Cannabis-Roundup: Aphria und Tilray

Manuel
06.08.20

Die Berichtssaison im Cannabisspace läuft an: Tilray (WKN: A2JQSC) wird am 10. August seine Bücher öffnen. Aphria (WKN: A12HM0) tat dies bereits, enttäuschte Anleger jedoch.

Aphria berichtete bereits am 29. Juli seine Ergebnisse – es berichtete ja gemäß Rechnungslegung über sein viertes Quartal – und die waren aus Investorensicht wenig erbaulich. Den um 81 Prozent auf 53,1 Millionen CAD gestiegenen Umsätzen, steht ein stark verbessertes bereinigtes EBITDA von 8,56 Millionen CAD gegenüber. Allerdings verkündete der kanadische Cannabisproduzent ebenso einen Fehlbetrag von 99 Millionen US-Dollar.

Daraufhin kündigte Aphria ein Aktienverkaufsprogramm in Höhe von 100 Millionen US-Dollar an. Das bedeutet, dass Broker im Auftrag von Aphria im täglichen Nasdaq-Handel oder auch an der kanadischen Börse Aktien im Wert von 100 Millionen US-Dollar zu Marktpreisen verkaufen können, ein Prozess, der höchstwahrscheinlich zu einer Verwässerung der Aktionäre führt.

Die internationale Expansionsstrategie seiner medizinischen Cannabismarken steht im Fokus von Aphria-CEO Irwin Simon. In dieser Woche vermeldete das Unternehmen eine neue strategische Partnerschaft mit der israelischen Canndoc, die wiederum einen Vertrag mit Super-Pharm – der größten Drogeriekette des Landes – für den Vertrieb von Canndoc-Produkten in 95 authorisierten Apotheken in dem Nahost-Staat besitzt.

Tilray forscht – und verdient (noch) wenig! 

Der GMP-zertifizierte Hersteller Tilray wird am 10. August sein Zahlenwerk vorlegen. Analysten schätzen den Verlust im Quartal auf -0,27 USD pro Aktie. Die Verluststrähne soll die beiden restlichen Quartale in 2020 anhalten.

Tilray ist nach der Kapitalmaßnahme im März (wir berichteten) mit 85,5 Millionen Dollar Nettozuflüssen rekapitalisiert, wobei mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dies nicht die letzte Verwässerung für Aktionäre darstellen wird. Tilray forscht intensiv im Cannabinoid-Bereich, um den therapeutischen Nutzen möglicher Cannabinoid-basierter Arzneimittel festzulegen – das kostet eine Stange Geld.

Besser abwarten! 

So richtig blühen die Zahlen der Cannabisfirmen noch nicht. Die grüne Industrie befindet sich nach wie vor im anfänglichen Stadium des Sektorwachstums, das aus der länderspezifischen Legalisierung zu medizinischen Zwecken gespeist werden wird. Einzelne Bereiche wie CBD sollen dann für die Wachstumssprünge sorgen.

Angesichts des angekündigten Aktienverkaufsprogramms sehe ich zunächst (!) keine lukrativen Handelschancen in Aphria-Aktien, wobei der Wert weiterhin als gut positioniert erscheint, um daraus langfristig für Aktionäre Kapital zu schlagen. Bei Tilray rechne ich perspektivisch wieder mit klar zweistelligen Kursen.

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