Bloomberg-Studie: Das sind die Verkäufer im Jahr 2022 gewesen
In einer kürzlich veröffentlichten Studie hat die Nachrichtenagentur Bloomberg die Verkäufer unter den Privatanlegern des Jahres 2022 identifiziert. Dabei konzentriert sich der Kreis der zittrigen Hände vor allem auf eine Altersgruppe. Doch was sagt das für die Märkte aus?
2022 war ein schwieriges Jahr für Anleger. Erstmals nach dem Tech-Hype in der Corona-Pandemie ging es mit den Aktien nachhaltig bergab. Treiber war aber nicht nur eine natürliche Korrektur der Bewertungen, sondern auch der Ausbruch des Russland-Ukraine-Krieges sowie die Inflations- und Zinsspirale. Zum Ende des Jahres lagen auch deswegen fast alle großen Indizes der Welt zweistellig im Minus.
Diese Altersgruppe verkauft besonders häufig
Laut einer kürzlich von Bloomberg und Ernst & Young Wealth Management veröffentlichten Studie auf Basis einer repräsentativen Befragung von 2600 Privatanlegern wurde deutlich, wer im Krisenjahr 2022 Aktien verkauft und überdies damit auch noch die Rallye seit Anfang des Jahres verpasst hat.
Es waren wohl vorwiegend jüngere Privatanleger der Altersgruppe 21-41, die nach der Rallye in den vorangegangenen Jahren in Cash geflüchtet sind. Hier haben nämlich ungefähr 50% der Befragten ihre Anteile verkauft, während es in den Altersgruppen 42-57 und 58+ gerade einmal 34% bzw. 24% waren.
Nächste verbrannte Anleger-Generation?
Allerdings macht diese Studie selbstverständlich Sorgen – vor allem unter deutschen Anlegern, die um die Aktionärskultur im Land fürchten. Zwar gibt es keine derartigen Zahlen für Deutschland, doch 2022 ist die gesamte Zahl der Anteilseigner von Produktivkapital weiter gewachsen.
Dieser Aufwärtstrend kann aber auch leicht brechen – primär vor dem Hintergrund, dass der Bärenmarkt länger dauert als viele erwarten und Investoren keine Lust mehr auf rote Kurse haben. Dementsprechend wäre das Worst-Case-Szenario natürlich eine neue "verbrannte" Anleger-Generation wie nach dem Platzen der Dotcom-Blase.
Chancen in jeder Marktphase nutzen
Trotzdem sind Kursverluste eigentlich kein Grund, in Panik zu verfallen – und auch wenn der Bärenmarkt noch einige Zeit andauern dürfte, sollten Anleger nicht verzagen, da sich in der aktuellen Phase auch viele Möglichkeiten für günstige Nachkäufe bieten. Investoren sollten die Krise daher eher als Chance verstehen und wenn der Anlagehorizont lang genug ist, eigentlich sogar für einen Crash beten, um nochmals günstiger in die Märkte zu kommen.
Denn dass es nach einem Crash immer wieder durch das Wachstum der Wirtschaft aufwärts geht, beweisen über 300 Jahre Kapitalmarktgeschichte. Und auch in dieser Krise dürfte es am Ende nicht anders sein.
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