BYD-Aktie: Kommt die Jahresendrallye?

Die BYD-Aktie konnte Ende November ihren leichten Abwärtstrend bei 30 € stoppen und ist recht gut in den Dezember gestartet. Können Anleger nun auf eine Jahresendrallye des chinesischen Elektroautogiganten hoffen?

Unter den Top 10 der Welt

Die Voraussetzungen für eine Jahresendrallye sind auf jeden Fall gut. Die Absatzzahlen von BYD für den Monat November überzeugten voll und ganz. Der chinesische Branchenprimus verkaufte fast 507.000 Elektrofahrzeuge, ein gewaltiges Wachstum von 68% gegenüber dem Vorjahr.

Besonders gut verkauften sich Plug-in-Hybridmodelle. Rund 306.000 Stück konnte BYD von dieser Fahrzeugklasse absetzen – ein Anstieg von 133% im Vorjahresvergleich. Bei den rein batteriebetriebenen E-Autos war der Anstieg mit rund 16% auf ca. 200.000 Fahrzeuge deutlich geringer.

Im laufenden Jahr dürfte BYD damit erstmals über vier Millionen Fahrzeuge verkaufen. Damit würden die Chinesen wahrscheinlich auf Platz 9 der absatzstärksten Autohersteller der Welt landen.

Die Kapazitäten sind vorhanden

In einer neuen Studie rechnet die Citibank, dass BYD im kommenden Jahr zwischen 5 und 6 Millionen Autos verkaufen wird. Die Produktionskapazitäten des chinesischen Herstellers würden dafür ausreichen. Laut Schätzungen kann BYD bereits heute rund 6,5 Millionen Fahrzeuge pro Jahr produzieren. Die Batteriefertigung reicht sogar für über 7,5 Millionen Autos aus.

Neben den Werken in China ging in diesem Jahr eine neue Autofabrik in Thailand an den Start, in der rund 150.000 Fahrzeuge für den südostasiatischen Markt gefertigt werden können. In den kommenden Wochen sollen auch die ersten BYD-Autos in der neuen Fabrik in Brasilien vom Band rollen.

Das europäische Werk in Ungarn ist derzeit in Bau und wird wohl in der zweiten Jahreshälfte 2025 in Betrieb gehen. Die Produktionskapazität für den europäischen Markt liegt bei jährlich 300.000 Autos.

Eine Entscheidung, ob auch eine Autofabrik in Mexiko gebaut wird, hat BYD bislang nicht getroffen. Sie wird wohl davon abhängen, ob die Trump-Administration Zölle auf in Mexiko produzierte Fahrzeuge verhängt.

Das war charttechnisch wichtig

Das Ende des kurzfristigen Abwärtstrends bei 30 € war von großer charttechnischer Bedeutung, denn dadurch ist der seit Anfang Februar bestehende mittelfristige Aufwärtstrend nach wie vor intakt. Die untere Trendlinie wurde in den letzten neun Monaten nie durchbrochen. In den kommenden Tagen sollte sich das Chartbild weiter aufhellen.

Der Favorit unter den Autoaktien

BYD ist meiner Einschätzung nach immer noch der weltweit stärkste Autohersteller. Demzufolge ist die BYD-Aktie auch mein Favorit unter allen Autoaktien.

Die Internationalisierung wird ein Segen für die Gewinn- und Verlustrechnung von BYD sein. In den Auslandsmärkten, vor allem in Europa, werden die Chinesen deutlich höhere Margen erzielen als auf dem schwer umkämpften chinesischen Markt.

Dass die BYD-Autos ein globaler Verkaufserfolg werden, ist für mich fast unvermeidlich. In puncto Technologie, Design und Qualität sind sie mindestens auf Augenhöhe mit den europäischen, amerikanischen und anderen asiatischen Herstellern. Und beim Preis kann BYD alle anderen Autobauer derzeit locker unterbieten.

In Sachen Zölle mache ich mir auch keine Sorgen. Durch das Werk in Ungarn kann BYD europäische Zölle umgehen und Strafzölle aus den USA werden die Chinesen mittelfristig durch ein Werk in Mexiko oder in den USA selbst vermeiden.

Unser neuer Auto-Report bietet wenig bekannte Einblicke, welche Auto-Aktien jetzt wirklich lohnenswert sind.