Carl Zeiss Meditec-Aktie: Es kommt wie erwartet

Die Aktie von Carl Zeiss Meditec (WKN: 157484) hatte bereits nach der Bekanntgabe der vorläufigen Geschäftszahlen um rund -10% auf 118 € verloren, sich aber zwischenzeitlich wieder erholt. Doch nun meldet das Unternehmen die testierten Quartalszahlen und der Titel fällt auf ein neues Jahrestief bei rund 114 €. Was sind die Gründe dafür?

Carl Zeiss Meditec ist der Dachkonzern für die einzelnen Geschäftszweige. Nach der Übernahme der Asclepion Meditec AG (Hersteller innovativer Refraktionslaser) 2002 durch den Geschäftsbereich Ophthalmologie der Carl Zeiss AG entstand die Carl Zeiss Meditec AG. Die beiden Schwerpunkte des Unternehmens sind Produkte für die Augenheilkunde sowie Mikrochirurgie. Der Konzern ist international tätig und hat seinen Hauptsitz im thüringischen Jena. Der Börsenwert beträgt 10,2 Milliarden €.

Rückläufiges Ergebnis

Nach dem Boom während der Pandemie läuft es für den Medizintechnikhersteller Carl Zeiss Meditec nicht mehr allzu sehr. Von ihrem Hoch hat die Aktie mehr als -40% verloren und auch die Ergebnisse lassen zu wünschen übrig.

So hatte der Konzern schon im Vorfeld der am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen signalisiert, dass aufgrund von Lieferkettenproblemen bei steigenden Umsätzen rückläufige Ergebnisse drohen.

Und tatsächlich zeigten die Ergebnisse genau das. Während man im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 einen Umsatz von 974,5 Millionen € erzielen konnte (+13,9% gegenüber dem Vorjahr), ging das EBIT auf 143,9 Millionen € zurück (Vorjahr 177 Millionen €).

Vorstand zufrieden, Börse nicht

Trotz dieser Ergebnisse zeigte sich der Vorstand verhalten optimistisch. Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Weber sagte:

Mit dem erzielten Umsatzwachstum sind wir sehr zufrieden, denn im ersten Halbjahr 2022/23 waren wir noch immer stark von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in China sowie den angespannten Lieferketten betroffen. Auch unter diesen erschwerten Bedingungen ist es uns gelungen, weiteres Wachstum im zweistelligen Bereich zu generieren. Unser Fokus liegt weiterhin darauf, Lieferzeiten für unsere Kunden zu reduzieren und den hohen Auftragsbestand abzubauen. Gleichzeitig werden unsere strategischen Investitionen in Forschung und Entwicklung mit hoher Geschwindigkeit fortgesetzt.

Die Börse konnte man allerdings damit nicht überzeugen und die Aktie, die schon nach den vorläufigen Zahlen kräftig abgestürzt war, markierte bei 113,90 € ein neues Jahrestief für 2022.

Grund dafür dürfte auch der konkretisierte Ausblick des Unternehmens sein, der zwar eine Erholung in Aussicht stellt, jedoch deutlich weniger stark, als von dem Wachstumsunternehmen zunächst erwartet worden war.

Jetzt investieren?

Vor dem Hintergrund dieser Verbilligung sollten Investoren aber meiner Meinung nach noch nicht in ein fallendes Messer greifen, denn die Aktie kann bei weiter negativem Sentiment auch problemlos noch die 100 € testen. Aktuell mangelt es auch an Fantasie in der Aktie und die hohe Bewertung mit KGV 35 macht das Papier wenig attraktiv.

Anleger sollten deswegen hier die Finger davon lassen oder einen Short bis auf die 100 € mit einem engen Stop Loss probieren.

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