BYD-Aktie: Wird das die Aktie belasten?
Die BYD-Aktie scheint derzeit nicht mehr die Kraft zu haben, zu ihrem Allzeithoch bei 50 € aufzuschließen. Könnte diese Entwicklung den Aktienkurs neben den US-Zöllen noch weiter belasten?
Europa und China verhandeln neues Handelsmodell
Donald Trump hat mit seinen neuen Zöllen Bewegung in die internationale Handelspolitik gebracht. Medienberichten zufolge verhandelt die Europäische Union mit China über ein neues Handelsabkommen für Fahrzeuge.
Im vergangenen Jahr verhängte die EU Strafzölle gegen chinesische Autohersteller in Höhe von bis zu 45,3%. Bei BYD betragen sie gegenwärtig 27,4%. Damit will Europa gegen Dumpingpreise und die Subventionierung chinesischer Hersteller durch den Staat vorgehen.
Nun scheint ein neues Handelsmodell im Raum zu stehen. Offenbar denkt die EU über die Einführung von Mindestpreisen für in China hergestellte Elektroautos nach. Diese Mindestpreise könnten sich als Win-Win-Situation für beide Seiten erweisen.
Europa würde seine Autohersteller durch höhere Preise für chinesische Autos (zumindest teilweise) schützen. Die Chinesen würden sich die Differenz zwischen dem vereinbarten Mindestpreis und dem aktuellen Zoll ersparen. Der gelackmeierte Dritte wären die europäischen Autokäufer, die höhere Preise für chinesische Fahrzeuge zahlen müssten. Übrigens: Unser Report "Motoren-Machtkampf: Europa vs. China" enthüllt nicht nur potenzielle Kursvervielfacher, sondern warnt auch vor Branchenriesen, die vor dem Absturz stehen könnten.
Analysten gehen davon aus, dass eine mögliche Mindestpreisregelung nur marginale Auswirkungen auf BYD hätte. Das Gros der Experten ist davon überzeugt, dass der chinesische Elektroauto-Branchenprimus in Europa keine Niedrigpreisstrategie fahren wird.
Das hat BYD auch gar nicht nötig. Der Markenname der Chinesen ist inzwischen etabliert und positiv belegt. Die Autos sind technologisch und designtechnisch absolut wettbewerbsfähig. Für den Preis gilt das sowieso. Vielmehr dürfte BYD meiner Einschätzung nach seine Autos leicht unter vergleichbaren europäischen Modellen bepreisen und damit seine Gewinnmargen optimieren.
Ein uneindeutiger Chart
Das Chartbild der BYD-Aktie ist derzeit nicht leicht zu interpretieren. Mitte März scheiterte der Kurs an seinem Allzeithoch bei 50 € und sackte angesichts der Eskalation der Handelspolitik auf unter 40 € ab.
Seitdem ist der Aktienkurs von recht hohen Tagesschwankungen geprägt. Ein kurzer Ausbruch über die 40 €-Marke scheint schon wieder zu Ende zu sein.
BYD wird Zöllen entgehen
Ich stehe trotz der handelspolitischen Turbulenzen weiterhin zu meiner Kaufempfehlung für die BYD-Aktie. Das Werk der Chinesen in Ungarn ist in Bau, sodass in spätestens zwei Jahren die BYD-Autos auf europäischem Boden vom Band rollen werden und folglich keinen Zöllen mehr unterliegen.
Eine ähnliche Strategie dürfte der chinesische E-Autoriese auch auf dem amerikanischen Markt verfolgen. Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis BYD den Bau einer Autofabrik auf US-Boden ankündigen wird.
Derweil boomt der Absatz von BYD, die Gewinne vervielfachen sich und die internationale Expansion kommt gut voran. Derzeit sind in meinen Augen keine Hemnisse erkennbar, die den Erfolg von Build Your Dreams aufhalten könnten.
BYD in Kürze
- BYD („Build your dreams“) (WKN: A0M4W9) ist ein chinesischer Mischkonzern, der vor allem im Bereich der Herstellung von Akkumulatoren und Automobilen tätig ist.
- Der im chinesischen Shenzhen ansässige Konzern stieg 2023 zum weltgrößten Hersteller von Elektroautos auf.
- Mit einer Marktkapitalisierung von rund 128 Milliarden € zählt BYD zu den wertvollsten Konzernen Chinas.
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