BioNTech-Aktie: Das sorgt heute für Erleichterung

Eines der wenigen Papiere mit einem Kursplus am deutschen Aktienmarkt ist heute in einem schwachen Börsenumfeld die Aktie von BioNTech (WKN: A2PSR2). Anleger honorieren die beeindruckenden Quartalsergebnisse der Biotech-Schmiede. Und vor allem sind sie offenbar erleichtert, dass die Mainzer ihre Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt haben.

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Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech ist weltweit bekannt geworden durch seinen hochwirksamen Covid-19-Impfstoff auf Basis der mRNA-Technologie. Spätestens seit dem Aufkommen der Omikron-Variante ist der Vakzin-Hersteller jedoch unter Druck und legt seine Hoffnung nun in einen speziell auf die neue Mutation zugeschnittenen Impfstoffkandidaten. Der Wirkstoff-Hersteller forscht zudem an Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 33,5 Milliarden €.

Umsatzprognose für 2022 bestätigt

Die gute Nachricht zuerst: Obwohl angesichts des Ukraine-Kriegs, der hohen Inflation und steigender Zinsen das Thema Coronavirus immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird, bekräftigt BioNTech heute die Umsatzprognose für seinen gemeinsam mit US-Partner Pfizer entwickelten einzigartigen Quotenbringer, den Covid-19-Impfstoff. Das auf der mRNA-Technologie basierende Vakzin soll in diesem Jahr 13 bis 17 Milliarden € in die Kasse spülen.

Die Zahlen des ersten Quartals bestätigen, dass BioNTech hier weiterhin auf einem guten Weg ist. So wurden insgesamt Erlöse von 6,374 Milliarden € erzielt, das ist mehr als dreimal so viel wie im Vorjahresquartal (2,048 Milliarden €). Auch der Nettogewinn hat sich mit 3,698 Milliarden € mehr als verdreifacht (2021: 1,128 Milliarden €).

Im ersten Quartal 2022 haben BioNTech und Partner Pfizer rund 750 Millionen Covid-19-Impfstoffdosen in Rechnung gestellt. Bis Ende April 2022 haben beide Unternehmen ferner Liefervereinbarungen für rund 2,4 Milliarden Impfstoffdosen für das Jahr 2022 unterzeichnet.

Finanzchef Jens Holstein kommentiert:

Infolge eines erhöhten Auftragsvolumens, das Ende 2021 aufgrund der aufkommenden Omikron-Variante zunächst einging, haben wir das Jahr 2022 mit starken Umsätzen und Ergebnissen begonnen. Damit sind wir gut aufgestellt, um unsere vor einigen Monaten abgegebene finanzielle Prognose für das Geschäftsjahr 2022 zu erreichen.

Noch keine News zum Omikron-Impfstoff

Noch keine wesentlichen Neuigkeiten gibt es indes vom geplanten Omikron-Impfstoff, also ein speziell an diese Mutation angepasstes Vakzin. „BioNTech und Pfizer evaluieren Nachfolgeversionen des Covid-19-Impfstoffs, einschließlich eines Omikron-basierten Impfstoffkandidaten und bivalenten Impfstoffen, die gegen Omikron sowie weitere SARS-CoV-2-Stämme gerichtet sind, sowie innovative Konzepte für Impfstoffe der nächsten Generation“, hieß es heute dazu. Eine Aktualisierung der Daten der im Januar gestarteten klinischen Studien werde „in den kommenden Wochen erwartet und den Zulassungsbehörden zur Verfügung gestellt“.

Verheißende Studien in der Onkologie

Klar ist, dass BioNTech mit seinem Covid-Impfstoff so viel Geld verdient, dass damit die umfangreichen Studien im Onkologie-Bereich und bei den Infektionskrankheiten finanziert werden können.

CEO Ugur Sahin zeigt sich diesbezüglich optimistisch:

Wir haben ermutigende Daten für unsere CAR-T-Therapie zur Behandlung solider Tumore veröffentlicht. Wir sind überzeugt, dass wir dank unserer Innovationskraft gut aufgestellt sind, um in den kommenden Jahren mehrere Produkte zur Marktreife zu bringen.

Was bedeutet das alles nun für Anleger? Zunächst einmal hat die BioNTech-Aktie an der Nasdaq seit Jahresbeginn -41% auf 136,17 US$ eingebüßt, so dass das Unternehmen derzeit bei bis zum 31. März 243 Millionen ausstehenden Aktien auf einen Börsenwert von rund 33,1 Milliarden US$ kommt. Bei einem Nettogewinn 2021 von 10,86 Milliarden US$ ist das Papier also aktuell sehr günstig bewertet.

Aktie auf diesem Niveau ein Kauf

Geht man davon aus, dass BioNTech und Pfizer ihren Covid-19-Impfstoff weiterhin wie geplant anpassen und noch längerfristig in hoher Stückzahl verkaufen können, dann ist die Aktie auf diesem Niveau ein sehr empfehlenswerter Kauf. Erst recht dann, wenn man kalkuliert, dass BioNTech künftig noch weitere Medikamentenkandidaten zur Zulassung bringen kann.

Ein kleines Aber gibt es aber: Sollte der angekündigte Omikron-Impfstoff nicht den Erwartungen entsprechen, bekommt das Bild natürlich kräftige Risse.

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