BVB-Aktie hebt nach News ab – lohnt sich der Kauf?
Der eine geht, der andere kommt: Borussia Dortmund baut den Kader kräftig um. Sturmtank Erling Haaland wechselt für 75 Millionen € Ablöse zu Manchester City, dafür hat der pfeilschnelle Nationalspieler Karim Adeyemi bei den Schwarz-Gelben bis 2027 unterschrieben. Die Nachrichten kommen an der Börse gut an, die BVB-Aktie (WKN: 549309) ist gestern um fast +7% geklettert und legt auch heute Morgen um +2,5% auf 3,84 € zu. Lohnt sich jetzt der Kauf des Papiers?
Borussia Dortmund ist einer der bekanntesten Fußballvereine in Deutschland. Der mehrfache Deutsche Meister, DFB-Pokalsieger und Gewinner der Champions League hat in den vergangenen Jahren stets national und international vorne mitgemischt. Aktuell belegt der BVB in der Bundesliga Rang 2, die Vizemeisterschaft ist unter Dach und Fach.
Verheerende Auswirkungen durch Corona
Anteilseigner des BVB haben in der Vergangenheit wenig Spaß mit ihrem Investment gehabt. Binnen eines Jahres hat die BVB-Aktie fast -37% verloren, seit Jahresbeginn ist der Kurs um -15% abgesackt. Wenig überraschend angesichts der Corona-Pandemie, die alle Fußball-Clubs nachhaltig erschüttert und laut BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sogar das gesamte Geschäftsmodell in Frage gestellt hat.
Erhöhter Verlust durch weniger Erlöse aus TV-Vermarktung
Erst vor wenigen Tagen hat die Borussia vorläufige Zahlen vorgelegt, welche die Misere noch einmal verdeutlichen. So wurde von Januar bis März ein Verlust nach Steuern von 26,6 Millionen € eingefahren, deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum (-18,8 Millionen €). Grund dafür waren insbesondere weggebrochene Erlöse aus der Fernsehvermarktung. Hier wurden nur noch 24,9 Millionen € eingenommen statt wie zuvor 49,4 Millionen €.
Für den Zeitraum vom 1. Juli 2021 bis zum 31. März 2022 betrug das Konzernergebnis nach Steuern 10,9 Millionen €. Das ist eine deutliche Steigerung zum Vorjahreszeitraum, als ein Minus von 45 Millionen € zu Buche stand. Laut Verein resultierte dies im Wesentlichen aus einem erhöhten Ergebnis aus Transfergeschäften in Höhe von 60,3 Millionen €.
Jahresprognose bestätigt
Wichtig zu wissen für Aktionäre: Die Anfang des Jahres nach dem Ausscheiden aus der Europa League nach unten korrigierte Prognose hat weiterhin Bestand. So prognostiziert die Borussia Dortmund KGaA einen Fehlbetrag für das Geschäftsjahr 2021/2022 zwischen 17 Millionen und 24 Millionen €.
Wohlgemerkt: Die oben genannten Geschäftszahlen beinhalten noch nicht den durch Halands Wechsel zu Manchester City erzielten Transfererlös von 75 Millionen €. Die Ablöse, die Dortmund für Adeyemi an Red Bull Salzburg entrichten muss, soll laut Medienberichten bei 30 Millionen € liegen. Dortmund hatte bereits zuvor für kolportierte 20 Millionen € Ablöse Nationalspieler Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg verpflichtet.
Bleibt ein Transferüberschuss?
Alles in allem hätte der BVB somit bislang einen Überschuss von 25 Millionen € erzielt. Er könnte entweder noch weiterhin auf dem Transfermarkt zuschlagen, um dem schier übermächtigen FC Bayern in der nächsten Saison Paroli zu bieten, oder aber seine Bilanz aufpolieren. Im Gespräch als Haaland-Nachfolger ist etwa Sébastien Haller (27), derzeit bei Ajax Amsterdam unter Vertrag und früher für Eintracht Frankfurt am Ball.
So oder so: Bei Borussia Dortmund zeichnet sich eine erfreuliche sportliche Entwicklung ab. Der Verlust von Torjäger Erling Haaland wiegt natürlich schwer, aber auf der anderen Seite hat der BVB dafür satt Geld eingenommen und schickt sich an, seine in der ablaufenden Saison größte Schwäche auszumerzen: Die Abwehr ist mit bislang 51 Gegentreffern die Achillesferse, und künftig sind die beiden Nationalspieler Niklas Süle (kommt vom FC Bayern) und Nico Schlotterbeck an Bord.
Ausverkauftes Stadion wieder möglich
Geschäftlich profitiert der designierte Vizemeister wie alle anderen Clubs davon, dass die Corona-Einschränkungen praktisch verschwunden sind. Das bedeutet, dass die Borussia bei einem ausverkauften Spiel im Signal Iduna-Park, Fassungsvermögen 81.365 Plätze, mit Tickets und Catering wieder rund vier Millionen € einnimmt.
Hat die Aktie ihren Boden gesehen?
Meiner Meinung nach dürfte die Aktie, die massiv an Wert verloren hat, vorerst ihren Boden gesehen haben – sofern sie nicht wie viele andere Titel von den derzeitigen Belastungsfaktoren wie Ukraine-Krieg, Inflation und steigende Zinsen in die Tiefe gerissen wird. Eine weitere Gefahr: Sollte im Herbst wieder eine neue Mutation des Coronavirus wüten, wären unweigerlich erneut massive finanzielle Einbußen die Folge.
Diese Risiken sollten Anleger im Blick haben, wenn sie jetzt einsteigen wollen.
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