Biotech-Aktien vor neuem M&A-Rausch: AstraZeneca zahlt +660% Premium
Kurz bevor das Geld ausging, kam der Weiße Ritter: Das kleine Gene-Editing-Unternehmen LogicBio wird vom AstraZeneca-Konzern geschluckt – für ein saftiges Premium in Höhe von +660% gegenüber dem vorherigen Börsenschlusskurs. Das renommierte Wertpapierhaus Cantor Fitzgerald sieht weitere Übernahmen dieser Art kommen.
Der am Montag verkündete Buyout ließ die LogicBio-Aktie von 0,27 US$ auf 2,03 US$ steigen. Das Geld hätte bei der kleinen Biotechfirma eigenen Angaben zufolge nur noch bis ins zweite Quartal 2023 gereicht. Entsprechend war LogicBio zuletzt als Pleitekandidat gehandelt und nur noch mit rund 10 Millionen US$ bewertet worden.
Letztendlich nur ein Not-Deal
LogicBios „GeneRide“-Plattform und seine Mitarbeiter sollen Kapazitäten und Know-how im Bereich der Genommedizin im AstraZeneca-Konzern stärken. Einen fortgeschrittenen Produktkandidaten in der späteren klinischen Entwicklung gibt es noch nicht.
Der durch das Premium von +660% durchaus aufsehenerregende Deal ist für LogicBio letztendlich nicht mehr als eine Not-Transaktion. Das Finanzierungsumfeld für Micro Caps im Biotech-Sektor ist seit Monaten katastrophal und so hätte eine neue Kapitalerhöhung beim Unternehmen zwangsläufig zu ungünstigen Konditionen stattfinden und zu einer riesigen Verwässerung führen müssen.
Mit der Übernahme durch AstraZeneca für 68 Millionen US$ in Cash (2,07 US$ je Aktie) kommt man nun quasi mit einem blauen Auge davon. Wer die LogicBio-Aktie erst kürzlich gekauft hatte, darf sich nun sogar über eine Mega-Rendite freuen.
Vergleichbare Übernahmen im Anmarsch
Laut den Experten von Cantor Fitzgerald sei der Deal ein Indiz für weitere bevorstehende Transaktionen, bei denen große Player ein stolzes Premium für kleine Biotechs zahlen, die im Zuge der jüngsten Marktentwicklung trotz eines starken wissenschaftlichen Fundaments massiv leiden mussten:
Wir glauben, dass die Transaktion die Bereitschaft von Large-Cap-Unternehmen widerspiegelt, eine Prämie für Unternehmen zu zahlen, deren Bewertungen durch makroökonomische Faktoren und/oder interne Rückschläge unter Druck geraten sind, deren Vermögenswerte/Plattformen aber grundsätzlich unterbewertet bleiben.
Unsere Experten vom No Brainer Club haben ein paar ultra-heiße Kandidaten für ein solches Szenario in petto und sind überzeugt, dass der NBC noch in diesem Jahr weitere Buyouts feiern wird.
Innerhalb von nur vier Jahren Existenz lieferte der Club für seine Mitglieder bis dato 5 Übernahmen mit durchschnittlich mehr als +130% Premium über den vorherigen Empfehlungskursen. Die aktuelle Marktlage verspricht eine deutliche Aufwertung dieser Statistik.