BioNTech-Aktie: Wieso die Enttäuschung?

BioNTech

Die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) sackt am Montag nach der Vorstellung der Quartalszahlen um zeitweise über -5% ab und gibt damit zunächst einen Großteil der in den letzten Tagen gemachten Kursgewinne ab, ehe sie sich aktuell wieder fängt. Sind die Zahlen wirklich so enttäuschend?

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ℹ️ BioNTech vorgestellt

  • BioNTech ist ein deutsches Biotech-Unternehmen mit Sitz in Mainz, das auf die Entwicklung und Herstellung patientenspezifischer aktiver Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und Infektionskrankheiten fokussiert ist.
  • In den letzten Jahren wurde das Unternehmen durch seinen Impfstoff gegen das Coronavirus (Covid-19) weltbekannt und entwickelte sich zu einem Milliardenkonzern.
  • Mit einem Börsenwert von ca. 20,4 Milliarden € ist BioNTech das wertvollste Biotech-Unternehmen Deutschlands.

Schwächer als erwartet

Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis verfehlte BioNTech die Erwartungen des Marktes deutlich. Der Umsatz lag in den ersten drei Monaten des Jahres bei 187,6 Millionen €. Analysten hatten im Vorfeld Einnahmen von 305 Millionen € auf dem Zettel.

Beim Ergebnis je BioNTech-Aktie gingen die Experten von einem Verlust von 1,13 € aus. Die Mainzer lieferten negative EPS von 1,31 €.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2024 wurde im Rahmen der Quartalszahlen bestätigt. Allerdings geht BioNTech davon aus, dass rund 90% des Jahresumsatzes in das Schlussquartal fallen wird. Insofern lässt sich die Qualität der Prognosebestätigung kaum einschätzen.

Die Pipeline ist prall gefüllt

Viel wichtiger erscheint mir das Update von BioNTech in Bezug auf die Pipeline an onkologischen Wirkstoffen – und diese hat sich sehr gut entwickelt. Inzwischen befinden sich zwei Wirkstoff in der finalen Studienphase 3. Ein Wirkstoff gegen Lungenkrebs wird bereits seit Juni 2023 getestet. Anfang des Jahres kam eine weitere Phase-3-Studie mit einem Wirkstoff gegen Brustkrebs hinzu.

BioNTech will das Tempo bei den zulassungsrelevanten Wirkstoffen deutlich erhöhen. In Kürze soll eine weitere Phase-3-Studie mit einem Wirkstoff gegen wiederkehrenden Gebärmutterhalbkrebs beginnen. Bis Ende des Jahres möchten die Mainzer mindestens zehn zulassungsrelevante Studien in der Pipeline haben. Ein sehr ambitioniertes, aber auch machbares Ziel.

Unterstützung und Widerstand halten

Die BioNTech-Aktie steckt seit über drei Monaten in einem Seitwärtstrend fest. Die gute Nachricht: Die Unterstützung bei 80 € hat bislang gehalten. Die schlechte: Der Widerstand bei 89 € ebenfalls.

Ugur Sahin wird sein Ziel erreichen

BioNTech soll ein kommerziell operierendes Unternehmen mit Arzneimitteln gegen Krebs und Infektionskrankheiten werden.

Das war immer das Ziel von Gründe Ugur Sahin und es ist es auch weiterhin. Neben diversen klinischen Studien in der Onkologie hat BioNTech im vergangenen Jahr auch mit ersten Studien für Impfstoffkandidaten gegen Malaria, Tuberkulose und Mpox (Affenpocken) begonnen.

Und Sahin ist meiner Meinung nach auf bestem Weg, sein Zeil zu erreichen. In meiner letzten Analyse der BioNTech-Aktie habe ich Anlegern dazu geraten, abzuwarten, Tee zu trinken und das aktuelle Kursniveau für einen Einstieg zu nutzen.

Bis 2026 wollen die Mainzer ihr erstes Krebsmedikament auf den Markt bringen. Gut möglich, dass sie es schaffen. Was für mich im Vordergrund steht, ist nicht der genaue Zeitpunkt einer Markteinführung, sondern die schiere Masse der potenziellen Medikamente.

Kaum ein anderes Biotech-Unternehmen der Welt hat eine so stark gefüllte Pipeline in fortgeschrittenen klinischen Teststadien wie BioNTech. Das bedeutet, das Unternehmen wird in den kommenden Jahren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehrere neue Medikamente auf den Markt bringen.

Mit dem Ausdruck „an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit“ sollte man an der Börse äußerst vorsichtig umgehen, vor allem, wenn es sich um ein Biotech-Unternehmen handelt. Aber Börse und Forschung haben auch viel mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun. Wer eine Wette mit einer sehr hohen Gewinnwahrscheinlichkeit eingehen will, sollte die BioNTech-Aktie besser heute als morgen im Portfolio haben.

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