Boeing-Aktie: Vom Pech verfolgt

Tim Krupka
10.06.23

Die Boeing-Aktie (WKN: 850471) konnte in den zurückliegenden Monaten zwar einiges an Boden gut machen, doch immer wieder taucht eine Sorge auf: der Dreamliner. Eigentlich hätte das Großraumflugzeug ein echtes Prestigeprojekt für das Unternehmen werden sollen. Doch inzwischen hat sich die Begeisterung etwas gelegt, nachdem der Jet nun bereits zum wiederholten Male Gegenstand negativer Nachrichten geworden ist.

Boeing vorgestellt
Die Boeing Company ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der zivilen Luftfahrt, der Raumfahrt sowie im Rüstungsbereich. Zu der Produktpalette gehören Flugzeuge, Hubschrauber sowie Weltraumsatelliten und Trägerraketen. Der Konzern hat Kunden in mehr als 150 Ländern. Hauptsitz des Unternehmens ist Arlington im US-Staat Virginia. Die Marktkapitalisierung beträgt 121,8 Milliarden US$.

Herausforderungen bremsen Euphorie

Seit einem guten Monat läuft die Boeing-Aktie recht ordentlich, Zuwächse von knapp +9,6% innerhalb weniger Wochen sprechen schließlich für sich. Doch der Schein sollte nicht über weiterhin bestehende Probleme mit dem Dreamliner hinwegtäuschen. Das bekamen die Investoren des Unternehmens zuletzt in der vergangenen Woche zu spüren, als auf potenzielle Ungereimtheiten am Höhenleitwerk der Jets aufmerksam gemacht wurde.

Diese Mitteilung reiht sich ein in eine Reihe anderer Pannen, mit denen die Boeing 787 bislang von sich reden machte. Mängel gab es zum Beispiel schon am Rumpf oder an Wasserhähnen in den Flugzeugtoiletten. Nun also das. Die Anleger reagierten prompt auf die Ankündigung und schickten den Titel zeitweise ans untere Ende des Dow-Jones-Index. Ein wenig konnte der Rückgang mittlerweile zumindest abgefedert werden. Man werde nach wie vor versuchen, etwa 70 bis 80 der Maschinen allein in diesem Jahr auszuliefern, wie es von Seiten Boeings hieß.

Konflikt mit eigentlichen Zielen?

Für den Flugzeughersteller kommt der erneute Rückschlag zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Eigentlich wollte man dem seit längerem zu beobachtenden Trend hin zu einer steigenden Nachfrage nach Großraumjets möglichst schnell begegnen. Diese ambitionierten Pläne dürften nun zumindest in Teilen revidiert werden müssen, wenngleich der Konzern versprach, aktuell noch etwa 90 Flugzeuge des Typs 787 in der Pipeline zu haben.

Investoren dürfte zudem die Mitteilung beruhigen, dass ein Produktionsstopp des Jets nicht angedacht sei. Zeitnah sollen stattdessen ausgebesserte Teile verbaut werden, um die 70 bis 80 Flugzeuge wie geplant noch in diesem Jahr an die Kunden zu bringen. Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack. Die sich wiederholenden Probleme verursachen schließlich Gelder, die an anderer Stelle sicherlich sinnvoller investiert wären.

Die große Frage

In der Luftfahrtbranche stellt sich bei Geldanlagen fast schon zwangsläufig die Frage, ob nun ein Investment in Airbus oder doch in Boeing das geeignetere ist. Eine Antwort darauf ist nur schwer möglich, auch wenn einige aktuell den europäischen Branchenvertreter vorne sehen dürften. Gleichzeitig hat auch Boeing bewiesen, dass trotz gelegentlicher Herausforderungen moderate Renditen für die Aktionäre herausspringen können.

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