BYD-Aktie: Weiter auf dem Gaspedal

BYD

Der Anfang Februar begonnene Aufwärtstrend der BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) setzt sich fort. In den vergangenen fünf Handelstagen legte das Papier des chinesischen Auto- und Batterieherstellers um fast +14% zu und beendete den gestrigen Handelstag auf einem neuen Jahreshoch. Was treibt die BYD-Aktie gegenwärtig nach oben?

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Starke Absatzzahlen

Der jüngste Kursanstieg ist auf eine ganze Reihe von Gründen zurückzuführen. In erster Linie sind es gute Verkaufszahlen. Im Mai steigerte BYD seinen Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 38%. Analysten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach BYD-Fahrzeugen auch im Juni hoch bleiben wird.

Grund für die guten Verkaufszahlen ist die attraktive Modellpalette von Build Your Dreams mit mehreren Klein- und Mittelklassewagen zu günstigen Preisen. Zudem wird der Verkauf von E-Autos in China nach wie vor gefördert.

Jetzt kommen selbstfahrende Autos

Auch in technologischer Hinsicht gibt es gute Nachrichten. Am Dienstag erhielt BYD die Erlaubnis des chinesischen Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie, seine automatisierte Fahrtechnologie im Straßenverkehr zu testen.

Nun müssen die BYD-Autos nur noch eine Sicherheitsbewertung bestehen, bevor sie auf den Straßen von sieben chinesischen Metropolen, darunter Peking, Shanghai und Shenzhen, unterwegs sein dürfen. Neben BYD hat übrigens nur Nio die Lizenz für den Test selbstfahrender Autos erhalten.

Die Trendwende ist gelungen

Nachdem die BYD-Aktie Anfang Februar bei ihrem 3-Jahrestief bei ca. 20 € abprallte, gelang ihr eine charttechnische Trendwende. In den letzten drei Monaten konnte der Auto-Wert um über +30% zulegen.

Nun muss sich die Aktie durch die starke Widerstandszone zwischen 28 und 30 € durchkämpfen. Sollte das gelingen, kann sie auf ein neues 12-Monatshoch bei ca. 32 € ansteigen.

Deshalb ist BYD so stark

Die BYD-Aktie ist und bleibt mein Favorit unter allen Auto-Werten und das aus mehreren Gründen:

Build Your Dreams ist derzeit einer der wenigen Hersteller, der Elektroautos zu Preisen auf den Markt bringt, die für die meisten Menschen leistbar sind. In wenigen Monaten wird BYD auch erste Modelle für unter 30.000 € auf den europäischen Markt bringen und damit heimische Massenhersteller wie Stellantis und VW schwer unter Druck bringen.

Darüber hinaus zeigen die operativen Margen von BYD, dass die Chinesen einen Kostenvorteil gegenüber ihren internationalen Wettbewerbern haben. Niedrige Batteriekosten aufgrund der in-house Entwicklung und Herstellung von Akkus, wettbewerbsfähige lokale Lieferketten und hohe Skaleneffekte in der Produktion sorgen dafür, dass BYD so viel Geld pro Auto verdient wie kaum ein anderer Hersteller.

Der Gewinn je Auto dürfte sich in den kommenden Quartalen sogar noch erhöhen, wenn der Export erstmals eine signifikante Größenordnung erreicht. BYD verkauft seine Autos auf dem europäischen Markt zu deutlich höheren Preisen als in der chinesischen Heimat. Die Produktionskosten sind allerdings nur geringfügig höher. Falls es BYD schafft, sein Exportziel von 400.000 Autos zu erreichen, dürfte sich die operative Marge noch erheblich steigern.

Ich glaube, dass die BYD-Aktie noch viel Luft nach oben hat. Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 ist der Auto-Titel zwar teurer als viele andere Massenhersteller, aber das Gewinnwachstum von BYD ist auch wesentlich höher als bei den meisten Wettbewerbern. Das niedrigere Forward-KGV für die kommenden Jahre ist folglich der bessere Maßstab.

Ein wichtiger Warnhinweis

Vor kurzem hat die US-Regierung massive Strafzölle für Elektroautos und Batterien für E-Fahrzeuge aus China beschlossen. Diese Einfuhrbeschränkungen machen es chinesischen Herstellern wie BYD nahezu unmöglich, Fahrzeuge auf dem amerikanischen Markt mit Gewinn zu verkaufen.

Auch auf europäischer Ebene werden zur Stunde Strafzölle gegen chinesische Autobauer diskutiert. Die EU-Kommission ist wie die US-Administration der Meinung, dass die Regierung in Peking durch gezielte Subventionen ihrer heimischen Hersteller den internationalen Wettbewerb verzerrt.

Sollte auch Europa empfindliche Strafzölle gegen BYD & Co. beschließen, könnte das der BYD-Aktie einen herben Dämpfer versetzen. Dann wäre chinesischen Herstellern der Zugang zu zwei der drei wichtigsten internationalen Automärkte verwehrt.

ℹ️ BYD in Kürze

  • BYD („Build your dreams“) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist.
  • Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2023 zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos auf.
  • Mit einer Marktkapitalisierung von rund 84 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.

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