Biotest: Grifols öffnet das Scheckbuch – jetzt umsatteln?
Was für ein Jahr für die Aktie von Biotest (WKN: 522723). Schnäppchenjäger vom Jahresstart freuen sich nun über mehr als +100% infolge des Übernahmeangebots des spanischen Marktführers im Blutplasmabereich, Grifols S.A.
Biotest mit Sitz in Dreieich (Hessen) ist Spezialist für innovative Hämatologie, klinische Immunologie und Intensivmedizin. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Plasmaproteine und biotherapeutische Arzneimittel.
Hier gibt es eigentlich nichts mehr zu rütteln: Großaktionär Tiancheng International Investment Ltd gibt sein ~90%-Paket an Grifols ab, gleichzeitig bieten die Spanier den Kauf der verbleibenden Anteile zu 43 € an. Damit ist diese Übernahme von Seiten der Aktionäre praktisch schon genehmigt.
Den zahlungswilligsten Käufer gefunden
Mit dem Marktführer im Bereich der Blutplasma-Therapien konnte praktisch genau der Käufer gefunden werden, der sowohl operative als auch strategische Synergien aus der Fusion ziehen kann. Es dürfte meiner Meinung nach kaum eine Adresse geben, die gewillt ist, mehr zu zahlen. Wer die Mittel nicht benötigt, kann natürlich trotzdem das Ende der Angebotsphase bis zur Andienung oder dem Verkauf der Anteile abwarten.
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Hast Du aber eine bessere Idee für das Kapital, so bietet sich ein Börsenverkauf ganz knapp unter dem Übernahmepreis durchaus an.
Solltest Du in die Grifols-Aktie wechseln?
Grifols ist darauf spezialisiert, Blutplasma weltweit einzusammeln, zu reinigen und in therapeutische Produkte umzuwandeln. Das hat sich bisher als ein äußerst lukrativer Markt erwiesen und liefert konstante und attraktive Gewinne für Grifols. Im historischen Vergleich wirkt das Papier auch sehr günstig – ist diese Aktie jetzt ein Kauf?
Das Unternehmen verdient einen großen Teil der Erträge mit der Therapie der sogenannten Transthyretin-bedingten ATTR-Amyloidose. Dabei werden bestimmte Proteine falsch gefaltet, nicht abgebaut und lagern sich dann im ganzen Körper ab und können zu systemweiten, heftigen Nebenwirkungen führen.
Für Grifols ist diese Indikation eine Goldgrube, da ein Patient praktisch lebenslang behandelt wird. Doch das ist auch der Grund, weshalb die Aktie so günstig wirkt!
Therapeutika in fortgeschrittener Entwicklung
Firmen wie Alnylam oder Arrowhead entwickeln beziehungsweise entwickelten auf Basis der RNA-Technologie Medikamente, welche die Plasma-Transfusionen für die Pateinten voraussichtlich langfristig überflüssig machen. Damit würde ein bedeutender Markt für Grifols wegbrechen. Aufgrund der heftigen Schuldenlage (etwa das Fünffache des EBITDA) rennt die Firma erheblich gegen die Zeit.
Ohne diese Konkurrenz wäre das Papier wohl locker 35-40 € wert, doch unserer Meinung nach ist Grifols eine klassische „Value-Falle“. Setzen sich die innovativen Medikamentenentwickler durch, wird der Schuldenberg schnell zum Problem. Wer die Grifols-Aktie kauft, muss also auch intensiv auf die Konkurrenz achten. Ich denke, es gibt stressfreiere Investitionen, die gleichzeitig auch noch ein besseres Chance-Risiko-Profil mitbringen!
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