BYD-Aktie: Kursrücksetzer zum Kauf nutzen?
Für die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) ging es zuletzt mächtig bergab. Innerhalb der letzten vier Wochen verlor der chinesische Auto- und Batteriehersteller rund -15% an Wert und büßte damit einen Großteil der seit Jahresbeginn angefallenen Kursgewinne ein. Was drückt derzeit auf die Stimmung?
ℹ️ BYD vorgestellt
BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist. Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2022 zum weltgrößten Hersteller von Elektro- und Hybridfahrzeugen auf. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 73 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.
Die Analysten sind sich uneins
Es sind negative Analystenstimmen, die den Kurs der BYD-Aktie in den letzten Wochen unter Druck gesetzt haben. Den größten Sinneswandel erlebte der asiatische Broker UOB Kay Hian. Dessen Analysten senkten das Kursziel für BYD von einst 81 auf 18 US$.
Grund für die drastische Kurskorrektur sind nach Meinung der UOB-Analysten die von BYD gewährten Preisnachlässe. Sie leiten daraus eine massive Absatzschwäche der Chinesen ab. Zudem sieht UOB Kay Hinan zunehmenden Wettbewerbsdruck durch andere chinesische Hersteller wie Geely, Guangzhou Auto, Huawei und Li Auto.
Andere Analysten sehen die Situation auf dem chinesischen Automarkt deutlich entspannter. Die Großbanken JPMorgan und UBS empfehlen die BYD-Aktie nach wie vor zum Kauf. Im Vergleich zu seinen Wettbewerbern fielen die Rabatte bei BYD eher unterdurchschnittlich hoch aus, so die Analysten der Schweizer UBS.
Die Analysten von JPMorgan glauben, dass BYD sein Absatzziel von drei Millionen Fahrzeugen im laufenden Jahr erreichen wird und auch das für kommendes Jahr angepeilte Absatzziel von 3,6 Millionen Autos realistisch ist.
Nicht zuletzt sind sich die Großbanken darin einig, dass die Profitabilität des chinesischen Konzerns im Branchenvergleich hoch ist. Dank sinkender Lithiumkosten und eines besseren Absatzmixes sollte BYD in der Lage sein, seine Profitabilität weiter zu verbessern, so die Einschätzung von JPMorgan.
Das Jahrestief muss halten
Die BYD-Aktie darf sich charttechnisch keinen weiteren Rücksetzer mehr erlauben. Das Jahrestief ist nur noch rund 6% entfernt. Sollte der Autotitel es nach unten durchbrechen, droht ein Rückfall auf ein neues 12-Monatstief.
Die beste Autoaktie aus China
Ich schließe mich der Meinung von JPMorgan und der UBS an und empfehle die BYD-Aktie nach wie vor zum Kauf. Sie ist in meinen Augen immer noch die stärkste chinesische Autoaktie auf dem Markt.
Einige Argumente sprechen für einen Kauf: BYD wächst stark, ist der größte Hersteller von E-Autos weltweit (Hybridfahrzeug eingerechnet), hat mit der Batterieherstellung eine sehr hohe Fertigungstiefe sowie eine breite und attraktive Modellpalette.
Ich bin guter Dinge, dass BYD in den kommenden beiden Jahren eine erfolgreiche Internationalisierung gelingt. Es sprichts nichts dagegen, dass die Autos von Build Your Dreams auch die Fahrzeugträume von Autofahrern außerhalb Chinas wahr werden lassen.
Den 24. Januar sollten sich BYD-Anleger und -Interessenten im Kalender vormerken. Dann findet der Tech-Day des Konzerns statt. Interessante Neuigkeiten dürften auf der Agenda stehen, vor allem im Bereich des autonomen Fahrens.
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