BYD-Aktie: Droht ein enttäuschendes Börsenjahr?
Die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) ist mit +18% auf 226,40 HK$ stark ins neue Jahr gestartet und nun könnten neue Medienberichte für weiteren Schwung sorgen. So berichtet ein renommiertes US-Finanzblatt, dass die Chinesen mit Ford über den Kauf eines Werks in Deutschland verhandeln. Viele Investoren fürchten derweil ein enttäuschendes Jahr für den E-Autobauer – zu Recht?
BYD ist ein agiler chinesischer Mischkonzern, der sich in drei Hauptgeschäftsfelder aufteilt: Automobile, das Batterie- und Solarsegment und die eigenständige Holding BYD Electronics. Fahrzeug-Komponenten wie Halbleiter und Akkus erhalten die Chinesen damit aus erster Hand – in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte ein großer Wettbewerbsvorteil. Bei derzeitigen Kursen an der Hongkonger Börse von rund 190 HK$ kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 100 Milliarden US$.
Produziert BYD bald im Saarland?
Im Rahmen seiner Europa-Expansion hat BYD im vergangenen Jahr auf dem Kontinent ein Vertriebsbüro nach dem anderen eröffnet und Pläne für den Bau von mindestens zwei E-Auto-Werken bekanntgegeben. Einer der beiden zukünftigen Herstellungsstandorte könnte neusten Medienberichten nach bald feststehen.
So verhandelt der chinesische Mischkonzern laut Wall Street Journal mit dem US-Hersteller Ford über den Kauf eines Werks im saarländischen Saarlouis. Vertreter des Ford-Managements in Deutschland reisten dazu kommende Woche nach China, berichtete das Finanzmedium am Dienstag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.
Die Gespräche seien jedoch noch im frühen Stadium und es gäbe zahlreiche weitere Interessenten, so der WSJ-Bericht, in dem keine Details zum Kaufpreis genannt wurden. Stellungnahmen der beiden Konzerne gibt es bislang ebenfalls noch nicht.
In dem saarländischen Ford-Werk wird derzeit der „Focus“ hergestellt; 2025 will der US-Konzern die Produktion jedoch einstellen. So setzen steigende Kosten für E-Auto-Batterien und die prognostizierte Konjunkturflaute in den USA und Europa die Hersteller unter Druck, ihre Ausgaben zu senken.
Große Marktchancen auch in Südost-Asien
Europa ist ein wichtiger Faktor in BYDs Bestreben, im laufenden Jahr die Marke von vier Millionen verkauften Fahrzeugen zu knacken. Für den Bau von E-Bussen betreiben die Chinesen bereits zwei Werke auf dem Kontinent. Dass sich das Unternehmen zurzeit auch intensiv nach Pkw-Produktionsstandorten in der EU umsieht, ist die logische Konsequenz.
Dafür, dass BYDs Jagd nach Rekorden in diesem Jahr weitergeht, sprechen auch die riesigen Marktchancen in Südost-Asien. So baut der E-Auto-Hersteller seine Vertriebsstrukturen derzeit auch in Indien, Vietnam und Thailand aus, wo fast zwei Milliarden kostenbewusste Verbraucher auf erschwingliche E-Fahrzeuge warten.
So trotzt BYD den politischen Gegenwinden
Trotz einiger Makro-Gegenwinde hat die BYD-Aktie mit einem Kursplus von knapp 18% einen starken Start ins neue Jahr hingelegt. Die Befürchtungen vieler Marktteilnehmer, dass die in den kommenden Monaten auslaufenden Kaufprämien in China Absatz- und Gewinnwachstum des Mischkonzerns bremsen werden, halte ich für übertrieben. Welche Hebel das Unternehmen in diesem Jahr betätigen wird, um seine Finanz-Kennzahlen hochzuhalten, haben ich in dieser Analyse beschrieben.
Ich gehe daher davon aus, dass BYD die 2023er Konsens-Wachstumsschätzungen für Umsatz (+40%) und Nettogewinn (+25%) übertreffen und mittelfristig weitere Wachstumspotenziale wahrnehmen wird. Die internationale Expansion der Chinesen hat schließlich gerade erst begonnen.
Aus meiner Sicht sollten Langfrist-Anleger, die noch nicht investiert sind, daher bei der Aktie nicht länger zögern.
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