BioNTech vor Sell on News: Lohnt es sich, jetzt umzusteigen?
Die erwartete US-Notfallzulassung für den Impfstoff von BioNTech (WKN: A2PSR2) ist da. Freitagabend gab die FDA grünes Licht für einen Rollout der zusammen mit US-Pharmagigant Pfizer hergestellten Vakzine. Für den Aktienkurs könnte es dennoch bald wieder nach unten gehen.
Nach den Briten sollen ab Montag auch US-Amerikaner den Covid-19-Impfstoff der Mainzer Biotechschmiede BioNTech erhalten. Die erste Lieferung an die Bundesstaaten soll drei Millionen Dosen umfassen. Da jeder Patient zweimal geimpft werden muss, steht die erste Tranche somit nur 1,5 Millionen US-Bürgern zur Verfügung. Die USA zählten zuletzt fast eine Viertel Million Neuinfizierte pro Tag. Die Dunkelziffer dürfte nochmal deutlich darüber liegen.
Zulassung längst eingepreist
Die Zulassungsgenehmigung in den USA war bereits für Dezember erwartet worden. Entsprechend euphorisch reagierte in den letzten Wochen auch BioNTechs Aktienkurs, der am Freitag sein Allzeithoch bei 131 USD markierte. Dass man nun etwas schneller über die Ziellinie gekommen ist als der amerikanische Wettbewerber Moderna, ist für die Bewertng BioNTechs zweitrangig, da schon seit dem Sommer feste Lieferabkommen mit den USA bestehen. So werden BioNTech/Pfizer zunächst 100 Millionen Dosen an die USA liefern und dafür 1,95 Milliarden US-Dollar vereinnahmen.
BioNTech muss sich die Gewinne mit Pfizer teilen. Bei aktuell über 30 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung ist die Luft für die Aktie nun mehr als dünn, das Downside-Risiko umso höher. Noch investierte Anleger sollten daher mit einem bald einsetzenden "Sell on News" rechnen und sich Investments zuwenden, die in den nächsten Monaten eine deutlich höhere Rendite versprechen.
Geheimtipp für 2021: Translate Bio
Translate Bio (WKN: A2JPE8) war zu Kursen unter 16 USD der Top-Favorit des exklusiven No Brainer Clubs mit eindeutigem "Stark kaufen"-Votum. Seit Wochen läuft die Aktie nun auf Hochtouren, doch schwimmt der Wert noch immer völlig unter dem Radar. Das wird sich nun alsbald ändern und Kurse über 50 USD erscheinen in 2021 mehr als realistisch.
Translate arbeitet mit dem französischen Branchengiganten Sanofi ebenfalls an einem mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus. Präklinische Daten lassen darauf hoffen, dass der Impfstoff die Produkte der Konkurrenz in Form von BioNTech, Moderna und Curevac wird ausstechen können und sich langfristig als "Standard of Care" etabliert.
mRNA gilt nach den jüngsten Forschungserfolgen mehr denn je als die Zukunftstechnologie der Medizin, insbesondere für Impfstoffe. Translate Bio kann hier mit der weltweit breitesten Entwicklungspipeline aufwarten. Der Deal mit Sanofi, einem der Weltmarktführer in der Impfstoffherstellung, umfasst die Vakzinentwicklung für bis zu zehn Krankheitserreger.
Translate Bio spart immense Kosten, da Sanofi die weitere Forschung finanziert, und kann zusätzlich auf Meilensteinzahlungen in Milliardenhöhe sowie signifikante Umsatzbeteiligungen setzen. Mit über 600 Millionen US-Dollar auf der Bank ist das Unternehmen über die nächsten Jahre ohnehin ausreichend finanziert.
Die aktuell immer noch lächerlichen 1,87 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung (BioNTech notiert gut +1.500% höher) und die bevorstehende mediale Aufmerksamkeit versprechen eine enorme Dynamik in der Aktienkursentwicklung über die nächsten Monaten. Anfang des Jahres soll der Covid-Impfstoff in die Phase 1/2 eintreten. Sanofi und Translate Bio hoffen auf eine beschleunigte Zulassung im zweiten Halbjahr 2021. Erste große Lieferabkommen dürften bereits zeitnah erfolgen.
Angesichts der noch unglaublich günstigen Bewertung Translates – die Firma ist außerdem führend in der Entwicklung von inhalierbarer mRNA – könnten wir uns sogar eine zeitnahe Buyout-Offerte durch Sanofi und damit einen Aktienpreis über 100 USD vorstellen. Die Franzosen sind bereits mit fast 10 Prozent am Unternehmen beteiligt.
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Interessenkonflikt: Autor, Herausgeber und Mitarbeiter halten selbstverständlich Aktien des besprochenen Unternehmens Translate Bio. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor, Herausgeber und Mitarbeiter beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.