BioNTech-Aktie: Weg frei für steigende Kurse?

Gute Nachricht für BioNTech (WKN: A2PSR2): Erwartungsgemäß hat die US-Behörde FDA gestern dem an die Omikron-Varianten BA.4/BA.5 angepassten Covid-19-Impfstoff eine Notfallzulassung für eine Auffrischungsimpfung bei Personen ab 12 Jahren erteilt. Heute befindet ein Ausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur über ein Omikron-Vakzin, hier geht es allerdings noch um die Variante BA1. Die Aktie reagiert kaum, gestern ist das Papier bei 144,64 US$ aus dem Handel gegangen. Woran liegt das?

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Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech ist weltweit bekannt geworden durch seinen hochwirksamen Covid-19-Impfstoff auf Basis der mRNA-Technologie, der gemeinsam mit US-Gigant Pfizer entwickelt wurde. Aktuell arbeiten beide Unternehmen an speziellen Omikron-Varianten des Vakzins. BioNTech forscht zudem an Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 35 Milliarden US$.

BioNTech und US-Partner Pfizer geben weiter Vollgas mit ihrem Corona-Impfstoff. Im Prinzip laufen sie zwangsläufig der Musik immer hinterher, weil das Virus ständig neue Varianten entwickelt. Das Vakzin Comirnaty muss dann wieder angepasst werden, was jedoch mit Hilfe der einzigartigen mRNA-Technologie recht zügig gelingt.

Neues Vakzin deckt BA.4/BA.5-Subvarianten ab

In den USA sind die beiden Wirkstoffhersteller schon bei den neusten Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angekommen. Diese Subvarianten sind zusammen die am häufigsten vorkommenden besorgniserregenden Varianten in den USA, weshalb die Zulassungsbehörde FDA die Hersteller gebeten hatte, ihren Wirkstoff so weiterzuentwickeln, dass er auch das Spike-Protein der BA.4/BA.5-Subvarianten abdeckt.

Genau das ist nun erfolgt. Der Impfstoff steht zur sofortigen Auslieferung bereit, wie BioNTech und Pfizer betonen. Als Nächstes wird Anfang Oktober ein Antrag zur Zulassung bei der FDA eingereicht, um den an Omikron angepassten Impfstoff auch bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren zu verwenden. Danach geht es weiter mit dem Vakzin für Kinder im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren.

Ugur Sahin, CEO der Mainzer Biotech-Schmiede, freut sich:

Wir haben es in weniger als drei Monaten geschafft, einen bivalenten an Omikron BA.4/BA.5 angepassten Impfstoff zu entwickeln und herzustellen. Dieser Meilenstein unterstreicht einmal mehr die Stärke von mRNA Impfstoffen, die sich schnell gegen dieses sich fortlaufend weiterentwickelnde Virus anpassen lassen.

EMA-Ausschuss entscheidet heute über BA.1-Variante

Im heutigen Tagesverlauf beschäftigt sich auch der CHMP-Ausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) mit dem Vakzin von BioNTech und Pfizer. Hier geht es allerdings noch um eine Version gegen BA.1, einem frühen Stamm der Omikron-Variante, der im vergangenen Winter verbreitet war. Man hofft, dass sie insgesamt besser wirkt als das ursprüngliche Vakzin. Die Zulassung dürfte Formsache sein.

Derweil sind die Corona-Fallzahlen in Deutschland weiter rückläufig. Heute liegt die 7-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut bundesweit bei 237,3.

Gute Nachrichten, doch der Aktienkurs sinkt?

Angesichts dieser positiven Nachrichten fragen sich viele Anleger, warum die Aktie von BioNTech davon nicht profitiert. Das Papier hat sogar binnen eines Monats um fast -12% nachgegeben. Aus meiner Sicht ist das ganz klar der allgemeinen Marktschwäche geschuldet. Dass die US-Notenbank die Inflation scharf bekämpfen und dazu die Zinsen weiter erhöhen will, hat die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt.

Fest steht: Die Herbst- und Wintersaison kommt, mit ihr ein größeres Risiko für die Verbreitung des Corona-Virus – und damit gibt es weiterhin großen Bedarf an Impfstoffen. Comirnaty wird BioNTech also auch in diesem Jahr und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten Jahren Milliarden € in die Kasse spülen.

Gutes Einstiegsniveau

Das Mainzer Unternehmen bleibt bei einer Marktkapitalisierung von aktuell 35 Milliarden US$ günstig bewertet, wie wir bereits in diesem Artikel beleuchtet haben. Denn es generiert durch den Corona-Impfstoff hohe Umsätze und Gewinne und weist eine starke Bilanz auf.

Wer bereits investiert ist, sollte die Aktie meiner Meinung nach halten. Neueinsteigern bietet sich ein interessantes Einstiegsniveau, vor allem mit Blick auf einen möglicherweise heißen Corona-Herbst.

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