BYD-Aktie: Deutscher Markt im Visier
Auf Chinas aus Marktsicht enttäuschende Stimulus-Pressekonferenz am Samstag reagiert die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) am Morgen an der Hongkonger Börse mit deutlichen Verlusten (-3,61%). Währendessen deuten die Aussagen eines hochrangigen Executives auf ambitionierte Pläne für den deutschen Markt hin. Kann der chinesische Elektroauto-Gigant hierzulande wirklich so schnell Fuß fassen?
Offensive Expansion nach Deutschland
BYD plant offenbar eine rasche Expansion in Deutschland.
Laut einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) rechnet der chinesische Elektroautohersteller damit, den Absatz hierzulande innerhalb von sechs Monaten deutlich anzukurbeln.
Executive Vice President Stella Li erklärte demnach, BYD werde in "weniger als einem halben Jahr" in Deutschland Fuß fassen. Um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen, würden die deutschen Vertriebsteams ausgebaut.
Kritik an EU-Zöllen
Li äußerte sich auch kritisch zu den geplanten EU-Zöllen auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge. Diese seien ein Verlust für den Verbraucher, so die Managerin.
BYD plant, die Zölle zu umgehen. Li kündigte an, dass der Konzern bis Ende 2025 mit der Produktion von Autos in Ungarn beginnen werde.
Die deutsche Regierung hatte sich gegen die ab nächstem Monat geltenden Abgaben gewehrt.
Ambitionierte Ziele für Europa
Die Pläne für den deutschen Markt sind Teil einer größeren Europa-Strategie.
"Ich denke, wir werden ein wichtiger Marktteilnehmer hier in Europa werden", sagte Li der FAS vor dem am heutigen Montag beginnenden Pariser Autosalon.
Konkrete Verkaufsziele nannte die Managerin zwar nicht. Sie gab jedoch an, dass die Preise zwischen 25.000€ und 30.000€ pro Fahrzeug liegen werden.
Chancen für weiteres Wachstum
Die offensive Expansionsstrategie von BYD in Europa könnte dem Unternehmen neue Wachstumschancen eröffnen.
Der Konzern hat in den vergangenen Jahren beeindruckende Fortschritte gemacht und sich als einer der führenden Elektroautohersteller weltweit etabliert. Die Erschließung des europäischen Marktes wäre ein logischer nächster Schritt.
Allerdings dürfte BYD auf dem hart umkämpften deutschen Automarkt auf erheblichen Widerstand stoßen. Etablierte Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz werden ihre Marktanteile nicht kampflos aufgeben. Hinzu kommt: Starke Markentreue ist immer ein besonderes Merkmal von deutschen Autofahrern.
Aktie bleibt attraktiv
Für Anleger bleibt die BYD-Aktie trotz der aktuellen Herausforderungen interessant.
Das Unternehmen verfügt über eine starke Marktposition in China und expandiert aggressiv in neue Märkte. Die angekündigte Produktion in Ungarn dürfte zudem helfen, Zollbarrieren zu umgehen und die Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu stärken.
Angesichts des anhaltenden globalen Trends zur Elektromobilität und BYDs solider Fundamentaldaten sehe ich gute Chancen, dass der Konzern seine ambitionierten Ziele erreichen kann. Für langfristig orientierte Anleger bietet die Aktie daher weiterhin attraktives Potenzial.
ℹ️ BYD in Kürze
- BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist.
- Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2023 zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos auf.
- Mit einer Marktkapitalisierung von rund 103 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.
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