisch befindet sich die BioNTech-Aktie seit Mitte September 2024 in einem Seitwärtstrend mit einem deutlichen Absacker Mitte November, der inzwischen wieder aufgeholt wurde. Aktuell ist die Tendenz kurz- und mittelfristig ansteigend, die Aktie notiert über allen gleitenden Durchschnitten und hat bei 126,88 US$ einen starken Widerstand vor der Brust. Unterstützung findet sie bei 117,39 US$.
Halten und Korrektur abwarten
In meinem letzten Artikel zur BioNTech-Aktie hatte ich Mitte Dezember beim damaligen Kurs von knapp 112 US$ Schnäppchenpreise und eine gute Kaufchance ausgemacht. Tatsächlich hat sie dann in der Folge um rund +13% zugelegt.
Aktuell würde ich das Papier eher als Halteposition einstufen mit einem Hang, auf dem derzeitigen Kursniveau Teilgewinne mitzunehmen. Sofern man als Anleger vom langfristigen Erfolg der beeindruckenden Krebs-Pipeline der Mainzer überzeugt ist – und dafür sprechen aus meiner Sicht gute Gründe – muss man sich hier keine großen Sorgen machen. Für mich ist es nur schwer vorstellbar, dass es kein einziger Onkologie-Medikamentenkandidat zur Zulassung schafft. Von daher sind die Aussichten für 2025 vielversprechend.
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ℹ️ BioNTech in Kürze
- BioNTech (WKN: A2PSR2) ist ein deutsches Biotech-Unternehmen mit Sitz in Mainz, das auf die Entwicklung und Herstellung patientenspezifischer aktiver Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und Infektionskrankheiten fokussiert ist.
- In den letzten Jahren wurde das Unternehmen durch seinen Impfstoff gegen das Coronavirus (Covid-19) weltbekannt und entwickelte sich zu einem Milliardenkonzern.
- An der Börse ist BioNTech derzeit mit rund 29,2 Milliarden US$ bewertet.
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