BVB: Schulden-, aber keinesfalls sorgenfrei

Gute Nachricht für Aktionäre des BVB (WKN: 549309): Der Verein ist trotz der immensen wirtschaftlichen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie schuldenfrei. Das wurde am Donnerstagabend bei der Hauptversammlung mitgeteilt. Das Fortschreiten der Pandemie und das vorzeitige Aus in der Champions League bedeuten allerdings: Weitere Kraftakte stehen bevor. Der Aktienkurs verharrt entsprechend heute bei 4,20 €.

Borussia Dortmund ist einer der bekanntesten Fußballvereine in Deutschland. Der mehrfache Deutsche Meister, DFB-Pokalsieger und Gewinner der Champions League hat in den vergangenen Jahren stets national und international vorne mitgemischt. Aktuell belegt der BVB in der Bundesliga nach 13 Spielen Rang 2 mit nur einem Punkt Rückstand auf den FC Bayern, aber sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger Leverkusen.

Wenig überraschend: Es gibt keine Dividende

Auf eine Dividende werden Anteilseigner des BVB diesmal wenig überraschend verzichten müssen. Grund: Die Corona-Pandemie hat zu fehlenden Zuschauereinnahmen geführt, so dass die Borussia Dortmund KGaA im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Verlust von 72 Millionen € verbucht hat.

Und es wird vorerst nicht besser, denn beim Spitzenspiel gegen den FC Bayern am Samstag (Anstoß: 18.30 Uhr) dürfen maximal 15.000 Besucher ins Stadion. Bei weiteren Partien wird sich das kaum ändern, solange die Inzidenzzahlen nicht entscheidend sinken.

Geschäftsmodell funktioniert durch Covid-19 nicht mehr

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zeigt auf, dass die Borussia bei einem ausverkauften Spiel im Signal Iduna-Park, Fassungsvermögen 81.365 Plätze, mit Tickets und Catering rund vier Millionen € einnimmt.

Watzke stellt fest:

Covid hat uns in den letzten zwei Jahren massiv geprägt. Das hat dazu geführt, dass unser Geschäftsmodell nicht mehr vollumfänglich funktioniert.

Der BVB hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsätze von 334,2 Millionen € erwirtschaftet, im Vorjahr waren es 370,2 Millionen €. Zuzüglich realisierter Transferentgelte betrug die Bruttokonzerngesamtleistung 358,6 Millionen € (Vorjahr: 486,9 Millionen €). Das operative Konzernergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 39,0 Millionen €, im Jahr zuvor waren es 63,0 Millionen €.

Kapitalerhöhung schafft Luft

Immerhin ist der Verein nach aktuellem Stand laut BVB-Boss Watzke schuldenfrei. Dazu hat natürlich maßgeblich die kürzliche Kapitalerhöhung beigetragen, bei der brutto 86,5 Millionen € eingesammelt wurden.

Durch das Aus in der Champions League gehen den Schwarz-Gelben laut Finanzchef Thomas Treß rund 13,8 Millionen € verloren. Die Geschäftsführung hofft, dies durch Erfolge in der Europa League kompensieren zu können. Dazu wäre allerdings der Finaleinzug erforderlich, denn dann flössen 17 Millionen € in die BVB-Kasse.

Corona-Pandemie belastet weiter

Für die Aktie, die in den vergangenen sechs Monaten -31% und damit massiv an Wert verloren hat, bedeutet all das unterm Strich nichts Gutes. Solange die Corona-Pandemie wütet, werden massive finanzielle Einbußen die Folge sein. Der Kurs dürfte solange vor sich hin dümpeln. Erst wenn wieder die volle Zuschauerzahl ins Stadion darf und die Borussia darüber hinaus entscheidende sportliche Erfolge in der Europa League und in der Bundesliga erzielt, ist Besserung in Sicht. Aktionäre müssen also geduldig bleiben.

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