BYD-Aktie: Darum ist sie so viel besser als VW

Während deutsche Autohersteller, allen voran VW, seit Monaten eine sehr schwache Kursentwicklung an der Börse zeigen, präsentiert sich die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) in bester Verfassung. Der chinesische Branchenprimus notiert gegenwärtig nur ca. 6% von seinem Jahreshoch entfernt. Warum läuft es bei BYD besser und hat die Aktie noch weiteres Potenzial?

Glänzende Absatzzahlen

Die zuletzt präsentierten Absatzzahlen von BYD hatten es mal wieder in sich. Der chinesische Autokonzern verkaufte im August fast 375.000 Autos und damit rund 30% mehr als im Vorjahr. Angesichts des sich auch auf dem chinesischen Markt abschwächenden Wachstums, ist dies eine hervorragende Entwicklung.

BYDs Strategie, eine breite Modellpalette an Hybrid- und reinen Elektrofahrzeugen anzubieten, scheint voll aufzugehen. Vor allem bei den Plug-in-Hybridfahrzeugen verzeichneten die Chinesen mit einem Plus von über 70% gegenüber dem Vorjahr ein extrem starkes Wachstum.

Und das Modellfeuerwerk von BYD setzt sich fort. Bis Jahresende erwarten Analysten der Investmentbank Goldman Sachs die Vorstellung sechs weiterer Automodelle. Die Banker rechnen deshalb mit einem Gesamtabsatz im aktuellen Jahr von 3,8 bis 4,0 Millionen Fahrzeugen. Damit würde BYD zur Nummer 9 der weltgrößten Autohersteller aufsteigen.

Viele Vorteile gegenüber VW

BYD bringt im Vergleich zu Volkswagen eine ganze Reihe an Vorteilen mit. In erster Linie sind es natürlich die niedrigeren Produktionskosten in China. BYD hat nicht nur niedrigere Personalkosten, sondern profitiert auch von der in-house Integration seiner unternehmenseigenen Batterietechnologie und -produktion.

Vor allem mit dem Export von Fahrzeugen nach Europa verdient der chinesische Konzern aufgrund der höheren Verkaufspreise hierzulande blendende Margen. Voraussichtlich in drei Jahren wird BYD in Ungarn für den europäischen Markt produzieren. Auch dort wird der Konzern von niedrigeren Kosten als in Deutschland profitieren.

Hinzu kommt, dass BYD über ein größeres Knowhow über die Wünsche chinesischer Verbraucher verfügt und seine Autos besser auf dem weltgrößten Automarkt ankommen. VW scheint dieses Knowhow in den letzten Jahren abhanden gekommen zu sein. Unter den Top 10 in China verkauften Fahrzeugen findet sich kein einziges Modell der Wolfsburger mehr.

Charttechnisch im Aufwind

Die BYD-Aktie befindet sich charttechnisch wieder im Aufwind. Der Widerstand bei 24,50 € hat Anfang August gehalten. Seitdem ist der Autotitel wieder im Aufwind. Nun gilt es, das Jahreshoch bei 29 € zu knacken.

Ein eindeutiges Votum

Ich glaube, dass sich nicht nur Volkswagen sehr warm anziehen muss, um im Wettbewerb mit BYD zu bestehen. Auch BMW und Mercedes werden durch die Premiummarke des BYD-Konzerns in Europa Konkurrenz bekommen.

Was das bedeutet, ist bereits seit einigen Jahren auf dem chinesischen Markt zu sehen. Die Marktanteile deutscher und europäischer Hersteller erodieren. BYD verkauft hingegen Jahr für Jahr mehr Fahrzeuge.

Diese Entwicklung wird in den kommenden Jahren auch auf dem europäischen Automarkt zu beobachten sein. Mit einer Werkschließung bei VW werden die Probleme nicht behoben sein. BYD wird in naher Zukunft dem deutschen Autoriese massiv Marktanteile streitig machen.

Für mich ist die BYD-Aktie deshalb weiterhin eine klare Kaufempfehlung. Das sehen übrigens auch fast alle Analysten so, die die Aktie covern. Von 39 Experten, die den Autokonzern beobachten, raten 37 zum Kauf der Aktien. Nur zwei sprechen sich dafür aus, die BYD-Aktie nur zu halten. Ein eindeutiges Votum.