BYD-Aktie -4%: Das verunsichert die Anleger
Die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) ist am Freitag um fast -4% abgerutscht, nachdem Ankerinvestor Warren Buffett erneut seine Position bei dem Mischkonzern verringert hat. Es ist derzeit nicht die einzige Sorge, die Anleger des E-Autobauers plagt. Die Chinesen haben jedoch mehrere Asse im Ärmel, um auch in diesem Jahr die Markterwartungen übertreffen zu können.
BYD ist ein agiler chinesischer Mischkonzern, der sich in drei Hauptgeschäftsfelder aufteilt: Automobile, das Batterie- und Solarsegment und die eigenständige Holding BYD Electronics. Fahrzeug-Komponenten wie Halbleiter und Akkus erhalten die Chinesen damit aus erster Hand – in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte ein großer Wettbewerbsvorteil.
Buffett reduziert wieder seine Position
Es ist schon wieder passiert: Wie aus einer Meldung der Hongkonger Börse von Donnerstag hervorgeht, hat Investor-Ikone Warren Buffett erneut seine BYD-Anteile reduziert. Demnach verkaufte Buffetts Investment-Gesellschaft Berkshire Hathaway vergangenen Freitag über 4 Millionen Aktien des Mischkonzerns. Damit ist Berkshires Beteiligung an dem E-Autobauer den Angaben nach von 12,26 auf 11,87% gesunken.
Im vergangenen Sommer hatte die US-Börsenkoryphäe, die seit 2008 stark bei BYD investiert ist, damit begonnen, Aktienpakete des Unternehmens auf den Markt zu werfen. Mittlerweile hat er seine Position bei dem Chinesen fast halbiert.
Nachdem die Reaktion der Börsianer auf die Berkshire-Verkäufe zuletzt mit jeder Meldung geringer aufgefallen war, quittierte sie der Markt diesmal deutlich: Am Freitag ist die BYD-Aktie an der Hongkonger Börse um knapp -4% auf 239,80 HK$ abgerutscht.
Makro-Umfeld in China verbessert sich
Tags zuvor hatte das Papier noch über +3% zugelegt, da sich bei Anlegern Zuversicht breit gemacht hatte auf eine starke wirtschaftliche Erholung Chinas. Der Grund: Laut einer zuvor veröffentlichten Umfrage seien die von chinesischen Banken gewährten Kredite auf ein Rekordhoch gestiegen.
Gleichzeitig haben sich die Marktsorgen verringert, dass der Abschuss des mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballons durch die US Air Force eine Eskalation zwischen den Großmächten bewirken könnte. So hatte US-Präsident Joe Biden zu Protokoll gegeben, dass sich die Beziehungen seit dem Vorfall nicht verschlechtert hätten.
So trotzt BYD allen Widerständen
Obwohl sich das Makro-Umfeld in China schrittweise verbessert, wird die BYD-Aktie auch im Jahr 2023 von allerlei Marktängsten begleitet bleiben. Die meisten von ihnen halte ich jedoch für übertrieben.
So müssen Anleger verstehen: Wenn ein Anker-Investor wie Buffett sich von Teilen seines Investments trennt, ist das ein absolut alltäglicher Vorgang. Es bedeutet nicht automatisch, dass er das Vertrauen in die zukünftige Entwicklung des Unternehmens verloren hat.
Eine andere Sorge betrifft die veränderte chinesische Subventionspolitik in China, wegen der die Kaufprämien auf E-Autos in diesem Jahr auslaufen werden. In diesem Artikel hatte ich gezeigt, dass BYD viele Hebel betätigt, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern und gleichzeitig seine Margen anzuheben.
Der Mischkonzern hat vor kurzem erst mit seiner internationalen Expansion begonnen. In Europa wird es zwar schwer werden, sich gegen die etablierten Rivalen durchzusetzen. Doch insbesondere in Süd-Ost-Asien und Südamerika, wo Hunderte Millionen von preisbewussten Verbrauchern sich ein bezahlbares E-Auto wünschen, haben die Chinesen enorme Marktchancen.
Nicht ablenken lassen
China-Aktien sind immer mit einem zusätzlichen Risiko verbunden – das ist klar. Anleger sollten sich aus meiner Sicht jedoch nicht von Störgeräuschen aus der Ruhe bringen lassen wie Buffett-Transaktionen oder einer Ballon-Eskapade.
Ich gehe davon aus, dass BYD die etwas gedämpften Erwartungen für 2023 erneut übertreffen wird. Daher sollte die Aktie meiner Meinung nach fester Bestandteil eines jeden Value-Depots bleiben.
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