BYD: Beflügelt neue Gewinn-Notiz den Aktienkurs?
Die Aufregung um einen angeblichen Ausstieg des Starinvestors Warren Buffett hatte Anfang der Woche zu einem zweistelligen Kursrutsch der BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) geführt. Der E-Autobauer sorgt jedoch mit einer überraschend starken Gewinnmitteilung dafür, dass Anleger ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Wesentliche richten. Am Freitag klettert das Papier an der Hongkonger Börse wieder um +3,32% auf 292,40 HK$. Geht die eindrucksvolle Rallye des China-Titels nun weiter?
BYD ist ein agiler chinesischer Mischkonzern, der sich in drei Hauptgeschäftsfelder aufteilt: Automobile, das Batterie- und Solarsegment und die eigenständige Holding BYD Electronics. Fahrzeug-Komponenten wie Halbleiter und Akkus erhalten die Chinesen damit aus erster Hand – in Zeiten knapper Rohstoffe und Vorprodukte ein großer Wettbewerbsvorteil. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von umgerechnet 126 Millionen US$.
BYD-Aktie steigt nach positiver Gewinnmitteilung
Die BYD-Aktie hat sich fast vollständig von ihrem zweistelligen Absturz am Dienstag erholt, als Gerüchte über den Ausstieg des Großaktionärs Warren Buffett die Runde machten. Allein am Freitag kletterte der Titel im Anschluss an eine positive Gewinnmitteilung des Unternehmens an der Hongkonger Börse um +3,32% auf 292,40 HK$.
Der Autobauer erwartet demnach für das erste Halbjahr 2022 einen Nettogewinn von 2,8 bis 3,6 Milliarden Yuan. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Zuwachs von 140 bis 207%. Damit übertrifft BYD voraussichtlich die Erwartungen vieler Analysten.
Bocom-Analyst erwartet im zweiten Halbjahr beflügelten Kurs
Angus Chan, Experte bei Bocom International, wies außerdem darauf hin, dass der starke Auftragsbestand des Mischkonzerns ein gutes Zeichen für das Absatzwachstum der zweiten Jahreshälfte sei. Das Maklerhaus stuft den Titel mit „Kaufen“ ein und belässt sein Kursziel bei 382 HK$.
Für das Gesamtjahr rechnen die 18 von Marketscreener befragte Analysten im Schnitt mit Nettoerlösen von 7,43 Milliarden Yuan – im Vorjahresvergleich ein Wachstum von fast +150%. „Wir glauben, dass der Anstieg des Verkaufsvolumens in 2H22 und die Markteinführung neuer Modelle den Aktienkurs beflügeln werden“, fügte Chan hinzu.
Aktie crashte am Dienstag zweistellig wegen Buffett-Ausstiegsgerüchten
Die seit Monaten andauernde Rallye der BYD-Aktie erlebte am Dienstag ein abruptes Ende: Gerüchte darüber, dass der Starinvestor Warren Buffett seine Anteile bei den Chinesen verkaufen wolle, ließen das Papier um fast -12% abstürzen.
Die Spekulationen kamen anscheinend auf, nachdem an der Hongkonger Börse eine Verkaufsposition von 225 Millionen BYD-Aktien aufgetaucht sei, was genau der Beteiligung von Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway entsprechen soll. Der E-Autobauer dementierte die Gerüchte jedoch umgehend.
„Tektonische Verschiebung“ auf dem weltweiten Automarkt
Anleger haben ihre Aufregung um einen möglichen Ausstieg des Börsengroßmeisters offensichtlich eingedämmt und richten ihre Aufmerksamkeit wieder auf die wesentlichen Dinge: die unmittelbaren und zukünftigen Geschäftsaussichten des Unternehmens.
Und hier überzeugte BYD zuletzt auf ganzer Linie. Dank seiner vertikalen Integration der Chip- und Batteriefertigung feiert der Mischkonzern in einem herausfordernden Marktumfeld Absatzrekorde, während die Konkurrenten ihre Kapazitäten zurückfahren müssen. Mit über 640.000 verkauften Einheiten im ersten Halbjahr haben die Chinesen vorübergehend Branchenkönig Tesla entthront.
Das lukrative Zuliefergeschäft mit Batteriezellen läuft ebenfalls wie am Schnürchen: Im Hersteller-Ranking ist BYD der Financial Times (FT) zufolge an LG aus Südkorea vorbeigezogen und belegt nun Platz zwei hinter dem chinesischen Marktführer CATL.
Angesichts des zunehmenden Fokus des chinesischen Marktführers auf das Exportgeschäft erwarten von FT zitierte Analysten bald eine „tektonische Verschiebung“ auf dem weltweiten Automarkt.
Die starke Ergebnisprognose für die erste Jahreshälfte deutet nun ebenfalls darauf hin, dass BYDs Vormarsch durch nichts zu stoppen ist.
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