BioNTech-Aktie: Wie gefährlich ist diese Klage?

Biontech
22.01.24

Aktionäre von BioNTech (WKN: A2PSR2) hatten in den vergangenen beiden Jahren einige heftige Rückschläge zu verdauen. Eine US-Kanzlei findet, dass sich der Impfstoff-Hersteller dafür verantworten muss und startet eine Sammelklage. Ein aussichtsreiches Unterfangen? Und was bedeutet das für die langfristigen Aussichten der Aktie?

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ℹ️ BioNTech vorgestellt

  • BioNTech ist ein deutsches Biotech-Unternehmen mit Sitz in Mainz, das auf die Entwicklung und Herstellung patientenspezifischer aktiver Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und Infektionskrankheiten fokussiert ist.
  • In den letzten Jahren wurde das Unternehmen durch seinen Impfstoff gegen das Coronavirus (Covid-19) weltbekannt und entwickelte sich zu einem Milliardenkonzern.
  • Mit einem Börsenwert von 21,5 Milliarden € ist BioNTech eines der wertvollsten Biotech-Unternehmen Deutschlands.

Sammelklage droht

Ausgerechnet seitens der eigenen Aktionäre droht BioNTech nun juristischer Ärger.

So hat die US-Anwaltskanzlei Kessler Topaz & Check am Wochenende bekanntgegeben, dass sie gegen das Mainzer Unternehmen eine Sammelklage eingereicht hat. Der Vorwurf: Der Wirkstoffentwickler soll seit März 2022 mehrfach Informationen zurückgehalten oder Sachverhalte falsch dargestellt haben in Bezug auf geschäftliche Aussichten.

Infolge der angeblich ausgelassenen oder irreführenden Angaben sollen Anleger des Impfstoff-Herstellers erhebliche Verluste erlitten haben

Angebliches Fehlverhalten

Die Kanzlei nennt in der Mitteilung eine Reihe von Beispielen für BioNTechs angebliches Fehlverhalten – beginnend mit dem Ende März 2022 vorgelegten Jahresbericht, der die anhaltenden Nachfrageaussichten für den Covid-19-Impfstoff des Unternehmens gepriesen haben soll.

Es folgt eine Auflistung von Unternehmens-Updates, in denen die Mainzer von ihren bisherigen Finanz-Schätzungen zurückgerudert sind und somit Kursrückgänge ausgelöst haben sollen.

Anleger, die von den oben aufgeführten Kursverlusten betroffen waren, werden von der US-Kanzlei dazu aufgerufen, sich bis zum 12. März dieses Jahres an der Klage zu beteiligen.

Eine aussichtsreiche Klage? Eher nein

Aus meiner Sicht dürfte es äußerst schwer werden, BioNTech vor Gericht „betrügerische Falschdarstellungen“ nachweisen zu können. Daher rate ich Aktionären davon ab, sich an der Klage zu beteiligen.

Im Biotech-Sektor haben sowohl Unternehmen also auch Investoren schließlich permanent mit überdurchschnittlichen Risiken zu rechnen. Das gilt insbesondere in seltenen Extremsituationen wie einer weltweiten Pandemie.

So hat BioNTech auch seine teils enttäuschenden Finanzergebnisse immer auf die schwer vorhersehbare Entwicklung der Corona-Pandemie zurückgeführt.

Potenzial auf weiteren Multi-Blockbuster-Franchise

Alles in allem halte ich die BioNTech-Aktie für attraktiv bewertet.

Im Covid-Geschäft stecken weiterhin Milliarden. Das Unternehmen geht sogar davon aus, dass der Tiefpunkt erreicht ist und die Umsätze im kommenden Jahr wieder steigen.

Hinzu kommen die Chancen, die in der Onkologie-Pipeline der Mainzer stecken. Insbesondere das INT-Programm in Zusammenarbeit mit Merck zur Entwicklung personalisierter Krebstherapien könnte die Tür zu einem weiteren Multi-Blockbuster-Franchise öffnen.

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