BYD-Aktie: Steigt sie um +130%?
Anfang Februar notierte die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) noch auf einem neuen Jahres- und zugleich 12-Monatstief. Doch seitdem gelang dem chinesischem Autobauern der Rebound an der Börse. In den letzten Wochen legte die BYD-Aktie um über +20% zu. Kann der Aufschwung weitergehen?
ℹ️ BYD vorgestellt
- BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist.
- Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2023 zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos auf.
- Mit einer Marktkapitalisierung von rund 75 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.
Ein wahnsinniges Upside
Wenn es nach Meinung der Analysten der US-Großbank Citigroup geht, hat die BYD-Aktie noch ein enormes Aufwärtspotenzial. Mit einem Kursziel von 56,20 € sehen die Analysten der Citigroup ein unglaubliches Upside von fast +130% für die Aktie.
Hauptgrund für den außergewöhnlichen Optimismus der Citigroup ist die Kombination aus dem steigenden Absatzvolumen bei Modellen im mittleren und oberen Preissegment und einem sich stabilisierenden Gewinn je Fahrzeug.
Im ersten Quartal des Jahres rechnen die Analysten mit einem Nettogewinn je Auto in Höhe von rund 6.000 CNY (ca. 765 €). Aufgrund eines neuen Modellzyklus, der einen renditestärkeren Produktmix verspricht, und einer Volumenerhöhung, die zu einer verbesserten Kostenstruktur führt, dürfte der Gewinn je Auto im zweiten Quartal auf 8.000 bis 9.000 CYN (1.020 bis 1.150 €) steigen.
Auch die Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley zeigen sich optimistisch in Bezug auf die BYD-Aktie. Sie rechnen damit, dass die Chinesen mit neuen Modellen das Interesse der Kunden wecken und die Wachstumsraten im internationalen Vertrieb weiterhin hoch bleiben werden.
Charttechnisch kritisch
Die BYD-Aktie befindet sich in einer charttechnisch entscheidenden Situation. Zwischen 25 und 26 € liegt eine massive Widerstandszone, die es zu durchbrechen gilt. Sollte das gelingen, dürfte der Autotitel seinen Aufwärtstrend bis zu 28 € fortsetzen.
Tesla bekommt Probleme
BYD hat im vergangenen Jahr Tesla als größten Hersteller von Elektroautos entthront. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Kostenstruktur haben die Chinesen kein Problem damit, den von Tesla angezettelten Preiskrieg mitzumachen und den Amerikanern in ständigen Rabattschlachten die Stirn zu bieten.
Noch dazu hat Tesla das Problem, dass BYD als Hauptwettbewerber ein wesentlich breiteres und modernes Sortiment zu bieten hat. Während die Modellpalette von Elon Musks Autobauer im Wesentlichen noch aus Zeiten vor der Corona-Pandemie stammt, hat BYD in den letzten Jahren ein wahres Modellfeuerwerk gezündet.
Besonders im Einstiegssegment ist BYD Tesla inzwischen enteilt. Das Seagull-Modell von BYD setzt Tesla unter Druck, da die Amerikaner den Chinesen bislang kein konkurrenzfähiges Fahrzeug in dieser Preisklasse entgegensetzen können. In China kommt der Seagull für umgerechnet rund 9.000 € auf den Markt. In Europa müssen Autofahrer rund 25.000 € auf den Tisch legen.
Die Bewertung ist okay
Jüngsten Prognosen zufolge werden auch im Elektroautomarkt die Bäume in naher Zukunft nicht mehr in den Himmel wachsen. Das Wachstum des globalen E-Automarkts schätzen die meisten Fachleute auf knapp über 20% im laufenden Jahr.
BYD ist meiner Ansicht nach jedoch bestens positioniert, um ein stärkeres Wachstum zu verzeichnen. Die Chinesen haben die Modellpalette und die Ressourcen, auch im internationalen Vertrieb erfolgreich zu sein. Vor allem für die europäischen Massenhersteller wie Volkswagen, Stellantis und Renault könnte BYD aufgrund seiner preislich sehr attraktiven Fahrzeuge und seiner hohen Profitabilität ein brandgefährlicher Wettbewerber werden.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19 ist die BYD-Aktie zwar deutlich ambitionierter bewertet als die Aktien seiner größten internationalen Wettbewerber (mit Ausnahme von Tesla). Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass dieses Bewertungsniveau angesichts der bärenstarken Positionierung von BYD in Ordnung geht.
Das Upside der Citigroup ist in meinen Augen etwas hoch gegriffen. Wer sich zwischen Tesla, VW & Co. für eine Autoaktie entscheiden muss, sollte unbedingt die BYD-Aktie nehmen.
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Außerdem wurde die bull markets media GmbH für die Berichterstattung über Abitibi Metals Corporation vergütet. Hierin besteht ein weiterer, erheblicher Interessenkonflikt.