Canopy Growth & Cantourage: Welche Cannabis-Aktie ist besser?

Mit einem Kursgewinn von +4,8% auf 3,05 CA$ hat die Canopy Growth-Aktie am Donnerstag ein kleines Lebenszeichen gesendet. Gibt es hier doch noch einen Hoffnungsschimmer oder gibt es eine bessere Alternative im Cannabis-Sektor?

Unerwarteter Rückenwind für Canopy

Schon seit Jahren wird in den USA über eine bundesweite Legalisierung von Cannabis diskutiert. Viele hatten Hoffnungen auf den ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden gesetzt, der jedoch letztlich wenig erfolgreich war und somit eher für Enttäuschung im Sektor sorgte.

In jüngster Vergangenheit hat es Versuche gegeben, das Thema wieder auf die Tagesordnung zu setzen. So meldete sich zunächst der ehemalige Box-Champion Mike Tyson zu Wort, der selbst in diesem Geschäft aktiv ist, und forderte den neuen US-Präsidenten Donald Trump auf, diesbezüglich endlich aktiv zu werden.

Unerwarteter Rückenwind also für Cannabis-Unternehmen wie Canopy Growth, der kurz darauf noch einmal durch einen Vorstoß der demokratischen Senatorin Elizabeth Warren unterstützt wurde. Sie wandte sich an Elon Musk als neuen Chef des Department of Government Efficiency (DOGE) und forderte ihn auf, bundesstaatliche Maßnahmen gegen Unternehmen und Konsumenten der Cannabis-Branche einzudämmen. Auf diese Weise würden enorme Kosten gespart.

Schwieriges Geschäft

Wie schwierig das Geschäft für Canopy Growth ist und wohl auch bleibt, haben kürzlich die frischen Zahlen des Wettbewerbers Tilray unterstrichen, die für einen neuerlichen Kursrutsch der Cannabis-Aktien und somit auch für Canopy sorgten.

So blieb der Konkurrent sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis unter den Erwartungen der Analysten. Unterm Strich wurde erneut ein Verlust je Aktie ausgewiesen, der sogar höher ausfiel als erwartet und als im Vorjahr.

Canopy Growth wird seine neuen Finanzergebnisse am 7. Februar vorbörslich bekannt geben. Ob sie besser ausfallen werden als die zuletzt vermeldeten, als das Unternehmen einen um 9% geringeren Nettoumsatz und einen operativen Verlust aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 46 Millionen CA$, darf man wohl bezweifeln. Finanzchefin Judy Hong sprach zwar von „Fortschritten in Richtung Profitabilität“, doch diese scheint dennoch in weiter Ferne zu liegen.

Andere Lage bei Cantourage

Ganz anders sieht die Lage bei der Berliner Cantourage Group aus. Hier wurden zuletzt beeindruckende Zahlen vermeldet. So belief sich der Jahresumsatz 2024 auf 51,4 Millionen €, eine beinahe schon sensationelle Steigerung von 118% gegenüber dem Vorjahr, womit auch die eigene Prognose von 46 bis 50 Millionen € übertroffen wurde. Im Dezember erreichte Cantourage mit 8,5 Millionen € einen neuen Umsatzrekord. Zudem schreibt das Unternehmen operativ bereits schwarze Zahlen, ganz im Gegenteil also zu Canopy Growth.

CEO Philip Schetter kommentierte:

Trotz aller gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen haben wir nur fünfeinhalb Jahre nach unserer Unternehmensgründung nun die 50-Millionen-Euro-Umsatzmarke überschritten. Unseren Umsatz von rund 500.000 Euro im Jahr 2020, als wir unser erstes Produkt auf den Markt gebracht haben, haben wir damit mehr als verhundertfacht.

Eine klare Sache

Aus meiner Sicht fällt das Fazit eindeutig aus: Während der eine Stern verglüht (Canopy), geht der andere (Cantourage) gerade erst auf. Das Berliner Unternehmen hat sich europaweit etabliert bei Medizinal-Cannabis, wächst rasant und hat die Schwelle zur Profitabilität bereits überschritten, von der Canopy Growth eher noch Lichtjahre entfernt scheint. Zudem weist Cantourage nur eine bescheidene Marktkapitalisierung von rund 65 Millionen € aus, wohingegen Canopy immer noch 257 Millionen US$ auf die Waage bringt.

Wer mehr über den Medizin-Cannabis-Markt in Deutschland erfahren möchte, erfährt in unserem ausführlichen Wissensbeitrag alle Hintergründe zu diesem Thema.

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Interessenkonflikt: Mitarbeiter des Herausgebers sowie der Herausgeber selbst halten Aktien des besprochenen Unternehmens Cantourage. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Autor und Herausgeber beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Ein weiterer erheblicher Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber für seine Berichterstattung über Cantourage vom Unternehmen vergütet wurde.