Biotech-Roundup: Stürzt die Morphosys-Aktie jetzt ab?
Die Patentschlappe für Morphosys (WKN: 663200) kommt nicht gut an bei Anlegern: Der Kurs des Wirkstoffforschungsentwicklers fällt heute um 8 Prozent. Große Erholungstendenzen gibt es bis dato nicht. Biofrontera (WKN: 604611) überzeugt mit operativen Updates, aber bringt durchwachsene Zahlen.
Morphosys gab die Pleite, die sich auf ein Gerichtsurteil des Bezirksgerichts von Delaware am Freitag (25. Januar) bezieht, am Samstag bekannt. Konkret erklärte das US-Gericht die Patentansprüche von drei Morphosys-Patenten für ungültig. Geklagt hatte Morphosys gegen Janssen Biotech und Genmab. Appropos Janssen: Mit der Tochter von Johnson & Johnson hat Morphosys Tremfya auf den Markt gebracht.
2019 wird spannend bei Morphosys: Kommerzialisierungspläne für Lead-Wirkstoff
Morphosys Lead-Wirkstoff MOR208 befindet sich in mehreren Indikationen, darunter in B-MIND, das in Phase 2/3 steckt.
Dort wird das Sicherheitsprofil von MOR208 in Kombination mit Bendamustine im Vergleich zum Konkurrenzpräparat Rituximab plus Bendamustine getestet. Aktuell läuft eine klinische Studie mit 330 Patienten, die auf 180 Forschungslokationen verteilt sind.
In der Indikation L-MIND (Phase II) wird MOR208 in Verbindung mit Lenalidomide zur Behandlung gegen Blutkrebs getestet und besitzt Breakthrough Therapy-Status der FDA. Im November verkündete der Biotechforscher aus der laufenden Studie mit 81 schwerkranken Blutkrebspatienten bessere Zwischenergebnisse wie gedacht.
Nach letztem Stand der Dinge wollte der MDAX- und TecDAX-Konzern noch 2018 mit dem Aufbau kommerzieller Kapazitäten für den im Jahr 2020 anvisierten Launch auf dem US-Markt beginnen. Denn Morphosys plant für MOR208 eine eigene Kommerzialisierungsstrategie.
Biofrontera: Durchwachsene Zahlen - gute News für Lead-Medikament
Vor rund einer Woche meldete sich Biofrontera mit seinen vorläufigen Zahlen für 2018 und aktualisierter Prognose für 2019. Dabei beträgt der Umsatz für das abgelaufene Jahr zwischen 21 und 21,2 Millionen Euro (+76%). Im US-Geschäft konnte der Absatz gar um 136% auf 14,9 Millionen Euro gesteigert werden.
Der Verlust für 2018 wird bei -8,0 bis -10,0 Millionen Euro erwartet und damit deutlich geringer ausfallen wie bisher erwartet (-15,0 bis -16,0 Mio. Euro). Allerdings spielen hier Verlustvorträge für die Biofrontera Pharma GmbH in Höhe von 10 bis 11 Millionen Euro eine Rolle. Dagegen belasten Rückstellungen für zukünftig anfallende Prozesskosten in Höhe von 3 bis 3,5 Millionen Euro.
Anfang Januar hatte das Unternehmen die FDA-Genehmigung für die Ausweitung der Chargengröße bei der Produktion von Ameluz erhalten (von 7 auf 35 Kilogramm), was nach Aussagen von CEO Lübbert zu einer "deutlichen Verbesserung der Bruttomarge" führt.
Positive Entwicklungen sollten sich alsbald im Kurs widerspiegeln. Man bedenke aber, dass Biofrontera mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis deutlich jenseits der 10 nicht gerade billig bewertet ist.
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