Blue Apron-Aktie -19%: Chance für Schnäppchen?
Die Aktie des US-Kochboxen-Versenders Blue Apron (WKN: A2PMA8) stürzt heute brutal um -19% auf 0,87 US$ ab. Vorbörslich ging es sogar bis auf 0,84 US$ runter. Winkt hier eine Chance für Schnäppchenjäger oder sollten Anleger sich besser fernhalten?
Blue Apron ist ein 2021 gegründeter Versender von Kochboxen und Lebensmittelpaketen mit Sitz in New York. Ausschließlich Kunden in den USA erhalten die Zutaten und Rezepte. Der Börsenwert des Unternehmens beläuft sich aktuell auf 34,84 Millionen €.
Brutaler Absturz der Aktie
Man mag es heute kaum glauben, aber vor fünf Monaten notierte die Aktie von Blue Apron noch bei knapp unterhalb von 8 US$. Dann hat eine so dramatische Abfahrt begonnen, als würde ein Skifahrer die Rennstrecke Streif hinunter rasen.
Unternehmen verkauft Millionen Papiere
Auslöser des heutigen Kursrutsches ist die bereits am Freitag erfolgte Mitteilung des Unternehmens, über ein sogenanntes „At-The-Market-Programm“ (ATM) selbst Aktien im Wert von 70 Millionen US$ zu verkaufen. Solche Programme sind in den Staaten allgemein beliebt und dienen den Unternehmen dazu, sich von Zeit zu Zeit Kapital zu verschaffen.
Wie der Kochboxenversender wissen ließ, soll der Nettoerlös aus den Aktienverkäufen unter anderem dazu verwendet werden, „einen Teil oder alle Schulden zu tilgen“. Ferner soll das Geld dem Unternehmen mehr Flexibilität verschaffen, um „andere Finanzierungsmöglichkeiten, einen potenziellen Unternehmenszusammenschluss oder andere strategische Transaktionen zu verfolgen“.
Große finanzielle Probleme
Große finanzielle Probleme plagen die New Yorker bereits seit längerer Zeit, was letztlich auch zu dem dramatischen Kursverfall geführt hat. Anfang November konnten sich Anleger zuletzt bei der Vorlage der Geschäftsergebnisse des dritten Quartals von der Misere überzeugen.
Im dritten Quartal wurde bereits ein Sparprogramm initiiert, um Kosten zu senken. Außerdem mussten direkt nach Quartalsende Maßnahmen zum Erhalt der Liquidität ergriffen werden, weil sich Ende September nur noch 31 Millionen US$ in der Kasse befanden.
Rund 4,6 Millionen Aktien wurden schon zu diesem Zeitpunkt über das ATM verkauft. Wie daraus unschwer zu erkennen ist, schwebt das Damoklesschwert der Insolvenz über Blue Apron.
Unterm Strich rote Zahlen
Das Geschäft an sich läuft hingegen noch recht ordentlich. So wurde im dritten Quartal ein Umsatz von 109,7 Millionen US$ auf Vorjahresniveau erzielt. Nach einer Preiserhöhung im zweiten Quartal wurde auch ein im Jahresvergleich deutlich höherer durchschnittlicher Bestellwert von 70,83 US$ je Kunde verzeichnet.
Unterm Strich gab es einen Nettoverlust von 25,8 Millionen US$, etwas weniger als ein Jahr zuvor (27,6 Millionen US$).
Nur was für Zocker
Aus meiner Sicht ist die Sachlage eindeutig: Der Kochboxenversender hat immensen Kapitalbedarf und versucht, dieses Problem mit dauernden Aktienverkäufen und damit einhergehenden üblen Verwässerungen für Altaktionäre zu lösen.
Die geschäftliche Entwicklung deutet leider auch nicht darauf hin, dass es hier irgendwann ein Happy Ende in Form von Profitabilität geben könnte.
Die Blue Apron-Aktie ist somit, wenn überhaupt, nur etwas für Zocker. Und selbst diese müssen aufpassen, sich nicht die Finger zu verbrennen.
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