Biopharma-Geldsegen: Can-Fite, Aeterna Zentaris, Vivus & Co.

Marc Rendenbach
19.09.15

Was für eine Woche! Obwohl sich der Gesamtmarkt schwach präsentiert hat, lassen sich mit SD-Tipps weiterhin regelmäßig riesige Kursgewinne in kürzester Zeit einfahren. Wir blicken mit Can-Fite BioPharma (WKN: A1W6SX), Aeterna Zentaris (WKN: A1J5XC) und Vivus (WKN: 893380) insbesondere auf die Biopharma-Branche.

Unsere NYSE-gelistete Biotech-Entdeckung Can-Fite BioPharma aus Israel konnte seit Mittwoch von 1,68 auf 7,85 US-Dollar zulegen. Der Wertzuwachs von fast 370% in zwei Tagen folgte nach der Erteilung des Fast Track Status für ein Leberkrebsmittel des Unternehmens durch die US-Gesundheitsbehörde FDA. Auch wenn diese Entwicklung die Bedeutung des Wirkstoffs unterstreicht und die Zeit bis zu einer potenziellen Markteinführung deutlich verkürzen könnte, ist noch längst nicht klar, ob das Mittel am Ende überhaupt die Zulassung erhält.

Die immer noch kursierende Zahl von nur knapp 11 Millionen Can-Fite-Aktien dürfte nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen. Die 21,76 Millionen Stücke von Reuters.com erscheinen da vor allem auch angesichts des extrem hohen Handelsvolumens als weitaus plausibler. Da aber allein an der NYSE gestern über 40 Millionen Papiere den Besitzer wechselten, wäre auch diese Angabe zu hinterfragen. Klar ist: Auch wenn umsatztechnisch vergleichsweise bedeutungslos, hat Can-Fite seine offizielle Heimatbörse in Tel Aviv. Da die Frage der aktuellen Marktkapitalisierung nicht mit hundertprozentiger Sicherheit geklärt ist und die Aktie mittlerweile überhitzt erscheint, gehört Can-Fite erstmal wieder auf die Watchlist.

Hingegen könnte der kanadische Biotechspezialist Aeterna Zentaris trotz seiner 133% Plus im Freitagshandel fulminant mit weiteren Kurszuwächsen in die neue Woche starten. Charttechnisch und fundamental sind die Voraussetzungen grundsätzlich gegeben; zudem steht mit den Phase-III-Ergebnissen für ZoptEC ein gigantischer Katalysator vor der Tür. Der Blockbuster-Wirkstoff hat zweifellos ein Milliardenpotenzial und soll Anfang Oktober mit einer entscheidenden Studie aufwarten. Für die erste Ziel-Indikation Gebärmutterkrebs wird dem bislang konkurrenzlosen Produkt ein Marktpotenzial von 300 bis 400 US-Dollar allein in den USA bescheinigt. Mit weiteren Indikationen sieht man sogar ein Milliardenpotenzial. Trotz dieser Aussicht kam die Aeterna-Zentaris-Aktie in den letzten Monaten böse unter die Räder und verlor innerhalb eines Jahres über 90% an Wert. Als Ursache hierfür wird eine "toxische" Finanzierung im März dieses Jahres ausgemacht, die offensichtlich zu einer bis zuletzt anhaltenden Verwässerung des Aktienkapitals führte. Es geht das Gerücht um, dass der CEO selbst nicht genau wusste, was er da eigentlich unterschrieb. Sollte die Verwässerung nun tatsächlich ein Ende haben, könnte der Rebound der Aktie erst am Anfang stehen.

Mindestens so spannend ist die Situation auch bei Vivus, nachdem Multimilliardär und Star-Investor Carl Icahn kürzlich ein Angebot zum Erwerb aller ausstehenden Convertible Notes des US-Pharmaunternehmens abgab. Icahns Vormarsch sehen Analysten als äußerst positiv, zumal Icahn einen beeindruckenden Track Record aufweist und als aktionärsfreundlich gilt. Nachdem Icahn Ende März seine Mehrheitsbeteiligung bei der Mobile-Ad-Firma Voltari verkündet hatte, schnellte deren Kurs an wenigen Tagen um über 1.000% in die Höhe. Wie auch bei Voltari dürfte Icahn auch bei Vivus vor allem an dem riesig hohen Verlustvortrag der Gesellschaft interessiert sein. Hierdurch könnte zum Beispiel profitables Geschäft eingebracht beziehungsweise aufgebaut werden und dann für lange Zeit steuerfrei betrieben werden. Vivus hat mit einem Mittel gegen Fettleibigkeit und einem weiteren gegen Errektionsstörungen zwei heiße Eisen im Feuer, die sich bereits in der Vermarktung befinden. Doch insbesondere der Fettkiller bleibt bislang hinter den Erwartungen zurück und sorgt noch für anhaltende Verluste.

Während Icahns genaue Intention bei Vivus noch nicht ganz klar ist, darf zumindest davon ausgegangen werden, dass er über den Erwerb der Convertible Notes eine Machtstellung im Unternehmen einnehmen und seine Notes zu gegebener Zeit in eine direkte Beteiligung wandeln will. Nicht selten rollen bei einem Engagement Icahns auch Köpfe in der Führungsriege. Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist eine Meldung, die gestern nachbörslich über die Ticker lief und über die Bestellung drei neuer Direktoren unterrichtete. Mit Mayuran Sriskandarajah ist darunter auch ein ehemaliger Icahn-Analyst. Schon vorher saß mit Dr. Alex Denner ein Vertrauter Icahns im Vivus-Board. Denner und Sriskandarajah hatten seinerzeit zusammen die Investmentgesellschaft Sarissa Capital gegründet. Die Anzeichen verdichten sich also, dass Icahn hier tatsächlich zum Zuge kommt, was die Aktie für uns zu einem klaren spekulativen Kauf macht.

Chancen verpasst? Am kommende Montag stellen wir SD-Lesern eine neue Biotech-Rakete mit einzigartigem Potenzial vor. Kommt es hier zum großen Coup, winkt eine neue Santhera-Story mit möglicherweise 10.000% Kursgewinn.

Interessenkonflikt
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