Canopy Growth und Aurora: "Cannabis 2.0" – die Chance für die Marktführer?

Manuel
30.12.19

Aurora Cannabis (WKN: A12GS7) oder Canopy Growth (WKN: A140QA) gehören zu den "Big Losern" in 2019. Ändert sich das 2020 mit der "Cannabis 2.0"-Welle?

Es gibt ernstzunehmende Entwicklungen in der Branche, die auf eine fundamentale Verbesserung der Situation im Rollout, also dem Einzug von Cannabis-Waren in die Einzelhandelsläden, abzielen. An dieser Schnittstelle haperte es in 2019 in Kanada, das erste durchgehende Jahr mit legalisiertem Freizeitkonsum für Erwachsene in dem nordamerikanischen Land.

Die Regierung der kanadischen Provinz Ontario beabsichtigt eine stärkere Liberalisierung des Cannabisvertriebs (wir berichteten). So soll die Zahl der Cannabis-Stores von aktuell rund 20 auf bis zu 1.000 in absehbarer Zeit erhöht werden.

Branche landet auf Boden der Tatsachen 

Konsumseitig leidet der Sektor – in Kanada – bedauerlicherweise unter einer eher schwachen Nachfrage. Im "Recreational"-Bereich, also zum Freizeitkonsum von Erwachsenen, wurde in Kanada im September Cannabis im Wert von gerade einmal 123 Millionen Kanadischen Dollar gekauft. Derzeit kaufen nur 3 von 10 Konsumenten ihr "Gras" an einer legalen Abgabestelle. Die Branche war jedoch zeitweise mit circa 100 Milliarden kanadischen Dollar bewertet.

In der Spitze erreichten die Sektor-Valuation – also die akkumulierte Marktkapitalisierung von allen in Kanada und den USA börsennotierten Cannabisunternehmen – laut Berechnungen der "National Inflation Association" im Oktober 2018 ihren Höhepunkt bei knapp 77 Milliarden US-Dollar. Dieser Wert wurde im Frühjahr 2019 fast erneut erreicht.

Zur Jahreswende 2018/2019 wurde sogar vereinzelt von "100-Billion-Companies" gesprochen, also Konzernen mit einem Börsenwert von 100 Milliarden US-Dollar und damit annähernd so groß wie etablierte Konglomerate wie Netflix oder Nvidia. Soweit ist der Sektor noch nicht, was inzwischen viele Anleger begriffen haben.

"Cannabis 2.0" – das könnte Investoren wieder in den Sektor ziehen

"Cannabis 2.0" steht für einen populären Begriff, um die breite Einführung von Esswaren und sogenanntem „cannabis-infused food“ zu beschreiben. Damit soll sich die Umsatzentwicklung im Sektor wieder beschleunigen. Dies bringt Hoffnung für die gesamte Branche und die spezialisierten Player könnten durch zusätzliche Revenue Streams dadurch profitieren. Aurora Cannabis beispielsweise arbeitet an der Markteinführung neuer Produktformate wie Esswaren – darunter selbstproduzierte Schokolade, Backwaren und Minze – oder Vape Pens (wir berichteten).

Ich schätze die Chance als hoch ein, dass Canopy Growth von der "Cannabis 2.0"-Welle profitieren und im Vergleich zur Sektorentwicklung überproportional abschneiden kann. Das Gleiche gilt für meinen Langfrist-Favoriten Cronos Group.

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