BYD-Aktie: Besser als die deutschen Autobauer

Neue Branchenstudie
28.06.24 um 9:55

Nachdem die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) am Montag auf ein neues Jahreshoch geklettert war, ging es im Laufe der Handelswoche wieder leicht bergab. Doch der Wochenausklang sieht versöhnlich aus. Am Freitagmorgen ist das Papier des chinesischen Auto- und Batteriekonzerns mit fast 2% im Plus. Dürfen Anleger bald mit dem nächsten Höchststand rechnen?

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Die Chinesen holen auf

Die Nachrichtenlage würde ein neues Jahreshoch hergeben, denn es gibt good news für BYD und andere chinesische Autobauer. Das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch-Gladbach, das wohl renommierteste deutsche Institut für Studien in der Automobilindustrie, hat mal wieder die Innovationsstärke von Autoherstellern in aller Welt auf den Prüfstand gestellt.

Das Ergebnis dürfte europäischen und amerikanischen Herstellern überhaupt nicht gefallen. Mit BYD, GAC, Geely, Saic und Xpeng gehören gleich fünf chinesische Autobauer zu den Top 10 der innovativsten Hersteller der Welt.

Inzwischen entfällt mit einem Anteil von 46% fast die Hälfte aller Innovationen auf chinesische Hersteller. Bei der Innovationsstudie des CAM im Jahr 2019/20 lag ihr Anteil noch bei 21%. Die Chinesen punkten vor allem in den Technologiefeldern Bedien- und Anzeigekonzepte, E-Mobilität sowie Fahrerassistenzsysteme.

Bei deutschen Herstellern ist eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten. Ihr Anteil an der globalen Innovationsstärke sank im gleichen Zeitraum von 45 auf 23%. Nur BMW konnte seine Spitzenposition im Ranking verteidigen.

Mit Vorsicht zu genießen

Die Innovationsstudie des CAM ist allerdings mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Das Institut bewertet darin rund 500 Innovationen in Elektroautos, die bereits in Serie gebaut werden.

Die Zahl der Innovationen schwankt von Jahr zu Jahr und von Hersteller und Hersteller sehr stark. Insofern lassen sich daraus bestenfalls grobe Trends ableiten.

Starke Widerstände voraus

Seit Anfang Februar ist der Aufwärtstrend der BYD-Aktie ungebrochen. Zwischen 28,50 und 30,50 € erwartet den Auto-Titel allerdings eine sehr starke Widerstandszone, die sie bislang noch nicht überwinden konnte.

VW muss sich warm anziehen

Dass chinesische Hersteller ihre historischen Defizite in puncto Qualität und Innovation gegenüber den deutschen Autobauern längst abgebaut haben, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Die CAM-Studie macht einmal mehr deutlich, dass einige Autobauer aus dem Reich der Mitte die Deutschen bereits auf vielen Feldern überholt haben.

Das lässt für mich den Rückschluss zu, dass BYD in den kommenden Jahren eine erfolgreiche Internationalisierung gelingen wird. Millionen von Fernsehzuschauern bekommen dieser Tage bei den Spielen der Fußball-EM die Bandenwerbung des chinesischen E-Autoprimus zu sehen. Das wird die Marke BYD in den Köpfen von europäischen Autokäufern verankern und mit einem positiven Image besetzen.

Ich glaube, dass sich Massenhersteller wie Volkswagen angesichts der neuen internationalen Konkurrenz durch BYD sehr warm anziehen müssen. Die Chinesen haben einen hohen Kostenvorteil und sind technologisch mindestens auf Augenhöhe.

Autokäufer in Europa werden in den kommenden Jahren sehr genau abwägen, ob sie für einen VW ein paar Tausend Euro mehr bezahlen wollen als für ein gleichwertiges BYD-Modell.

ℹ️ BYD in Kürze

  • BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist.
  • Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2023 zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos auf.
  • Mit einer Marktkapitalisierung von rund 88 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.

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