Branicks Group-Aktie: Eine Wette auf die Zukunft
Die Aktie der Branicks Group (WKN: A1X3XX) fiel zuletzt durch einen Kursanstieg von +44% am 26. März auf. Mittlerweile ist eine Korrektur eingetreten und die Aktie notiert bei knapp 1,40 €. Ist der Anstieg nachhaltig? Und für wen ist die Aktie interessant?
ℹ️ Branicks Group
- Die Branicks Group, vormals DIC Asset AG, mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Immobilienunternehmen mit ausschließlichem Fokus auf Gewerbe- und Büroimmobilien in Deutschland.
- Neben eigenen Immobilien übernimmt das Frankfurter Unternehmen auch die Verwaltung von fremden Immobilien. Das gesamte Immobilienportfolio umfasst 355 Gewerbeobjekte.
- Die Marktkapitalisierung beträgt 116,5 Millionen €.
Teillösung herbeigeführt
Das Frankfurter Immobilienunternehmen leidet unter einer hohen Schuldenlast. Ohne eine Lösung dieser Probleme wäre die Insolvenz wahrscheinlich unausweichlich gewesen. Um diesen Schritt zu vermeiden, begab das Unternehmen sich unter den Schutzschild des Gesetzes über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen, kurz StaRUG. Hierbei handelt es sich um ein präventives Restrukturierungsprogramm, bei dem das Unternehmen die finanzielle Stabilisierung vornehmen kann. Voraussetzung für die Zulassung ist, dass die Gläubiger zu 75% diesem Verfahren zustimmen.
Am 26. März wurde in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass die Gläubiger mit einer Quote von 96% dem Antrag zugestimmt haben. Die Basis für die Zustimmung war das vorgelegte Unternehmenskonzept bis 2026 – dieses wurde durch externe Gutachter geprüft und bestätigt.
Die Fälligkeit des Schuldscheindarlehens über 225 Millionen € wurde bis 30. Juni 2025 verlängert. Bei der Brückenfinanzierung sieht die Lösung wie folgt aus: Von der verbliebenen Restschuld über 200 Millionen € sind 40 Millionen € sofort fällig. Die verbleibenden 160 Millionen € sind zum Jahresende zu tilgen.
Damit konnte das Unternehmen sich vorerst Luft verschaffen und die Restrukturierung fortsetzen. Es muss sich jetzt zeigen, ob die geplanten Verkäufe sich innerhalb dieser Frist realisieren lassen.
Restrukturierung gestartet
Aufgrund der verschlechterten Situation am Immobilienmarkt leitete das Immobilienunternehmen das Restrukturierungsverfahren mit dem Namen „Performance 2024“ ein. Kern dieser Strategie ist die Reduzierung der Verbindlichkeiten und die Stärkung der Liquidität.
Um das Geld im Konzern zu belassen, wurde die Dividende für 2023 gestrichen. Darüber hinaus wurden mehrere Objekte erfolgreich verkauft. Aus dem Erlös wurde ein Teil der Brückenfinanzierung zum Erwerb der VIB Immobilien getilgt.
Darüber hinaus werden die operativen Kosten gesenkt und es erfolgt eine Konzentration auf die Bestandsimmobilien. Insgesamt wird eine Konzentration auf Logistik-Gebäude und Bürogebäude angestrebt.
Teil des Performanceprogramms war auch die Verlängerung der Brückenfinanzierung sowie des Schuldscheindarlehens. Dies ist jetzt gelungen. Außerdem wurde die Prognose deutlich nach unten angepasst.
Sonja Wärntges, Vorstandsvorsitzende von Branicks, kommentiert den Fortschritt hierbei wie folgt:
Seit dem Start des Aktionsplans ´Performance 2024´arbeiten wir konsequent an der Umsetzung der darin definierten strategischen Themen. Fokus zum Jahresbeginn 2024 ist die Stabilisierung unserer Finanzlage. Operativ sind wir mit unserem sehr werthaltigen Portfolio weiter robust unterwegs.
Die Unternehmenskommunikation über den Fortschritt ist sehr gut. Anleger werden zeitnah über die erreichten Ziele informiert.
Prognosewerte erreichbar
Die angepasste Prognose wurde im Neun-Monats-Bericht vom 8. November bestätigt. Demnach sollen die Bruttoeinnahmen bei 185 bis 195 Millionen € liegen. Bis zum 30. September wurden davon 142,9 Millionen € erreicht.
Beim operativen Funds from Operations (FFO 1) ohne Minderheitsanteile liegen die Erwartungen bei 50 bis 55 Millionen €. Hier wurden 33,1 Millionen € bereits realisiert. Auch hier dürfte der Prognosewert erreicht werden.
Was ist von der Aktie zu erwarten?
Wer bereits investiert ist, musste hohe Kursverluste hinnehmen. Ohne die Zustimmung zum StaRUG wäre die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes hoch gewesen. Die Zustimmung der Gläubiger führte zu dem starken Kursanstieg.
Ob damit die Probleme behoben sind, ist noch offen. Zumindest konnte das Unternehmen Zeit gewinnen, um sein Strategieprogramm „Performance 2024“ weiterzuverfolgen. Es kommt jetzt darauf an, ob die geplanten Objektverkäufe gelingen. Der Transaktionsmarkt für gewerbliche Immobilien ist noch immer angespannt.
Der Kursanstieg sollte nicht überbewertet werden; hier rechne ich wieder mit einer stärkeren Korrektur. Diese setzte bereits ein. Im Hinblick auf die gute Kommunikation über den Fortschritt der Restrukturierung sowie die große Zustimmung zur Regulierung der fälligen Verbindlichkeiten bin ich insgesamt optimistisch gestimmt.
Momentan eignet sich die Aktie jedoch nur für risikoorientierte Anleger. Gelingt die Restrukturierung, winken hohe Kursgewinne. Wenn die Erfolge ausbleiben, sind weitere massive Kursrückgänge programmiert.
Mein Fazit: Wer sich des Risikos bewusst ist und investieren will, sollte vorerst eine Korrektur abwarten. Alle anderen Anleger sollten die Aktie meiden.
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