BMW-Aktie: Kehrt der Optimismus zurück?

Mit einem Kursplus von rund 2,5% ist die BMW-Aktie gestern bereits stark in die neue Handelswoche gestartet. Am Dienstagsmorgen setzt der bayerische Autobauer seine Aufwärtsbewegung mit einem weiteren Kursgewinn von ca. +2,5% fort. Kehrt der Optimismus bei Anlegern wieder zurück und ist die BMW-Aktie einen Kauf wert?

Die Politik macht Versprechungen

Die deutsche Autoindustrie steckt in der Krise und diesmal ist auch der Premiumhersteller BMW davon betroffen. Kein Wunder, dass sich auch die Politik in Wahlkampfzeiten des Themas annimmt.

Der bayerischer Ministerpräsident Markus Söder macht Autoherstellern nun Hoffnung auf neue Subventionen. Aus dem Transformationsfonds sollen mindestens 100 Millionen € in die Autoindustrie fließen, so Söders Forderung.

Zudem will der Ministerpräsident sein Land zu einem Vorreiter in Sachen Lade- und Tankinfrastruktur machen. Bis 2030 soll es im Freistaat 100.000 Ladesäulen und Wasserstofftankstellen geben. Derzeit sind es nur 30.000.

Der Ausbau der Tankinfrastruktur für Wasserstoff könnte vor allem BMW zugutekommen. Die Münchner sind einer der ganz wenigen verbliebenen Autobauer, die noch auf die Wasserstofftechnologie setzen. Ab 2028 wollen die Bayern weitere Modelle mit einer Brennstoffzelle an Bord auf den Markt bringen.

Banken sehen Lichtblicke

Ein weiterer Kurstreiber der BMW-Aktie sind zweifellos auch zwei neue Einschätzungen von Bankenseite. Das Investmenthaus Stifel bestätigte sein Kursziel von 84 €, was ein Upside von knapp 15% darstellt.

Die Stifel-Analysten zeigten sich nach einer Investorenveranstaltung des BMW-Managements vorsichtig optimistisch. Laut Aussage der Konzernführung ist die Geschäftsdynamik in allen Märkten außer China gut. Zudem sieht die BMW-Führung dem Thema Strafzölle aus den USA aufgrund der eigenen Produktionsstätte vor Ort gelassen entgegen.

Auch die Schweizer Großbank UBS blickt inzwischen etwas optimistischer auf BMW. Sie hob das Rating der BMW-Aktie von „Neutral“ auf „Kaufen“ an und erhöhte das Kursziel von 75 auf 83 €.

Die UBS-Analysten gehen sogar so weit, die Münchner als Top-Favoriten unter Europas Autobauern zu bezeichnen. Laut UBS haben sich die Margen bei BMW stabilisiert und der Autobauer wird im Vergleich zu seinen Wettbewerbern mit einem Bewertungsabschlag gehandelt.

Ein aufgehelltes Chartbild

Charttechnisch hat sich die Situation der BMW-Aktie in den letzten Tagen deutlich verbessert. Mitte November war der DAX-Wert auf ein neues 3-Jahrestief abgesackt.

Seitdem zeichnet sich eine recht kontinuierliche Kurserholung ab. Inzwischen hat sich die BMW-Aktie über 11% von ihrem Mehrjahrestief entfernt.

Noch nicht aus dem Gröbsten raus

Wie bereits in meiner letzten Analyse der BMW-Aktie vor einigen Tagen rate ich Anlegern auch weiterhin, den DAX-Titel nur zu beobachten. Meiner Einschätzung nach sind die Bayern noch nicht aus dem Gröbsten raus. Ich glaube, Anleger tun gut daran, die Zahlen für Absatz, Umsatz und Gewinn im Schlussquartal des Jahres abzuwarten und sich die Prognose des BMW-Managements für das kommende Jahr anzusehen.

Allein China ist für etwa ein Drittel des weltweiten BMW-Absatzes verantwortlich. Die Schwäche auf dem chinesischen Markt wird deshalb nicht einfach spurlos an den Bayern vorbeiziehen. Auch der schwächelnde deutsche Markt spielt mit einem Absatzanteil von knapp über 10% eine wesentliche Rolle.

Das für mich derzeit wahrscheinlichste Szenario ist, dass der BMW-Aktie erst im Laufe des kommenden Jahres ein Aufschwung gelingt. Die meisten Anleger werden darauf warten, dass die Quartalszahlen wieder einen Lichtblick beim Absatz und beim Umsatz zeigen. Bis dahin sollte die BMW-Aktie aber auf jeden Fall auf der Watchlist stehen.

Unser neuer Auto-Report bietet übrigens wenig bekannte Einblicke, welche Auto-Aktien jetzt wirklich lohnenswert sind.