BioNTech: Rückt die China-Zulassung näher?

22.12.22

Nach drei Tagen Korrektur ist die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) am Mittwoch wieder um über +3% auf 178,15 US$ hochgeschnellt. Hintergrund: Die ersten Impfdosen des deutschen Herstellers sollen vor kurzem in China eingetroffen sein. Ist die umfängliche Zulassung für den Milliardenmarkt nur noch eine Frage der Zeit?

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Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech ist weltweit bekannt geworden durch seinen hochwirksamen Covid-19-Impfstoff namens Comirnaty auf Basis der mRNA-Technologie, der gemeinsam mit US-Pharma-Gigant Pfizer entwickelt wurde. Aktuell sind spezielle Omikron-Varianten des Vakzins auf dem Markt. BioNTech forscht zudem an Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 41,5 Milliarden US$.

Seit ihrem Oktober-Tief ist die BioNTech-Aktie bis Ende letzter Woche um +60% auf über 188 US$ geklettert. Die Erholungsrallye wurde zuletzt unter anderem von Spekulationen angeheizt, dass der Nasdaq-Konzern dank der Unterstützung der Bundesregierung bald auch China mit seinen Covid-19-Impfstoffen versorgen könnte.

BioNTech-Impfstoff für Deutsche in China zugelassen

Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat der mRNA-Spezialist nun den ersten Fuß durch die Tür des Megamarkts gesetzt: Demnach will der Bund in den nächsten Wochen mit der Erlaubnis Pekings Tausende deutsche Staatsbürger in China mit dem BioNTech-Vakzin gegen Corona impfen lassen. Eine erste Lieferung werde bereits in diesen Stunden erwartet.

Die jetzt erteilte Zulassung beschränkt sich ausschließlich auf die rund 20.000 Deutschen in der Volksrepublik, könnte jedoch bald auf Ausländer anderer Staatsangehörigkeiten ausgeweitet werden. Dafür hatte Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Peking-Besuch Anfang November bereits grundsätzlich grünes Licht erhalten.

Offenbar um eine Reziprozität dieser Vereinbarung vorzutäuschen, können sich von nun an im Gegenzug Chinesen in Deutschland mit Sinovac impfen lassen – dem in China entwickelten Wirkstoff, für den es hierzulande keine allgemeine Zulassung gibt. Von diesem Angebot wird jedoch niemand Gebrauch machen – da lege ich mich mal fest. Schließlich steht in diesen Breiten eine Vielzahl von Alternativen zur Verfügung, die sich als deutlich wirksamer erwiesen haben als das Made-in-China-Serum.

Zieht Peking die richtigen Konsequenzen?

Die Meldung hat der BioNTech-Aktie am Mittwoch naturgemäß wieder Auftrieb verschafft: Mit einem Tagesplus von knapp über 3% notiert der Titel wieder bei 178,15 US$. Zuvor war das Papier wie von uns angekündigt für einige Tage im Korrekturmodus.

Der Titel der Mainzer Biotech-Schmiede ist zuletzt etwas heiß gelaufen, sodass mich weitere Korrekturen in den nächsten Wochen nicht überraschen würden. Sollte Peking jedoch endgültig die Konsequenzen aus der gescheiterten Null-Covid-Politik ziehen und eine breite Impfkampagne mit westlichen Vakzinen starten, dürfte die BioNTech-Aktie wieder alte Höhen anvisieren.

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Interessenkonflikt: Herausgeber und Mitarbeiter halten derivative Positionen des besprochenen Unternehmens BioNTech. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, ihre Position – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu vergrößern oder zu verringern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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