Boeing-Aktie: Ein Opfer von Trump?

China boykottiert

Die Boeing-Aktie zeichnet sich durch eine extrem hohe Volatilität aus. Je nach Nachrichtenlage sind die Ausschläge äußerst stark. Zudem droht der Handelskrieg mit China zu eskalieren. Am Dienstag ging der Titel mit einem Verlust von -2,3% aus dem Markt und steht aktuell bei 155,50 US$. Lohnt sich hier jetzt ein Einstieg?

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Zölle und Gegenzölle sind Gift

China ist der erklärte Hauptfeind von Donald Trump. Dies zeigen die hohen US-Zölle. Allerdings gibt China nicht klein bei, sondern verhängt genau die gleichen Gegenzölle. Somit läuft das auf einen bilateralen Handelskrieg hinaus.

China forderte seine Fluggesellschaften auf, keine Flugzeuge von Boeing zu kaufen. Ebenfalls sollen die Airlines auf den Bezug von flugzeugbezogenen Teilen sowie -Ausrüstungen von US-Unternehmen verzichten. Gesellschaften, die Boeing-Jets leasen, will der Staat bei höheren Kosten unterstützen.

Diese Maßnahme dürfte den US-Flugzeugbauer hart treffen. China ist einer der größten Abnehmer der Flugzeuge. In den kommenden zwei Jahrzehnten wird mit einer weltweiten Gesamtnachfrage von 20% aus China gerechnet.

Es bleibt abzuwarten, wie es in dem Zollstreit mit China weitergeht.

Technische Probleme belasten Ertragslage

Immer wieder kam es bei Boeing zu technischen Defekten, die die Auslieferungen verzögerten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr reduzierten sich die Auslieferungen von 528 auf 348 Einheiten. Dies hinterließ beim Ertrag deutliche Spuren. Der Betriebsverlust erhöhte sich von 1,8 Milliarden US$ im Vorjahr auf 11,8 Milliarden US$. Der Umsatz sank um 14% auf 66,5 Milliarden US$.

Zusammen mit den schlechten Vorjahren führte dies zu einem negativen Eigenkapital von rund 3 Milliarden US$.

Sollte sich der Handelskonflikt fortsetzen, dürfte das die Ertragslage des Konzerns weiter verschlechtern.

Besser an der Seitenlinie bleiben

Solange die wirtschaftliche Lage des Konzerns sich nicht verbessert, werden auch keine nachhaltigen Kursanstiege zu erzielen sein. Ich rechne daher mit einer Seitwärtsbewegung, die Volatilität dürfte weiterhin sehr hoch bleiben.

Die Bemühungen des neuen CEO Kelly Ortberg, die Kosten zu senken, könnten durch die Zollpolitik verpuffen. Im Hinblick auf die Gesamtsituation sehe ich vorerst wenig Potenzial. Ohne die neuen Zölle würde es besser aussehen.

Der mittlere Zielwert der Analysten liegt bei 205 US$, allerdings datieren diese vor der Zolleskalation. Mein Fazit: Anleger sollten vorerst an der Außenlinie abwarten. Ergänzend dazu: Die politischen Entwicklungen in den USA eröffnen für europäische Unternehmen neue Chancen – unser exklusiver Report „Danke, Trump“ beleuchtet drei besonders vielversprechende Aktien, die vom transatlantischen Kapitalfluss definitiv profitieren werden.

ℹ️ Boeing in Kürze

  • The Boeing Company (WKN: 850471) ist ein US-amerikanischer Luft- und Raumfahrtkonzern.
  • Das Produktspektrum reicht von Flugzeugen und Hubschraubern über Satelliten bis zu Raketen und Raumschiffen.
  • Gemeinsam mit dem europäischen Wettbewerber Airbus bildet der Konzern ein Duopol für Großraumflugzeuge.
  • Das in Arlington im US-Bundesstaat Virginia ansässige Unternehmen notiert im US-Leitindex Dow Jones Industrial und hat einen aktuellen Börsenwert von ca. 116,5 Milliarden US$.

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