BYD-Aktie: EU-Zölle und mögliche Auswirkungen
Die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) zeigte sich am Freitag leicht volatil, nachdem die Europäische Kommission vorläufige Zölle auf chinesische Elektroauto-Importe verhängt hat. Diese Maßnahme hat potenziell weitreichende Folgen für den chinesischen Elektroautohersteller und seine Marktposition in Europa. Droht ein empfindlicher Rückschlag für BYD und seine Aktionäre?
Die Europäische Kommission hat am Freitag bekannt gegeben, dass sie vorläufige Ausgleichszölle auf chinesische Importe von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen verhängen wird. Die Entscheidung basiert auf der Schlussfolgerung, dass die Wertschöpfungskette für Elektrofahrzeuge in China von unfairen Subventionen profitiert, die EU-Hersteller wirtschaftlich schädigen könnten.
Die Zölle für nicht kooperierende Unternehmen betragen bis zu 37,6%, während kooperierende Unternehmen wie Tesla einem gewogenen Durchschnittszoll von 20,8% unterliegen. Für BYD, das zu den kooperierenden Herstellern zählt, bedeutet dies einen zusätzlichen Zoll von 17,4%, was erhebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit in Europa haben könnte.
Endgültig sollen die neuen Zölle erst ab November werden. In der Branche darf somit gehofft werden, dass die Brüssel und Peking in den kommenden Monaten eine Einigung finden, die die höheren Mehrabgaben und mögliche Vergeltungsmaßnahmen abwendet.
Reaktionen der Automobilhersteller
Die Ankündigung der Zölle hat bereits verschiedene Reaktionen der Autohersteller ausgelöst. Tesla plant Preiserhöhungen und auch die chinesischen Marken MG und NIO haben angedeutet, dass sie ihre Fahrzeuge in Europa noch in diesem Jahr verteuern könnten.
BYD hingegen hat nach Angaben aus Unternehmenskreisen noch keine Entscheidung über Preiserhöhungen getroffen. Eine Entscheidung werde erst nach Inkrafttreten der vorläufigen Zölle erwartet.
Wachstumschancen trotz Hürden
Trotz der Herausforderungen durch die neuen Zölle bleibt das Wachstumspotenzial für BYD in Europa vielversprechend. Das Unternehmen hat sich mit seiner Fertigungstiefe und dem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis seiner Blade-Batterie einen Namen gemacht. Zudem zählt BYD zu den innovativsten Herstellern weltweit, wie eine Studie des Center of Automotive Management (CAM) bestätigt.
Im zweiten Quartal 2024 lieferte BYD über 426.000 Fahrzeuge aus, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einer Steigerung von 21% entspricht. Das Unternehmen ist Tesla wieder dicht auf den Fersen und könnte in den kommenden Quartalen wieder die Führung im globalen Elektroautomarkt übernehmen.
Ein Contrarian Buy mit Potenzial
Die vorläufigen Zölle der EU stellen zweifellos eine Herausforderung dar, doch BYD hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es sich auch in einem schwierigen Marktumfeld behaupten kann. Mit einer starken Innovationskraft und einer breiten Produktpalette wird BYD weltweit weiter Marktanteile gewinnen, auch wenn die Preise in Europa angepasst werden müssen.
Langfristig orientierte Anleger können die aktuelle Volatilität als Kaufgelegenheit nutzen. Die Aktie ist mit einem KGV von 19 trotz der jüngsten Kurssteigerungen immer noch günstig bewertet. Zudem hebt sich BYD durch die Zahlung einer Dividende von anderen E-Auto-Playern ab.
Trotz Hürden auf Kurs
Die vorläufigen EU-Zölle sind ein Rückschlag für BYD, aber kein unüberwindbares Hindernis. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Wachstumsstory geschrieben und ist gut positioniert, um auch in einem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich zu bleiben. Für risikobewusste Anleger bietet die BYD-Aktie daher weiterhin attraktive Chancen.
ℹ️ BYD in Kürze
- BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist.
- Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2023 zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos auf.
- Mit einer Marktkapitalisierung von rund 88 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.
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