BioNTech: Gibt das der Aktie die langersehnten Impulse?

21.03.23

BioNTech (WKN: A2PSR2) wird in diesem Jahr deutlich weniger mit Covid-Impfstoffen verdienen und die Aktie kommt daher derzeit nicht so recht vom Fleck. Am Montag meldet der Wirkstoffhersteller nun erneut positive News aus der Onkologie-Pipeline, und mehr als ein Dutzend klinische Aktualisierung in dem Bereich sind für 2023 geplant. Können die den Kurs stützen oder sehen sich Biotech-Anleger im Corona-Übergangsjahr lieber anderweitig um?

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Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech ist weltweit bekannt geworden durch seinen hochwirksamen Covid-19-Impfstoff namens Comirnaty auf Basis der mRNA-Technologie, der gemeinsam mit US-Pharma-Gigant Pfizer entwickelt wurde. BioNTech forscht zudem an Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von rund 30 Milliarden US$.

Neuer Lizenzdeal mit US-Krebsforscher

Am Montag hat BioNTech bekanntgegeben, einen Lizenz- und Vermarktungsdeal mit OncoC4 geschlossen zu haben, ein Spezialist für Krebstherapie-Biologika mit Sitz im US-Bundesstaat Maryland. Konkret geht es um die Entwicklung und Vermarktung des Wirkstoffs ONC-392 als Monotherapie oder Kombinationstherapie in verschiedenen Krebsindikationen.

ONC-392 ist den Angaben nach ein monoklonaler Anti-CTLA-4-Antikörper, der immunsuppressive T-Zellen (Tregs) in Tumoren abtöten soll, ohne die Tregs in gesundem Gewebe zu beeinträchtigen.

OncoC4 erhält demnach im Rahmen der Vereinbarung eine Vorauszahlung von 200 Millionen US$. Im Erfolgsfall hat die US-Biotech-Firma zudem Anspruch auf Meilensteinzahlungen für Entwicklung, Zulassung und Vermarktung sowie auf Lizenzgebühren im zweistelligen Prozentbereich.

Die Kosten für die gemeinsame Entwicklung des Krebs-Wirkstoffkandidaten werden sich die beiden Unternehmen den Angaben nach teilen, wobei BioNTech alle Kombinationen außerhalb der PD-1-Hemmung allein entwickeln wird.

Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2023 erwartet, vorbehaltlich der Abschlussbedingungen und der behördlichen Genehmigungen.  Die beiden Unternehmen planen dabei, noch in diesem Jahr eine randomisierte Phase-3-Studie für ONC-392 zu beginnen.

BioNTech-CEO Ugur Sahin kommentiert:

Wir glauben, dass dieser Antikörper eine wertvolle Ergänzung unseres Immuno-Onkologie-Portfolios ist, sei es allein oder in Kombination mit unseren personalisierten Immuntherapien.

Bis zu 10 Krebsstudien-Updates in 2023

Die Onkologie-Pipeline von BioNTech produziert seit Jahresbeginn 2023 eine zunehmenden positiven Newsflow, und es sieht danach auch, als könnte das Unternehmen dieses Momentum beibehalten.

Die Mainzer arbeiten zwar schon seit ihrer Gründung an mRNA-basierten Krebstherapien; mit den Milliardeneinnahmen aus dem Verkauf von Covid-19-Impfstoffen hat das Unternehmen jedoch nun einen mächtigen Hebel, um die Entwicklung mit dem Aufbau von Studienzentren auf der ganzen Welt zu beschleunigen.

Um insgesamt 20 verschiedene Wirkstoffkandidaten zu testen, sind derzeit eine Vielzahl von neuen klinischen Prüfstellen geplant, darunter in Großbritannien, Taiwan, Japan, Südkorea, Singapur und Australien. Auch wenn sich die Welt noch ein paar Jahre auf ein Krebsmedikament aus dem Hause BioNTech gedulden muss, sind im laufenden Jahr bis zu „zehn Aktualisierungen klinischer Studien in der Onkologie“ geplant.

Für Anleger stellt die BioNTech-Aktie dank dieser Aussichten und eines üppigen Barmittelbestands auch nach der Corona-Krise ein solides, defensives Investment dar. Wem das allerdings zu langweilig klingt, der kann in unserem Live Chat erfahren, wie sharedeals.de-Finanzexperte Jens Lion mit derivativen Positionen des Unternehmens schöne Renditen erzielt.

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Interessenkonflikt: Herausgeber und Mitarbeiter halten derivative Positionen des besprochenen Unternehmens BioNTech. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, ihre Position – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu vergrößern oder zu verringern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
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