BVB-Aktie: Was bedeutet der Abschied aus der DAX-Familie?
Die BVB-Aktie (WKN: 549309) scheidet in zwei Wochen aus der DAX-Familie aus. Die Marktkapitalisierung beläuft sich aktuell auf rund 565 Millionen € – das reicht nicht aus, um künftig weiterhin im SDAX für die größten Nebenwerte unterhalb von DAX und MDAX geführt zu werden. Was bedeutet das für Anlegerinnen und Anleger?
Borussia Dortmund ist einer der bekanntesten Fußballvereine in Deutschland. Der mehrfache Deutsche Meister, DFB-Pokalsieger und Gewinner der Champions League hat in den vergangenen Jahren stets national und international vorne mitgemischt. Aktuell belegt der BVB in der Bundesliga nach drei Spielen Rang 3.
52-Wochen-Hoch Mitte August
Aktionäre hatten in der Vergangenheit weniger zu lachen als die Fans. Der Ausgabepreis Ende Oktober 2000 betrug 11 € pro Aktie, sodass Aktionäre bei einem aktuellen Kurs um die 6,15 € seitdem einen satten Verlust von -44% hinnehmen mussten. Mitte August hat der Kurs bei 6,87 € sein 52-Wochen-Hoch erreicht und bröckelt seitdem leicht ab.
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In der vergangenen Saison lief es sportlich ordentlich, mit dem Gewinn des DFB-Pokals sprang sogar ein Titel heraus. Finanziell stand jedoch im Geschäftsjahr 2020/21 ein Verlust von 72,8 Millionen € zu Buche (Vorjahr: -44 Millionen €). Natürlich spielte hier die Corona-Pandemie die Hauptrolle, von der alle Clubs nachhaltig betroffen sind.
Transfergewinn durch Sancho-Verkauf
Nach dem Transfer von Dribbelkünstler Jadon Sancho zu Manchester United für 85 Millionen € und der Verpflichtung des niederländischen Nationalspielers Donyell Malen für „nur“ 30 Millionen € verzeichnet der BVB einen ordentlichen Transfergewinn, der sich im operativen Ergebnis positiv niederschlagen wird.
Fans dürfen wieder ins Stadion
Außerdem dürfen wieder Fans ins Stadion, wenn auch noch nicht in vollem Umfang. Zudem ist der BVB für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert, was weitere Millionen einbringen wird.
Nach dem 20. September ist ein leichter Kursverfall durchaus möglich oder sogar wahrscheinlich, weil das Papier nach der Herausnahme aus dem SDAX nicht mehr in den Indexfonds enthalten sein darf, die Indizes indirekt nachbilden, also in den sogenannten ETF.
Zwei Analysten covern derzeit die BVB-Aktie. Das jüngste Rating stammt von Ende August von Hauck & Aufhäuser, die zum Kauf mit einem Kursziel von 8,00 € aufrufen. Was mir sehr ambitioniert erscheint, denn bis da hin wären es rund +30%.
Vom sportlichen Erfolg hängt alles ab
Als gebürtiger Dortmunder bin ich zwar ein echter BVB-Fan, grundsätzlich halte ich aber nicht viel von Fußball-Aktien. Denn hier hängt der geschäftliche Erfolg vom sportlichen Erfolg ab – und den kann man nur bedingt steuern. Insofern ist es aus meiner Sicht ziemlich witzlos, die gewohnte Messlatte wie KGV oder KUV anzulegen. Außerdem drohen im Fußball kurz- und mittelfristig weitere Unwägbarkeiten durch Corona.
Spielt Dortmund eine gute Saison?
Allerdings traue ich dem BVB zu, unter dem neuen Trainer Marco Rose und mit dem hoffentlich endlich mal durchgängig fitten Nationalspieler Marco Reus sowie dem urgewaltigen Sturmtank Erling Haaland eine sehr gute Saison zu spielen. Je weiter es in der Champions League geht, umso mehr klingelt es am Ende in der Kasse. Mehr als 5,50 € würde ich aber für das Papier nicht zahlen, um mir vielleicht spekulativ und aus Verbundenheit zum Verein ein paar davon zu gönnen.
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